Mitte August wurde im Mammendorfer Freizeitsee ein massenhaftes Aalsterben festgestellt. Untersuchungen ergaben, dass das Aal-Herpes-Virus, begünstigt durch hohe Temperaturen und Sauerstoffmangel, für das Fischsterben verantwortlich war.
Mammendorf – Auf dem Rücken treiben sie im Wasser. Die weiße Unterseite der Aale schimmert im Licht der Sonne. Die länglichen Körper der Wasserbewohner treiben schlaff im Mammendorfer Freizeitsee. Nicht nur ein toter Aal treibt dort, sondern mehrere hundert Tiere verendeten, berichtete Alexander Maffei, Vorsitzender des Mammendorfer Fischereivereins.
„Nachdem Mitte August bei uns am Mammendorfer Freizeitsee ein Aalsterben beobachtet wurde, ist unser Verein natürlich umgehend aktiv geworden“, berichtete Maffei. „Wir haben die toten Fische entsorgt und vergraben“, so Maffei weiter. Zwei Aale wurden an den Tiergesundheitsdienst Bayern zur Untersuchung geschickt, um die Ursache des Aalesterbens festzustellen.
Im Institut war die Überraschung nicht sehr groß. Insbesondere in den heißen Sommermonaten werden dort immer wieder Aale zur Untersuchung vorbeigebracht. Der in den Gewässern aufgrund des niedrigen Wasserstandes herrschende Sauerstoffmangel und die hohen Temperaturen begünstigen das Aal-Herpes-Virus, das bei den Tieren zum Tod führt. Andere Fischarten waren nicht betroffen.
„Da ich im Fischereiverband Oberbayern der Landkreisvertreter für Fürstenfeldbruck bin, stehe ich in engem Austausch mit allen Brucker Fischereivereinen. Doch Gott sei Dank war kein weiterer Verein im Landkreis betroffen“, berichtete Maffei.
„Dieses Aalherpes kommt vereinzelt immer wieder mal vor. Mitglieder unseres Fischereivereins haben das vor Jahren auch schon mal mal am Starnberger See beobachtet.“ Eine Gefahr für den Badebetrieb und Menschen bestand zu keiner Zeit, versicherte Maffei.
Algen verbrauchen zusätzlich Sauerstoff
Fische sind wechselwarme Tiere und können ihre Körpertemperatur nicht regulieren. Eine Temperaturerhöhung des Umgebungswassers schlägt sich somit direkt auf die Körpertemperatur der Fische nieder und erhöht Stoffwechselprozesse und damit den Sauerstoffverbrauch der Fische. Mit steigender Wassertemperatur löst sich aber immer weniger Sauerstoff im Wasser.
Außerdem kann eine erhöhte Wassertemperatur zu Algenwachstum führen, welche nachts zusätzlich Sauerstoff zehren. Der Hitzestress schwächt jedoch auch das Immunsystem, wodurch es zum Ausbruch von solchen Virus-Erkrankungen kommen kann.
„Ich möchte mich auf diesem Weg bei der VG Mammendorf und der Wasserwacht für ihre Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken“, so der Fischerei-Chef.
dm
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