+++ Stimmen zur Wahl im Ticker +++ - Linnemann: „Der neue Kanzler heißt Merz“ - SPD-General gesteht „historische Niederlage“ ein

Merz: „Wir haben diese Bundestagswahl gewonnen“

18.34 Uhr: Jetzt spricht Friedrich Merz auf der Wahlparty der Union. Zunächst gibt es viel Applaus der anwesenden Unions-Anhänger. „Herzlich Willkommen an diesem historischen Wahlabend“, beginnt Merz. „Wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen“.  Wieder Applaus.

„Wir haben sie gewonnen, weil CDU und CSU gut zusammengearbeitet haben und wir uns sehr gut vorbereitet haben“. Merz‘ erster Dank geht an CSU-Chef Söder. Danach bedankt er sich noch bei weiteren wichtigen Unions-Leuten und, ganz besonders, bei den Wählern. „Ich begegne dem mit großem Respekt“.

Stichwort Respekt: Merz spricht von einem „harten Wahlkampf“ mit den politischen Wettbewerbern. „Aber jetzt werden wir miteinander reden. Es geht vor allem darum, so schnell wie möglich eine stabile Regierung zu schaffen. Die Welt da draußen wartet nicht auf uns. Wir müssen jetzt schnell handlungsfähig werden.“

Er will der Welt zeigen, dass Deutschland wieder gut regiert werde. Dafür stehe „er auch ganz persönlich“.  Merz ruft „Rambo-Zambo im Konrad-Adenauer-Haus“ aus.

BSW in Feierstimmung - Wagenknecht mahnt: „Wir werden noch zittern müssen“

18.32 Uhr: Sahra Wagenknecht wird zu ihrem Statement auf der BSW-Wahlparty mit Applaus empfangen. „Hoffen wir mal, dass der Abend so endet, wie die Stimmung jetzt ist. Wir werden noch zittern müssen. Das kann in den nächsten Stunden noch hoch und runter gehen. Unabhängig davon, wie es am Ende ausgeht: Dass wir überhaupt da stehen, wo wir jetzt stehen.“ Wagenknecht habe „einen fantastischen Wahlkampf erlebt“.

CDU-Buhrufe für Alice Weidel

18.29 Uhr: Die Stimmung im Konrad-Adenauer-Haus ist eher gedämpft, nicht überschwänglich. Viele Parteimitglieder der CDU hatten damit gerechnet, dass das Ergebnis deutlich über der 30-Prozent-Marke liegt. Laut den ersten Prognosen ist das nicht eingetreten. Emotional wird es, als Alice Weidel auf dem großen TV-Bildschirm behauptet, die Union habe viele Punkte aus dem AfD-Wahlprogramm abgeschrieben. Laute Buhrufe in der CDU-Parteizentrale.

Linke bejubelt „Comeback des Jahres“

18.24 Uhr: Linken-Chef und Spitzenkandidat Jan van Aken hat sich begeistert über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert. „Die Linke lebt“, sagte er vor einer jubelnden Menge in Berlin. Nach den Prognosen von ARD und ZDF kommt die Linke auf 8,5 bis 9 Prozent - eine deutliche Steigerung gegenüber 2021 (4,9 Prozent). Co-Parteichefin Ines Schwerdtner sprach vom „Comeback des Jahres“ und kündigte an, in den kommenden Jahren eine „Brandmauer“ gegen rechts sein zu wollen.

Auch Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek war sichtlich gerührt und versprach unter Tränen, dass die Linke im Bundestag für ihr soziales Programm kämpfen und als „verdammt starke Fraktion“ für Minderheiten und arme Menschen eintreten werde. „Was ist das für ein fulminantes Ergebnis“, rief sie ihren Anhängern zu.

CSU-General: Merz war der richtige Kanzlerkandidat

18.20 Uhr: CSU-General Martin Huber sagt im ZDF: „Dieses Ergebnis ist ein klarer Regierungsauftrag für CDU und CSU. Deswegen ist völlig klar: Friedrich Merz wird Bundeskanzler. Er war der richtige Kanzlerkandidat und Sie haben gesehen, dass Markus Söder und Friedrich Merz entschlossen dafür gekämpft haben.“

Grünen-Chef Banaszak: „Jetzt muss man schauen, was geht“

18.18 Uhr: Felix Banaszak, Grünen-Chef, spricht in der ARD von einer schwierigen Phase für Europa. Er betont, dass die Grünen ihr Ergebnis – im Gegensatz zu den Ampel-Partnern – nur leicht verschlechtert hatte. „Jetzt muss man schauen, was geht“.

