Hier finden Familien endlich Rat: Stützpunkt in Geretsried und Wolfratshausen eröffnet

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Im Familienstützpunkt an der Adalbert-Stifter-Straße 21 in Geretsried – hier ein Foto von der offiziellen Einweihung – können Eltern mit und ohne Kinder jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr zum Reden und Spielen zusammen kommen. © Sabine Hermsdorf-hiss

Die Städte Geretsried und Wolfratshausen haben seit Mittwoch je einen Familienstützpunkt. Diese Einrichtungen sollen ein Ort des Austauschs, der Begegnung und der Unterstützung sein.

Die Städte Geretsried und Wolfratshausen haben seit Mittwoch je einen Familienstützpunkt. Diese Einrichtungen sollen ein Ort des Austauschs, der Begegnung und der Unterstützung sein. Die Räume wurden im Beisein der verantwortlichen Politiker und Mitarbeiter des Landratsamts, der Träger, Sponsoren und Kooperationspartner feierlich eingeweiht.

Der Landkreis engagiert sich seit 2020 im Rahmen des staatlichen Förderprogramms zur Weiterentwicklung kommunaler Familienbildung und von Familienstützpunkten. Bis es zur Gründung letzterer kam, hat es ein wenig gedauert. Doch den beiden ersten Anlaufstellen im Sozialraum Nord und Mitte sollen laut Drittem Landrat Klaus Koch noch zwei weitere in den Sozialräumen Süd und Loisachtal folgen. Als Träger konnten in Geretsried (Mitte) die Diakonie Rosenheim – Flexible Jugendhilfe Bad Tölz-Wolfratshausen – und in Wolfratshausen (Nord) der örtliche Kinder- und Jugendförderverein (KJFV) gewonnen werden.

waldram Eröffnung Familienzentrum - Klaus Heilinglechner, Reiner Berchtold, Mirjam Majer, (Leitung Jugendamt), Sonja Weißbacher (Stützpunkt)
Los geht‘s: Den Familienstützpunkt in Wolfratshausen-Waldram eröffneten (v. li.) Bürgermeister Klaus Heilinglechner, Reiner Berchthold (Kinder- und Jugendförderverein), Mirjam Majer (Leiterin des Jugendamts in Bad Tölz) und Stützpunktleiterin Sonja Weißbacher. © Sabine Hermsdorf-hiss

„Orte des Zuhörens“ machen auf

Die Stützpunkt-Leiterin in Geretsried, Andrea Daccache, informierte die Gäste über die Angebote an der Adalbert-Stifter-Straße 21. In dem Pavillon und angrenzendem Büroraum sollen vor allem Treffen im „real life“ stattfinden, sagte sie – „also Kommunikation von Mensch zu Mensch statt E-Mail und WhatsApp“. Eltern mit Kindern oder auch ohne können jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr zum Reden und Spielen zusammen kommen. Getränke und Material stehen bereit. Einmal pro Woche bietet die Sozialarbeiterin Daccache eine telefonische oder persönliche Sprechstunde für alle Fragen rund um das Familienleben an (montags von 10 bis 11 Uhr). „Ich bin eine Art Lotse. Ich nenne Fachstellen und weitere Ansprechpartner“, erklärte sie. Darüber hinaus gibt es Kurse, Vorträge und Gruppenaktionen.

Geretsrieds Bürgermeister Michael Müller sagte, er freue sich, dass ein neuer Ort „des Zuhörens“ geschaffen worden sei. Solche Einrichtungen zu finanzieren, sei zwar schwierig, meinte der stellvertretende Landrat Koch, doch sie seien wichtig in Zeiten, in denen es immer mehr „dysfunktionale“ Familienstrukturen gebe. Auch Eltern mit Migrationshintergrund brauchten oft Unterstützung, die sie hier niederschwellig erhielten.

Beratung fällt unter die Schweigepflicht

Um ein Kind zu erziehen, brauche es ein ganzes Dorf, zitierte Mirjam Majer ein bekanntes afrikanisches Sprichwort. Die neue Leiterin des Jugendamts in Bad Tölz nannte die Stützpunkte leicht zugänglich für jedermann. Daccache hatte zuvor betont, dass jede Beratung selbstverständlich unter die Schweigepflicht falle.

Im Wolfratshauser Stadtteil Waldram leitet Dr. Sonja Weißbacher den Stützpunkt an der Lüßbachstraße 2. Sie betreut gleichzeitig das Projekt Familienpaten, das somit nun auch ein Zuhause gefunden hat. Über acht Jahre lang habe sie die Patenschaften aus dem Homeoffice organisiert, sagt sie. Die Alzheimergesellschaft ist ebenfalls in den ehemaligen Raiffeisenbank-Räumen in der Lüßbachstraße 2 beheimatet.

Bürgermeister feiern mit: „Wir gehen in die richtige Richtung“

Die Sprechstunden in Waldram finden montags von 14 bis 16 Uhr und mittwochs von 10 bis 12 Uhr, ebenfalls telefonisch oder persönlich, statt. Ab September sind Eltern-Kind-Treffen und Vorträge geplant. „Jeder, der sich engagieren möchte, kann sich einbringen“, lädt Weißbacher die Bevölkerung ein. Einen ersten Termin gibt es bereits: Am 17. Juli wird von 20 bis 21 Uhr zu afrikanischer Musik getanzt. 

Wolfratshausens Bürgermeister Klaus Heilinglechner, der zuvor bereits an der Einweihung in Geretsried teilgenommen hatte, unterstrich, wie sehr er die Kooperation mit der Nachbarstadt begrüße. „Wir gehen damit in der der Arbeit mit den Familien gemeinsam einen Schritt in die richtige Richtung“, stellte der Rathauschef fest.

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