„Probleme lösen, nicht umbenennen“: Leser diskutieren Begriff „Clankriminalität“

Ein TV-Auftritt mit Wirkung: Die Forderung von Ulrike Winkelmann, auf den Begriff „Clankriminalität“ zu verzichten, löst nach dem Lanz-Talk eine kontroverse Leserdebatte aus. 

Der vollständige Artikel, auf den sich diese Debatte bezieht,  ist hier verfügbar: "Journalistin fordert, nicht mehr von "Clankriminalität" zu sprechen - da ist Lanz irritiert" 

Besonders polarisiert der Gegensatz zwischen jenen, die Sprachregelungen als Verschweigen von Problemen kritisieren, und solchen, die differenzierte Betrachtungen fordern. Einige verlangen konsequente Problemlösung und wenden sich gegen die etablierten Parteien, während andere pauschale Schuldzuweisungen ablehnen. Übergreifend wird deutlich, dass der Umgang deutschsprachiger Medien mit dem Themenfeld Vertrauen und Frust zugleich hervorruft.  

Verteilung der Meinung zu "Leserdebatte zeigt: Sprachpolitik spaltet – Klartext oder Stigmatisierung?"
Mit rund 29 Prozent dominiert die Ansicht, dass Sprachverbote und Umbenennungen von Problemen für ungelöste gesellschaftliche Herausforderungen verantwortlich sind. FOCUS Online

„Probleme lösen, nicht umbenennen“ – Klare Ablehnung von Sprachverboten

Mit rund 29 Prozent dominiert die Ansicht, dass Sprachverbote und Umbenennungen von Problemen für ungelöste gesellschaftliche Herausforderungen verantwortlich sind. Viele Leser warnen, dass durch Verschweigen oder das Nichtbenennen von Tatsachen keine Lösungen entstehen und sehen in dieser Praxis sogar eine bewusste Verdrängung.

"Seit ca. 15 Jahren werden Probleme nicht mehr gelöst, sondern einfach verboten, darüber zu sprechen bzw. bestimmte Begriffe zu nutzen. Kein Wunder, dass es immer mehr ausartet. Wer die Dinge nicht klar benennen will, kann sie nicht lösen. Aber genau das ist wahrscheinlich sogar gewollt."  Zum Originalkommentar

"Das ist wie bei der EPD: einfach nicht über die tatsächlichen Probleme sprechen. Dann gibt es diese auch nicht."  Zum Originalkommentar

"Das Verschweigen und Unterdrücken von Tatsachen löst kein Problem."  Zum Originalkommentar

"Probleme einfach nicht mehr ansprechen, dann sind sie ja auch weg!"  Zum Originalkommentar

"Das Nichtbenennen von tatsächlichen Sachverhalten löst also das Problem? Übrigens, die Sicherheit in Deutschland hat rapide abgenommen, man braucht nur einmal nach Polen oder Ungarn zu reisen, um zu erleben, was sich bei uns verändert, verschlechtert hat, wenn man es hier nicht selbst merkt."  Zum Originalkommentar

"Das ist in Deutschland Mode geworden: bloß nicht das Problem beim Namen nennen, lieber so lange drum rum reden, bis das Problem völlig normal erscheint."  Zum Originalkommentar

„Sicherheit ist subjektiv“ – Kritische Stimmen zu gefühlter Sicherheit

Einige Kommentatoren (18 Prozent) bezweifeln die von der Journalistin geäußerte subjektive Sicherheit, schildern stattdessen eigene Ängste und Vermeidungsstrategien im Alltag. Leser berichten von Veränderungen im öffentlichen Raum und warnen vor realen Gefahren in bestimmten Stadtteilen.

