Ameisen im Garten: Nützlinge oder Schädlinge?

  1. Startseite
  2. Leben
  3. 24Garten

KommentareDrucken

Ameisen sind nützliche Gartenbewohner, können aber auch zur Plage werden. Erfahren Sie, wie Sie eine Invasion verhindern können.

Ameisen sind im Garten tatsächlich sehr nützlich. Diese vielseitigen Allesfresser und Aasfresser halten die Umgebung sauber und ernähren sich von vielen Schädlingen und deren Larven. Sie verbessern die Bodenstruktur durch ihre Gänge und düngen ihn mit ihren Ausscheidungen. Darüber hinaus sind sie eine wichtige Nahrungsquelle im Ökosystem – Singvögel füttern ihre Jungen oft mit Ameisen. Daher sollte man, wenn die kleinen Insekten ihr Nest an einer ungünstigen Stelle errichtet haben, nicht mit Gift gegen sie vorgehen. Durch die Einhaltung einiger einfacher Regeln können solche Situationen vermieden werden – und in einigen Fällen können Kolonien sogar umgesiedelt werden.

Vorbeugung gegen Ameisen im Garten

Ameisen Melken Blattläuse auf einem dünnen Pflanzenzweig.
Ameisen melken Blattläuse © Andrea Wilhelm / Imago

Ameisen können für Gartenliebhaber, insbesondere unter Steinplatten, ein Ärgernis sein. Unter Terrassen oder Einfahrten können die fleißigen Tiere die verlegten Platten untergraben und im schlimmsten Fall gefährliche Stolperfallen verursachen. Hier können Sie jedoch leicht vorbeugen: Verwenden Sie Splitt anstelle von Sand als Untergrund, wenn Sie Wege oder Terrassen anlegen. Ameisen bauen ihre Nester nicht in Splitt, da sie das Material beim Bauen nicht gut entsorgen können. Darüber hinaus sollten Sie in Ihrem Garten regelmäßig nach Blattläusen Ausschau halten und bei einem Befall frühzeitig handeln (werblicher Link). Der süße Honigtau der Läuse lockt Ameisen an. Die Ameisen pflegen und schützen die Läuse und schützen sie sogar vor Fressfeinden. Auf diese Weise bedingen sich die beiden Populationen gegenseitig und können schnell Überhand nehmen.

Hausmittel gegen Ameisen: Verwenden Sie Duftstoffe

Ameisen verwenden Gerüche sowohl zur Orientierung als auch um miteinander zu kommunizieren. Daher lassen sich die Tiere leicht durch bestimmte Düfte abschrecken. Pflanzen Sie daher nach Möglichkeit folgende Pflanzen in Ihrem Garten:

  • Thymian
  • Farnkraut
  • Lavendel
  • Eukalyptus
  • Kerbel
  • Lorbeer
  • Zedern

Alternativ können Sie auch Zimt oder Orangenschalen verwenden. Diese Methoden sind zwar nicht zur direkten Bekämpfung geeignet – aber wenn die Späher einer Kolonie die unangenehmen Gerüche zurückmelden, wird das Volk einen anderen Ort zur Besiedelung suchen. Wenn Sie einzelne Ameisen in Ihren Wohnräumen entdecken, sollten Sie den Boden sofort mit einer milden Essig-Lösung reinigen. Denn auf den Duftspuren der Späher folgen sonst schnell weitere Ameisen.

Ameisen umsiedeln: Der Trick mit dem Blumentopf

Wenn sich trotzdem ein Volk von Wegameisen unter Ihrer Terrasse oder Auffahrt angesiedelt hat, empfiehlt das Bayerische Landesamt für Umwelt den sogenannten Blumentopftrick:

  1. Geben Sie einen Tontopf einen Tag lang in Wasser.
  2. Stopfen Sie Zeitungspapier in den Topf und geben Sie Marmelade und Zucker hinein.
  3. Stellen Sie den Topf umgedreht auf eine Kreuzfuge zwischen die betroffenen Platten.

Mit etwas Glück wird das Volk innerhalb weniger Tage vollständig dort einziehen. Dann können Sie den Topf mithilfe einer Schaufel in eine Tüte verfrachten und umsiedeln. Wählen Sie dazu einen Platz, der weit genug entfernt ist.

Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24garten.de.

Waldameisen sind geschützt – Hilfe vom Profi anfordern

Wenn sich ein Volk von Waldameisen in Ihrem Garten angesiedelt hat, sieht die Situation ganz anders aus. Waldameisen sind vom Aussterben bedroht und gelten als besonders geschützte Tierart. Wenden Sie sich in diesem unwahrscheinlichen Fall unbedingt an die zuständige Naturschutzbehörde oder die deutsche Ameisenschutzwarte. Denn eine Umsiedlung von Waldameisen ist nur mit einer Ausnahmegenehmigung erlaubt und muss durch ausgebildete Ameisenheger erfolgen.

Hubert Fleischmann von der Ameisenschutzwarte Bayern erklärt: „Unsachgemäße Umsiedlungen enden eigentlich immer mit dem Tod des gesamten Volkes. Das gilt auch für alle Versuche, Nester mit Baumaschinen großflächig auszuheben und umzusetzen.“ Selbst ausgebildete Ameisenheger können ein Volk nur zwischen Mitte März und Mitte Mai sicher umsiedeln. „Allein in dieser Zeit halten sich auch die Königinnen oben in der Nestkuppel auf“, erklärt Fleischmann weiter, „Später im Jahr ziehen sie sich in den unteren Teil des Nestes zurück. Und nur, wenn die Königinnen unverletzt den neuen Standort beziehen, hat das Volk eine Chance zu überleben.“

Auch interessant

Kommentare