Brantner: „Move“ von Merz „hat das Land gespalten“

18.18 Uhr: Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner sagt im ZDF: „Ich finde, dass der Abend noch ziemlich offen ist. Ich finde es zu früh, das eine oder das andere auszuschließen. Wir brauchen einen Kanzler, der zusammenführt und nicht spaltet. Wir haben gesehen, dass der Move von Friedrich Merz das Land gespalten und verhärtet hat.“

Weidel mahnt: Ohne AfD „ist kein Politikwechsel möglich“

18.17 Uhr: Weidel in der ARD: „Es ist festzuhalten, dass das für uns ein historischer Erf0lg ist. Ich habe eben schon formuliert, dass unsere Hand ausgestreckt ist, um den Willen des Volkes umzusetzen. Ansonsten ist kein Politikwechsel möglich. Es geht genauso weiter, mit Schwarz-Rot-Grün. Die Union hat das Wahlprogramm ohnehin fast von uns abgeschrieben hat. Man müsste gar keine Kompromisse eingehen. Wir werden genauso konstruktive Oppositionsarbeit weitermachen wie seit dem Jahr 2017. Wir haben gesehen, dass wir damit sehr erfolgreich Politik für unser Land machen können.“

„Wir werden jetzt mit über 140 Abgeordneten in den Bundestag einziehen. Damit kann man schon sehr viel bewegen. Wir werden die anderen jagen, dass sie eine richtige Politik für unser Land machen.

Weidel jubelt auf der AfD-Party

18.14 Uhr: Alice Weidel spricht auf der AfD-Bühne: „Eins kann ich für uns heute Abend festhalten: Wir haben alle gemeinsam einen grandiosen Wahlkampf gemacht. Es hat so viel Spaß gemacht, es war toll. Wir haben uns als einzige Partei verdoppelt zum letzten Wahlergebnis. Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten. Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung.“

Miersch: „Es ist eine historische Niederlage“

18.11 Uhr: „Es ist eine historische Niederlage“, sagt SPD-Generalsekretär Matthias Miersch. Er gratuliert Friedrich Merz und der Union, die „klar den Regierungsauftrag hat“. Als dieser Satz auf der Unions-Wahlparty im TV läuft, brandet sogar verhaltener Applaus auf.

Man werde nun lange warten müssen, bis Koalitionsoptionen offen sein.

Miersch wird nach personellen Konsequenzen gefragt. Eine klare Antwort gibt er nicht. Doch es sei klar, dass der Wahlkampf nicht in den vergangenen acht Wochen verloren gegangen sei. „Olaf Scholz wurde für die Antwort mitverantwortlich gemacht“, so Miersch.

18.10 Uhr: Alexander Dobrindt, CSU: „Wir haben deutlich zugelegt. Das ist klar, dass der Regierungsauftrag bei CDU/CSU liegt, die Restampel ist abgewählt. Das ist ein klarer Sieg der Union an dieser Stelle.“

Linnemann: „Die Ampel ist endgültig abgewählt“

18.08 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagt in der ARD: „Die Wahl hat die Union gewonnen. Die Ampel ist endgültig abgewählt. Einen Politikwechsel wird es geben und der neue Bundeskanzler wird Friedrich Merz heißen. Wichtig ist es, dass es zu diesem Wechsel in der Politik kommt. Wir wollen Deutschland nach vorne bringen, mit Friedrich Merz.“

Die Frage nach den möglichen Koalitionspartnern beantwortet er nicht. „Ich muss abwarten. Je nachdem, wie es ausgeht, wit wollen eine stabile Regierung. Darauf zielen wir ab und darauf kommt’s an.“

Söder bei Stimmabgabe optimistisch - Aiwanger skeptisch

Trotz zuletzt teils schlechter werdender Umfragewerte für die Union äußerte sich CSU-Chef Markus Söder bei seiner Stimmabgabe optimistisch über ein gutes Ergebnis der Bundestagswahl. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagte er in einem Wahllokal in Nürnberg. Zu möglichen Optionen für eine sogenannte Zweierkoalition wollte er sich nicht äußern. Es sei „alles gelegt, jetzt schauen wir mal“. Söder hatte im Wahlkampf immer wieder eine Koalition der Union mit den Grünen abgelehnt.

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger meldete sich nach seiner Stimmabgabe aus seinem Auto, per Video auf der Plattform X. Seine Hoffnung: eine „bürgerliche Koalition der Mitte“ im Bundestag, am besten mit seiner Partei, die erstmals bundesweit antritt. Sollte es anders ausgehen, ist der Niederbayer wenig zuversichtlich: „Ich hoffe, das Schwarz-rot-grün nicht kommen wird, denn sonst sehen wir uns wahrscheinlich in diesem Jahr im Wahllokal wieder“, sagte er. Eine Koalition aus Union, SPD und den Grünen werde die Probleme des Landes nicht lösen.

Hoeneß über AfD-Wähler: „Fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat“

FC Bayern-Legende Uli Hoeneß hat sich indes deutlich gegen die AfD positioniert. In einem Gespräch mit dem „Kicker“ sagte Hoeneß, dass er mit Spielern, die für die AfD Werbung machen würden, ein ernstes Wörtchen reden müsste. Er würde dann „allerdings mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.“

Zuvor hatte er bereits gegenüber der Abendzeitung die Hoffnung geäußert, dass in Deutschland wieder bergauf geht. „Ich bin überzeugt, dass der 23. Februar ein Wendepunkt für unsere Gesellschaft werden wird. Es ist alles lange nicht so schlecht, wie es hier einige darstellen, und es wird in Deutschland wieder aufwärts gehen, wenn die richtigen Parteien die Regierung bilden“, so der Ex-Manager des FC Bayern München.