Huber (CSU) will verpflichtende „Gesellschaftszeit“
Ein Jahr verpflichtender Dienst für alle Frauen und Männer: Das schwebt dem Grafinger CSU-Landtagsabgerodneten Thomas Huber vor. Er sieht den Bund in der Pflicht.
Eine verpflichtende Gesellschaftszeit für alle Männer und Frauen in Deutschland – dafür setzt sich der Grafinger CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber ein. Eigenen Angaben zufolge habe er nun seine Kollegen in der CSU-Landtagsfraktion überzeugen können. Hubers Entwurf einer Resolution sei mit großer Mehrheit verabschiedet worden, verlautet aus Hubers Stimmkreisbüro.
Verschiedene Lebensentwürfe sollen abgedeckt werden
Konkret wird in der Resolution eine verpflichtende Gesellschaftszeit gefordert. Die Dauer soll grundsätzlich ein Jahr betragen, wobei es flexible Modelle geben soll. Damit sollen verschiedene Lebensentwürfe abgedeckt werden, um jungen Menschen ein möglichst breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten anzubieten. Der Vorschlag beinhaltet zudem einen angemessenen finanziellen Ausgleich sowie pädagogische und fachliche Begleitung. Mögliche Einsatzorte können zentrale Bereiche des Gemeinwesens wie Kirchen, Hilfs- und Blaulichtorganisationen, soziale Einrichtungen und Sportvereine sein.

Eine neu gestaltete Wehrpflicht für Männer und Frauen soll eine von mehreren Möglichkeiten sein, die verpflichtende Gesellschaftszeit abzuleisten. Zuvor soll die Aussetzung der Wehrplicht stufenweise zurückgenommen werden.
Daneben sollen junge Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum für das Gemeinwohl engagieren, allgemein mehr Anerkennung erfahren, zum Beispiel durch zertifizierte Aus- und Fortbildungen und die verstärkte Vergabe der Bayerischen Ehrenamtskarte an Nicht-Vereinsmitglieder.
„Wehr- und Zivildienst haben viele positiv geprägt“
Huber, der sozialpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion ist, betont: „Eine Gesellschaftszeit kann zu einem neuen Aufbruch für unsere Gesellschaft werden. Wir wollen, dass insbesondere junge Menschen in ihrer Entwicklung sich der Gesellschaft widmen, durch die Übernahme von Verantwortung für Aufgaben der Allgemeinheit reifen und einen Sinn für unser Gemeinwesen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt entwickeln. Erfahrungen der Vergangenheit zeigen: Wehr- und Zivildienst haben unzählige Menschen positiv geprägt.“
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Der Grafinger sieht den Bund in der Verantwortung: „Die Bundesregierung muss Weichenstellungen vornehmen, damit bis zur Schaffung der notwendigen Strukturen für eine verpflichtende Gesellschaftszeit schon heute mit dem schrittweisen Aufwuchs der Plätze für die bestehenden Freiwilligendienste begonnen werden kann.“