Mit der Ausschreibung der Arbeiten am ersten Teilstück ist ein weiterer Schritt in Richtung Baubeginn für die neue Umgehungsstraße in Bad Tölz getan.
Bad Tölz – Der nächste Schritt in Richtung Baubeginn der Tölzer Nordspange ist getan: Nach Auskunft von Andreas Lang, Sachgebietsleiter in der Abteilung Großprojekte beim Staatlichen Bauamt Weilheim, hat die Behörde dieser Tage die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt, das sogenannte „Baulos Ost“, veröffentlicht. Bis Mitte Juli haben interessierte Firmen nun Zeit, sich um den Auftrag zu bewerben. Läuft alles nach Plan, erfolgt der Baubeginn voraussichtlich im Oktober.
Erstes Teilstück der Nordspange ist 1500 Meter lang
Unter dem „Baulos Ost“ ist laut Lang ein rund 1500 Meter langer Abschnitt der Umgehungsstraße zu verstehen. Autofahrer, die auf der B472 aus Richtung Miesbach kommen, werden – statt wie bisher geradeaus nach Westen in Richtung der Flinthöhe mit ihren drei aufeinander folgenden Ampeln weiterzufahren, – nahe Greiling nach Nordwesten auf die neue Nordspange geleitet. Diese führt dann nördlich an der Siedlung an der General-Patton-Straße vorbei in Richtung B13. Die Anbindung an die B13 erfolgt in Form eines Kreisverkehrs.
Wer geradeaus weiter die Nordspange befahren will, kann in Zukunft auf einer anderen Ebene die Straße unter dem Kreisel hindurch befahren. Aus technischen Gründen, wie etwa der Entwässerung und der Baulogistik, wird im Rahmen des „Bauloses Ost“ dann noch ein Stück über die B13 hinaus weitergebaut, und zwar bis zum Bahnübergang an der Allgaustraße. In diesem Bereich ist ein Brückenbauwerk vorgesehen: Ein Geh- und Radweg wird unter der Nordspange hindurchgeführt.
Östliche Hälfte soll in zwei Jahren fertig sein
Mit einer Fertigstellung des genannten ersten Abschnitts rechnet die Weilheimer Behörde laut Lang bis zum Herbst 2027. Dann also könnten aus Richtung Miesbach kommend die ersten Autos über die Nordspange rollen – vorerst freilich nur bis zum Anschluss an die B13, wo sie nach rechts Richtung Holzkirchen oder nach links Richtung Tölz abbiegen können.
Wie geht es jetzt weiter? „Die Bieterfrist läuft bis Mitte Juli“, erklärt Lang. Es handle sich um eine europaweite Ausschreibung. „Da es sich um ein interessantes Vorhaben handelt, gehen wir davon aus, dass wir zahlreiche Bewerbungen bekommen“, meint der Sachgebietsleiter. Nach der Auswertung der Angebote werde der Auftrag dann an den günstigsten fachlich geeigneten Bewerber vergeben.
Keine Vollsperrung bei Bauarbeiten
Danach solle so schnell wie möglich mit den Arbeiten begonnen werden. „Die Bürger warten darauf, da wollen wir natürlich vorwärtskommen“, sagt Lang. Wie lange von Oktober bis zur Winterpause gearbeitet werden kann, das hänge von der Witterung ab. „Aber die Erfahrung zeigt, dass Erdarbeiten noch relativ lange im Jahr durchführbar sind.“ An der B13 werde eine große Baugrube hergestellt.
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Die Autofahrer müssten sich zwar auf Behinderungen einrichten. „Aber wir werden keine Vollsperrungen haben, alle Fahrbeziehungen bleiben erhalten“, sagt Lang. Zeitweise sei auf der B472 mit einseitigen Sperrungen mit Ampelschaltung zu rechnen, teilweise würden auch eigene kleine Umfahrungsstraßen errichtet. „Wir versuchen, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten.“
Parallel zum nun angepeilten Baubeginn am „Baulos Ost“ würden im Staatlichen Bauamt die Planungen am „Baulos West“ vorangetrieben, erklärt Lang. Ziel sei, möglichst nahtlos an der zweiten Hälfte der Nordspange weiterzuarbeiten. Insgesamt wird die Umgehungsstraße 2,7 Kilometer lang. Laut der jüngsten Schätzung kostet das Bauwerk 59,9 Millionen Euro.