"Die gute Frau wird abends vermutlich nicht mehr auf die Straße gehen und in der Wohnung verstärkte Schließanlagen haben ..."  Zum Originalkommentar

"Grell fand ich auch ihre Aussage, dass sie sich nicht bedroht fühlt, da sie es ja gewohnt sei, bedroht zu werden und dass sie damit umgehen könne. Sie würde ja alle anschreien."  Zum Originalkommentar

"Ich habe mein ganzes Leben so eingerichtet, dass ich nicht gefährdet werde. Ich gehe in kein Stadtzentrum mehr, fahre nur noch auf das Land oder besser ins Ausland in Urlaub."  Zum Originalkommentar

""Man lernt, sich so zu verhalten, dass man keinen Anlass hat, sich gefährdet zu fühlen." Genau! Und das in unserem eigenen Land, in dem wir uns doch eigentlich sicher fühlen sollten, ohne Bögen um gewisse Gegenden machen zu müssen oder zu vermeiden, an bestimmten Tageszeiten an bestimmten Orten zu sein."  Zum Originalkommentar

„Politik verschließt die Augen – AfD profitiert“

Mit einem Anteil von 16 Prozent kritisieren Leser das Verhalten der etablierten Parteien und sehen in der wachsenden Unterstützung für die AfD eine Konsequenz aus Ignoranz. Es werden klarere politische Maßnahmen gegen Kriminalitäts- und Migrationsprobleme gefordert.

"Man soll sich doch keine Sorgen machen, die AfD wird das Problem schon lösen. In der Ampelzeit hat sich die AfD verdoppelt, wenn man das hochrechnet ..."  Zum Originalkommentar

"Das Ignorieren der Probleme wird von immer mehr Bürgern/Wählern abgestraft und das ist gut so! Meine Hoffnung, dass wenigstens die Union da endlich deutlich aktiver wird, diese Probleme in den Griff zu bekommen, schwindet immer mehr. Da bleibt anscheinend wirklich nur noch "anders" zu wählen!"  Zum Originalkommentar

"Weiter so Frau Winkelmann ... die AfD kommt ganz schnell auf 50% Punkte."  Zum Originalkommentar

"Es geht immer weiter, die mit der Migration verbundenen Probleme kleinzureden, um alle Folgen zu vertuschen. Aber inzwischen funktioniert das nicht mehr ganz so, weil die Bürger etwas anderes wollen und deshalb die Partei wählen, die offensichtlich die einzige Möglichkeit darstellt, seinen Unmut zu äußern."  Zum Originalkommentar

"Wer hat das alles begünstigt? Letztendlich der Wähler, weil er sich nicht über fremde Kulturen informiert hat. Und Parteien unterstützt hat, für die das Fremde mehr zählt als das eigene."  Zum Originalkommentar

„Linke Medien? Fakten und Differenzierung fehlen“

Manche Leser (11 Prozent) äußern Skepsis gegenüber der Medienberichterstattung. Dabei wird insbesondere eine vermeintliche politische Einseitigkeit und mangelnde differenzierte Darstellung kritisiert, sowie Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Journalistin betont.

"90 - 95% aller Journalisten sind links abgebogen, zu weit links. So eine erklärt uns dann, dass man nichts mehr beim Namen nennen darf? In welchem Land leben wir eigentlich?"  Zum Originalkommentar

"Die ist von der taz ... ergo obsolet und nicht ernst zu nehmen."  Zum Originalkommentar

"Wer Probleme verleugnet, schönredet, wird sie aber nicht lösen. Das Schlimme: als studierte und erfahrene Journalistin weiß sie das, und trotzdem redet sie so."  Zum Originalkommentar

"Na das war leider keine qualifizierte Aussage und leider hat diejenige keine Ahnung von Statistik. Einfach 2 Zahlen nebeneinander zu stellen ist mathematisch nicht richtig. Wieder einmal werden statistische Werte gedreht und gewendet."  Zum Originalkommentar

"Ich fand es aber dufte, dass Lanz sie in die Mangel genommen hat."  Zum Originalkommentar

„Clankriminalität beim Namen nennen – Statistik zählt“

9 Prozent der Kommentare verlangen, dass Clankriminalität klar und offen anhand statistischer Fakten benannt wird. Das Vermeiden von Begriffen wird als Verfälschung der Realität und als nicht zielführend kritisiert.

