Merz bei „Kannste (nochmal) Kanzler?“ – Kinder bringen CDU-Chef einmal kurz ins Straucheln

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Friedrich Merz steht Schülerinnen und Schülern für eine Fragerunde zur Verfügung. Wie schneidet der Kanzlerkandidat der Union in diesem Format ab?

Berlin – Für Olaf Scholz und Friedrich Merz stand in der heißen Phase des Wahlkampfs vor Bundestagswahl ein besonderer Termin an. Die beiden Spitzenkandidaten wurden im Rahmen des Formats „Kannste (nochmal) Kanzler?“ von ProSieben und Sat.1 eingeladen, um sich den Fragen von Kindern zu stellen.

Dass das auf den ersten Blick harmlos anmutende Format jedoch auch mögliche Fallstricke bereithält, zeigte sich bereits vor vier Jahren. Damals war CDU-Kandidat Armin Laschet in einem ähnlichen Format bei ProSieben über Fragen zum Hambacher Forst, dem früheren Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen und der Ehe für alle gestolpert – und auch Olaf Scholz überstand den Abend nicht unbeschadet.

CDU-Chef Friedrich Merz steht den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort.
CDU-Chef Friedrich Merz steht den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. © Richard Hübner/ProSieben/Sat.1

Wie verhält sich Merz bei „Kannste (nochmal) Kanzler?“ 

Am Mittwochabend kam es nun erneut zum Kreuzverhör im Klassenzimmer. Die Ausgangslage war klar: Die Union von Friedrich Merz führt die Umfragen mit deutlichem Vorsprung an. CDU und CSU lagen in den jüngsten Erhebungen in etwa um die 30-Prozent-Hürde. Dem CDU-Chef wurde zuletzt immer wieder vorgeworfen, er wolle im Schlafwagen ins Kanzleramt einziehen. Für Merz ging es deswegen vor allem darum, grobe Fehler zu vermeiden. Denn die könnten ihm bei der Bundestagswahl am 23. Februar entscheidende Prozentpunkte mit Blick auf mögliche Koalitionsverhandlungen kosten.

Merz bei „Kannste (nochmal) Kanzler?“: CDU-Chef wird einmal patzig 

Dennoch geriet Merz in der Sendung kurz ins Straucheln, als er vom vierzehnjährigen Rachid mit seiner umstrittenen Aussage über die kleinen Paschas konfrontiert wurde. Er fürchte, dass die CDU Positionen der AfD übernehmen könnte und habe Angst, dass Merz mit seiner Aussage auch ihn gemeint haben könnte: „Ich hatte das Gefühl, dass Sie mich mit denen in einen Topf werfen“, sagte Rachid, der in Deutschland geboren ist und dessen Eltern aus Syrien stammen. „Ich fand das nicht fair.“

Der CDU-Chef widersprach deutlich. „Genau nicht“, antwortete Merz. „Ich werfe es eben nicht in einen Topf.“ Er sage: Familien, Syrer und andere, die hier seien, die hier arbeiteten, die bräuchte man und die wolle man auch hier haben. Er habe damals lediglich Lehrerinnen zitiert, die derartige Aussagen zu ihm gesagt hatten. Als Rachid noch einmal nachfragt und sagt, dies sei bei ihm damals nicht so angekommen, setzte Merz etwas patzig nach: „Das hab ich aber gesagt.“ Insgesamt Die Kinder waren auch von Merz überzeugt, erwähnten aber auch kurz die „grantige“ Art des CDU-Politikers. Ein Schüler bemerkt, dass er in der Debatte um seine „Pascha“-Aussage ein wenig forsch geworden sei. Wer das Interview für die Kinder gewonnen hat, können sie wohl nicht klar beantworten.

Merz und Scholz im Kreuzverhör: Diese Fragen hatten die Kinder vorbereitet

18 Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und 14 Jahren nahmen die beiden Spitzenkandidaten im Rahmen der Sendung bereits Mitte Januar in die Mangel. Die Erstausstrahlung erfolgte am Mittwoch. Sat.1 hat im Vorlauf schon einige Fragen veröffentlicht, welche die Schüler den beiden Top-Politikerin gestellt haben. Merz wurde von einer 14-jährigen Schülerin unter anderem mit seiner Aussage über „kleine Paschas“ konfrontiert, welche der CDU-Chef in Zusammenhang mit angeblichen Integrationsproblemen von Migranten getätigt hatte.

Weitere Fragen, die Merz und Scholz bei „Kannste (nochmal) Kanzler?“ beantworten mussten, lauteten:

  • „Findest du eigentlich etwas nett an Olaf Scholz?“
  • „Muss ich mit 18 in die Bundeswehr?“
  • „Warum glaubst du, dass du besser als Olaf Scholz regieren kannst?“
  • „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen euch beiden?“
  • „Lieber unsichtbar sein oder fliegen?“

Kinderfragen an CDU-Chef Merz: „Weil wir Kinder sind, dürfen wir alles fragen“

Die Schülerinnen und Schüler wurden im Vorlauf der Sendung „Kannste (nochmal) Kanzler?“ vom Produktionsteam über die bevorstehende Bundestagswahl und die im Wahlkampf dominierenden Themen aufgeklärt. Dabei lernten die Kinder auch mehr über die beiden Spitzenkandidaten und überlegten sich im Anschluss gemeinsam Fragen. Das berichtet das Portal schwaebische.de aus dem Gespräch mit einem Schüler, der an der TV-Runde mit Merz und Scholz teilgenommen hatte, berichtet. Dabei wurde auch festgelegt, wer wann welche Frage stellen soll.

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„Weil wir Kinder sind, dürfen wir alles fragen“, heißt es von einem der Teilnehmer von „Kannste (nochmal) Kanzler?“ in einem Sat.1-Teaser zu der Sendung. Es bleibt abzuwarten, ob sein Auftritt im Klassenzimmer und sein Lapsus bei der Frage nach den kleinen Paschas Merz bei der Bundestagswahl in knapp anderthalb Wochen wichtige Stimmen gekostet hat. (fd)

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