Süßes Blut und Licht: Was Mücken wirklich anzieht und was nur Mythos ist

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Manche Menschen scheinen Mücken mehr anzuziehen als andere. Doch was steckt wirklich dahinter? Die häufigsten Mythen und wie man sich effektiv schützen kann.

Es wird oft behauptet, dass Menschen, die Mücken anziehen, „süßes Blut“ haben. Aber ist das wirklich wahr? Während einige nach einem Gartenfest unter roten, juckenden Quaddeln zu leiden haben, weisen andere keinen einzigen Stich auf. Es gibt viele hartnäckige Mythen, die versuchen, dies zu erklären. Um sich effektiv vor den Blutsaugern schützen zu können, ist es hilfreich, diese genauer unter die Lupe zu nehmen – denn einige von ihnen enthalten stimmen tatsächlich mehr oder weniger.

1. Mücken werden vom Licht angezogen

Mücke sticht Mensch
Mücken ernähren sich nicht von Blut, sondern von Pflanzensäften. Die Weibchen benötigen allerdings das Eiweiß im Blut für die Bildung von Eiern. © Design Pics/Imago

Es wird oft gesagt, dass man beim Lüften des Hauses oder der Wohnung im Dunkeln auf keinen Fall das Licht einschalten sollte, da Mücken vom Licht magisch angezogen werden und durch das Fenster hineinfliegen. Xenia Augsten, eine Biologin bei der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS), erklärt jedoch im SWR Fernsehen, dass dies Unsinn ist. Die Insekten werden tatsächlich von Schweiß und anderen Körpergerüchen sowie vom Kohlendioxid in der Atemluft angezogen. Motten und andere nachtaktive Insekten fliegen allerdings tatsächlich zum Licht.

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2. Mücken mögen weder Knoblauch noch ätherische Öle

Obwohl Knoblauch eine starke Wirkung auf Vampire haben soll, wird man bei Mücken keinen ähnlichen Effekt feststellen. Tatsächlich sind die Insekten jedoch sehr geruchsempfindlich: Ob Zimt, Nelken, Kokos oder Kräuter-Räuchermischungen – jede Mückenart reagiert empfindlich auf bestimmte ätherische Öle und Düfte und sucht dann das Weite. Am effektivsten sind jedoch die meist streng riechenden chemischen Insektensprays, um die Blutsauger fernzuhalten.

3. Menschen mit süßem Blut werden häufiger gestochen

Laut Apotheken-Umschau wird jemand, der viel Körpergewicht hat oder schwanger ist, eher von einer Mücke gestochen als eine leichtere Person. Aber nicht, weil der Zuckergehalt des Bluts höher ist, sondern weil die Person eine wärmere Körpertemperatur hat und mehr Kohlendioxid ausatmet. Hinzu kommen individuelle Körpergerüche, die für die Insekten je nach Art unterschiedlich attraktiv sind.

Was wirklich vor Mücken schützt

Moskitonetze und Insektenschutzmittel sind wirksam, um Mückenstiche zu verhindern. Letztere können jedoch Nebenwirkungen wie Hautreizungen haben. Auch wenn es im Sommer nicht so angenehm ist: Langärmelige, weite und helle Kleidung ist die richtige Wahl. Um vorzubeugen, sollte man im Garten und auf dem Balkon stehende Gewässer wie Regentonnen, Vogeltränken oder Pflanzuntersetzer regelmäßig leeren oder abdecken – sie sind ideale Brutstätten für die Insekten.

4. Mückenstiche in Deutschland sind harmlos

Wer schon einmal nach Afrika oder Asien gereist ist, kennt die Vorsichtsmaßnahmen für diese Länder. Dort drohen von Mücken übertragene Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber. Aber in Deutschland? Leider auch. Aufgrund der globalen Erwärmung können sich hierzulande ebenfalls neue Mückenarten wie die Tigermücke ausbreiten und Krankheiten wie das West-Nil-Virus oder das Chikungunya-Fieber übertragen. Das Risiko ist jedoch viel geringer als in tropischen Ländern.

5. Speichel lindert den Schmerz eines Mückenstichs

Viele Menschen reagieren instinktiv auf einen Mückenstich, indem sie ihn mit Speichel benetzen. In der Regel ist es jedoch nur ein Gefühl, das hier eine Schmerzlinderung verschafft. Obwohl die Verdunstung des Speichels eine leichte Kühlung bewirkt, kann die durch den Stich verursachte Entzündung dadurch nicht gestoppt werden. Kältezufuhr, beispielsweise in Form von Kühlpads, ist sinnvoll. Speichel kann sogar kontraproduktiv sein, da durch ihn ebenso wie durch das Aufkratzen von Stichen unerwünschte Keime in den Körper gelangen können.

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