"Clankriminalität ist und bleibt Clankriminalität. Erstmal unabhängig von den Beteiligten. Wenn aber die Statistik besagt, dass eine bestimmte Gruppe dort überproportional vertreten ist, muss das auch so benannt werden."  Zum Originalkommentar

"Warum geben denn andere Länder Reisewarnungen für ihre Bürger raus, wenn diese nach Deutschland reisen wollen? Die Clankriminalität ist kein Stigma, sondern ein trauriges Ereignis linker Politik."  Zum Originalkommentar

"Wenn Frau Winkelmann dem Kind einen neuen Namen gibt, ist die Clankriminalität nicht verschwunden! Es lässt sich jede Statistik fälschen, aber nicht mit Begriffsumbenennung."  Zum Originalkommentar

""Man lernt, sich so zu verhalten, dass man keinen Anlass hat, sich gefährdet zu fühlen ..." – In unserem eigenen Land sollten wir uns doch sicher fühlen können, ohne Umwege."  Zum Originalkommentar

"Frau Winkelmann hätte die Ifo-Studie nicht nur nennen dürfen, sondern auch erklären müssen, was die Erkenntnisse daraus sind: Wenn Deutsche und Ausländer das gleiche Alter und die gleichen sozioökonomischen Faktoren wie Bildung, Vermögen, Einkommen usw. haben, dann werden sie genau gleich häufig kriminell."  Zum Originalkommentar

„Clankriminalität ist vielschichtig – Wirtschaftskriminalität und soziale Muster“

Mit 7 Prozent befürworten Leser eine differenzierte Betrachtung der Clankriminalität, thematisieren deren verschiedene Erscheinungsformen – von wirtschaftlichen Taten bis zu kulturellen Familienstrukturen – und zeigen teilweise Verständnis für die Argumentation der Journalistin.

"Da hat Frau Winkelmann recht. Es gibt auch sehr viele "Wirtschaftsclans", die in Deutschland mit Bundesverdienstorden behängt und hoch angesehen sind. Kratzt man an ihrer Fassade, wird es oft übel."  Zum Originalkommentar

"Es ist nicht die Gefährdung auf der Straße! Die Clans begehen andere Straftaten! Vor allem Sozialbetrug, etc.! Hier mal ein Fall: Familienclan, bestehend aus 17 Familien, alle mit bulgarischen Pässen, rumänischen Namen und Geburtsort in Serbien. Sozialbetrug seit 2017: 7,8 Mio. Euro."  Zum Originalkommentar

""Da kann ich doch nicht die Augen vor verschließen und nicht sagen: Menschen ohne deutschen Pass sind überproportional in der Kriminalitätsstatistik repräsentiert. Das kann ich doch nicht tun!" Genau das machen wir seit Jahren und wagen auch weiterhin nicht, die Ursache des Problems zu benennen, aus Angst davor, dass wir als Rechte beschimpft werden..."  Zum Originalkommentar

„Probleme? Einfach umbenennen!“ – Ironie und Sarkasmus zur Sprachpolitik

Die verbleibenden 10 Prozent der Beiträge sind ironisch und sarkastisch: Leser machen sich über das Umbenennen und Verschweigen von Problemen lustig und kommentieren die Sprachpolitik mit viel Spott.

"Uiiii…, das ist die Lösung der vielen Probleme in DE! Wir sprechen nicht mehr drüber und verschweigen sie, das hat ja bei der Kommunalwahl in Köln hervorragend funktioniert, oder wir benennen die Probleme einfach um! Ja, dann wird es ein schönes DE – ein Traumland sozusagen! Wer beim Lesen ein Gefühl von feiner Ironie verspürt, liegt richtig!"  Zum Originalkommentar

"Vielleicht nennen wir sie dann intrafamiliäre Menschen mit außerdeutschem egozentrischem Rechtsempfinden. Und wenn man angegriffen wurde, dreimal laut rufen – Du siehst mich nicht – dann wird alles gut."  Zum Originalkommentar

"Ich fordere auch Begriffe wie Gewaltkriminalität, Sexualkriminalität, Eigentumskriminalität, Wirtschaftskriminalität nicht mehr zu benutzen. Dann sinkt die BKA Statistik um 90%, wäre doch toll, oder!"  Zum Originalkommentar

"Hmm, mal überlegen, wie könnte man es nennen: Familiär gesteuerte unternehmerische Tätigkeit im höchstwahrscheinlich nicht ganz legalen Bereich."  Zum Originalkommentar

"Da kann man sich nur einen Trump wünschen!"  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit: Macht es einen Unterschied, wie wir über Clankriminalität sprechen – oder gefährden Sprachregelungen die Problemlösung? Teilen Sie Ihre Perspektive zu Begrifflichkeit, Sicherheit und politischer Verantwortung! 

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