Offenes Ohr für Jung und Alt: Rosi Marksteiner will erste Bürgermeisterin von Kochel werden
Rosi Marksteiner bewirbt sich um das Bürgermeisteramt in Kochel am See. Die 57-Jährige setzt sich vor allem für Soziales ein – und möchte die Bürger stärker beteiligen.
Kochel am See – „Mitten im Leben“, „Mittendrin“ und „Miteinander“: Mit diesen drei Schlagworten fasst Rosi Marksteiner (Mitte) ihre Kernanliegen zusammen. Im November hat die 57-Jährige als letzte der drei Bewerber ihre Kandidatur für die Bürgermeisterwahl am 14. Januar in Kochel am See eingereicht. Bereits seit 2014 sitzt sie im Gemeinderat, jetzt will Marksteiner ihre Chance nutzen.
Rosi Marksteiner geht selbstbewusst ins Rennen
Rosi Marksteiner geht selbstbewusst ins Rennen um das Bürgermeisteramt. „Ich bin die einzige Kochlerin unter den Bewerbern“, sagt die Betriebswirtin. Marksteiner ist in Kochel geboren und aufgewachsen. „Es ist ganz gut, wenn mal eine Frau Bürgermeisterin wird“, findet sie. Das habe es in Kochel schließlich noch nie gegeben. „Frauen betrachten manche Dinge anders als Männer. Und als Bürgermeisterin kann man mehr bewirken als im Gemeinderat.“
Vor allem für den Bereich Soziales will sich die Mutter zweier erwachsener Söhne stark machen. Schon in ihrer Funktion als Jugend- und Familienbeauftragte der Gemeinde setzt sie sich für einen Jugendraum ein. „Dafür kämpfe ich seit 2009“, sagt Marksteiner, die sich auch im Vorstand des Kinder- und Jugendfördervereins engagiert. Seit diesem Jahr sei für die Jugendlichen zumindest wieder ein Bauwagen in Betrieb, doch der sei bei der Kälte im Winter schwer zu nutzen und auf Dauer zu klein. Hier sei es ihr Ziel, früher Fortschritte zu erzielen als bislang.
Einsatz für Seniorentreff und bezahlbaren Wohnraum
„Einen Seniorentreff finde ich aber mindestens genauso wichtig“, betont die 57-Jährige. „Ich finde es furchtbar, wenn Menschen im Alter alleine sind.“ Ältere Mitbürger bräuchten in Kochel endlich einen zentralen Anlaufpunkt zum „Treffen, Ratschen und Karten spielen“. Zudem will sie mehr Krippenplätze schaffen. Das Thema sei aktueller denn je, seit bekannt wurde, dass die Kinder aus dem Ortsteil Ried nicht mehr den Kindergarten der Gemeinde Benediktbeuern besuchen können.
Bezahlbarer Wohnraum steht bei Marksteiner ebenfalls auf der Agenda. „Viele Firmen hier bekommen keine Leute, weil es keinen bezahlbaren Wohnraum gibt“, berichtet sie. Doch die Gemeinde Kochel könne nicht alleine bezahlbaren Wohnraum schaffen. „Das geht schließlich nur auf gemeindeeigenen Grundstücke, und so viele hat die Gemeinde nicht mehr.“
Bürgerbeteiligung liegt Rosi Marksteiner am Herzen
Als „Pflichtaufgabe“ für Kochel sieht Rosi Marksteiner ein zentrales Energiekonzept an. „Wir müssen schauen, dass wir Energie sparen und die Umwelt schützen. Hier muss die Gemeinde etwas tun“, fordert die 57-Jährige. Dabei will sie in der Energieversorgung künftig mehr Synergien nutzen. „Ich will eine Machbarkeitsstudie in Gang bringen, die zeigen soll, was alles möglich wäre.“ Ein Blockheizkraftwerk und Quartierlösungen seien Optionen. „Ein Energiekonzept wäre eine wichtige Geschichte, auch für die Ortsteile Ried oder Walchensee.“
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Rosi Marksteiner will in ihrer Arbeit die Kochler Bürger mitnehmen. Besonders wichtig ist ihr das beim Thema Ortsgestaltung und Dorferneuerung. „Ich will das Dorf attraktiver machen und ansprechend gestalten“, kündigt sie an. Das betreffe etwa die Gestaltung der Seepromenade oder des Kurparks. „Die Bürgerbeteiligung ist bei dem Thema besonders wichtig“, findet sie.
Zusammenarbeit im Gemeinderat verbessern
Grundsätzlich verbessert werden müsse auch die Zusammenarbeit im Gemeinderat, unterstreicht die Kochlerin. „Wir haben manchmal nur die Augen verdreht, das war wie im Kindergarten“, sagt Marksteiner. „Natürlich kann man auch mal unterschiedlicher Meinung sein, aber man muss sich trotzdem auf Augenhöhe begegnen.“
Rosi Marksteiner ist verheiratet. Beruflich arbeitet sie in München in einem Unternehmen, das sich mit Medizintechnik beschäftigt. Außerdem ist sie im Nebenberuf Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und unterrichtet an der Volkshochschule in Murnau Menschen mit Migrationshintergrund.
Bei der Wahl am 14. Januar tritt Rosi Marksteiner gegen Thomas Bacher (CSU) und Jens Müller (UWK) an.
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