Zwei neue Rivalen für deutsche Premium-SUV – einer wird in der Bundesrepublik gebaut
Deutschlands beliebtestes E-Auto bekommt eine Frischekur: Tesla erneuert das Model Y, um im Wettbewerb der Autoindustrie zu bestehen. Auch aus China wächst die Konkurrenz.
Austin/Guangzhou – Die deutsche Automobilindustrie steht unter Druck und traditionelle Hersteller sehen sich einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt. Das trifft mitunter auf dem lukrativen Automarkt in China zu, wo die Konkurrenz zwischen internationalen und heimischen Herstellern intensiv ist.
Tesla, Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz sehen sich im Vergleich zu früher mit sinkenden Absatzzahlen konfrontiert, womit auch die Renditen schrumpfen. In diesem herausfordernden Umfeld unterzieht Tesla sein beliebtes Model Y einem Facelift, um seine Position bei den Elektroautos zu stärken.
Deutschlands beliebtestes E-Auto erhält Facelift: Neue Optik für Tesla Model Y
Das überarbeitete Tesla Model Y „Juniper“ (dt.: Wacholder) wird Nachfolger des meistverkauften E-Autos in Deutschland 2024 und präsentiert sich mit markanten Designänderungen: Besonders auffällig sind die extrem schmalen Scheinwerfer-Einheiten an der Front und eine durchgängige LED-Lichtleiste, was dem Fahrzeug einen futuristischen Look verleiht.
Das beliebte Elektro-SUV wächst in der Länge um knapp fünf (auf 4,79 Meter) und in der Breite um vier Zentimeter, vermutlich aus aerodynamischen Gründen. Zunächst hatte Tesla über die Neuheit auf der chinesischen Website informiert, am Dienstag (14. Januar) informierte der E-Auto-Pionier laut Handelsblatt die Mitarbeiter im Tesla-Werk Brandenburg, dass die neue Version des Bestsellers schon bald auch hierzulande vom Band rollt.
Leistungstechnisch finden demnach dezente Veränderungen statt: Die Reichweite der Basisvariante steigt von aktuell 455 auf 466 Kilometer, die Version Long Range AWD erhöht sich von 533 auf 551 km. Aus dem Zulassungsantrag in der Volksrepublik geht hervor, dass die LFP-Batterie des Tesla Model Y 2,5 kWh größer ist, der NMC-Akku wiederum soll 1,4 kWh zugelegt haben.
Tesla Model Y Juniper: Mehr Komfort im Innenraum und ein klassisches Utensil
Auch im Innenraum des neuen Model Y 2025 legte das Team von CEO Elon Musk Hand an: Eine verbesserte Dämmung sorgt für leisere Fahrgeräusche, während eine Ambientebeleuchtung und ein zusätzlicher Bildschirm für Fond-Passagiere den Komfort erhöhen. Die Sitze sind nun mit einer Belüftungsfunktion ausgestattet, während sich die Rücksitzlehne elektrisch umklappen lässt. Ein neues Lenkraddesign ist ebenfalls Teil des Facelifts, wobei Tesla zu klassischen Blinkerhebeln zurückkehrt – und dieser Mechanismus nicht wie im zuvor überarbeiteten Tesla Model 3 über Lenkradtasten funktioniert.
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Wann das neue Model Y in Deutschland erhältlich sein wird, ist noch unklar, ebenso wie der genaue Produktionsstart im brandenburgischen Grünheide. Derweil beinhaltet das neue Tesla-Angebot in China eine preisliche Entwicklung, mit der Tesla-Jünger womöglich auch hierzulande konfrontiert sind: Das Tesla Model Y wurde um etwa fünf Prozent teurer und ist ab umgerechnet knapp 35.000 Euro erhältlich.
Xpeng G7: Neue Konkurrenz aus China für Tesla, BMW und Co.
Doch auch die China-Konkurrenz schläft nicht und bringt ein neues Premium-SUV, das Tesla und auch den deutschen Premiummarken den Absatz streitig machen will: Xpeng, seines Zeichens Verbündeter von Volkswagen auf dem chinesischen Markt, wird sein Portfolio im ersten Halbjahr 2025 mit dem SUV G7 erweitern und in der Volksrepublik den deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes-Benz weiter Dampf machen:
Dabei handelt es sich um das bislang längste Elektro-SUV des VW-Partners, das größtentechnisch in etwa dem BMW-Elektro-SUV iX oder auch dem VW ID.6 entspricht. Es misst 4,89 mm in der Länge und ist gerade mal einen Millimeter länger als der Markenbruder G9, jedoch mit deutlich kürzerem Radstand. Offizielle Preise gibt es noch nicht, chinesischen Medien gehen aber davon aus, dass der G7 umgerechnet ab etwa 26.700 Euro erhältlich sein soll.
Tesla und Xpeng mit neuen Rivalen für deutsche Premium-SUV
Die Aufnahme in den offiziellen Katalog des Ministeriums für Industrie und Informationstechnik (MIIT) ist ein entscheidender Schritt, der den Weg für die Marktzulassung in China ebnet. Während Tesla sein Model Y mit dem Facelift „Juniper“ erneuert, bringt Xpeng mit dem neuen SUV-Modell G7 in China frischen Wind in den Markt. Laut Insidern wird der chinesische Anbieter Xpeng höchstwahrscheinlich weiter eine Strategie mit hoher Ausstattung und relativ niedrigen Preisen versuchen, weil diese Maßnahme die zuvor stagnierenden Verkaufszahlen merklich ankurbelte.
Für deutsche Marken wie VW ist in der Volksrepublik weniger zu holen als früher: Die Konzernmarken VW, Audi und Porsche vermeldeten für 2024 allesamt sinkende Verkaufszahlen im Vergleich zum erfolgreichen Vorjahr. (PF)