US-Inflation überrascht: Trumps Zollpläne unter Druck – Präsident geht nun auf Biden los

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Der unerwartete Preisanstieg in den USA stellt Herausforderungen für die US-Wirtschaft und Politik dar. Trump kritisiert Biden und versucht Druck auf die FED auszuüben. Diese bleibt eisern.

Washington D.C. – Die Inflation in den Vereinigten Staaten hat im Januar 2025 unerwartet zugenommen: Laut dem US-Arbeitsministerium stiegen die Verbraucherpreise um 3,0 Prozent. US-Präsident Donald Trump nutzte die Gelegenheit, um seinen Vorgänger Joe Biden zu kritisieren und ihn zu beschuldigen. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social schrieb Trump: „Biden inflation up!“

US-Inflation überraschend gestiegen – Trumps Zollpläne unter Druck?

Expertinnen und Experten hatten für Januar 2025 mit einer Verlangsamung und einer Inflationsrate von 2,8 Prozent gerechnet. Sie gingen auch von einer niedrigeren Kerninflation aus. Diese allerdings legte ebenfalls zu und lag bei 3,3 Prozent. Vor allem Preise für Autoversicherungen und Gebrauchtwagen, die medizinische Versorgung und Flüge stiegen im Monatsvergleich stark.

Donald Trump in Washington.
Trump-Entscheidung trifft Putin hart – aus ungeahntem Grund © IMAGO / Newscom / GDA

Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank, äußerte die Hoffnung, dass die Inflationszahlen die Zollabsichten von Trump dämpfen könnten. Der neue US-Präsident habe im Wahlkampf versprochen, die Preise sofort herunterzubringen, sollte er gewinnen. Doch die Zollpläne bewirkten das Gegenteil, so der Ökonom.

Höhere US-Inflationsrate: Trump fordert Zinssenkungen – FED hat es „nicht eilig“ damit

Die überraschende Zunahme der Inflation in den USA stellt sowohl die Wirtschaftspolitik als auch die politische Landschaft vor neue Herausforderungen. Trump dürfte die Entwicklung nicht gefallen, sagt Bastian Hepperle der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe gegenüber der Tagesschau. „Die nächste Leitzinssenkung wird wohl frühestens im Sommer auf der Agenda stehen. US-Präsident Trump wird weitere Salven auf die Fed abschießen.“

Das Anziehen der Inflation dürfte Forderungen nach einer weiteren Zinspause bei der US-Notenbank Fed bestärken. Der Chef der Zentralbank, Jerome Powell, hatte am Dienstag gesagt, es mit Senkungen „nicht eilig“ zu haben. US-Präsident Trump hatte zuvor seine Forderung nach Leitzinssenkungen durch die US-Zentralbank Fed bekräftigt. „Die Zinssätze sollten gesenkt werden“, erklärte Trump über seinen Onlinedienst Truth Social. Er verwies dabei auf seine Handelspolitik: Sinkende Zinsen würden „Hand in Hand mit den kommenden Zöllen gehen“, schrieb Trump, ohne diesen Zusammenhang näher auszuführen.

Höhere US-Inflation keine Bremse für den Dax

Trotz der höheren US-Inflation zeigte sich der deutsche Aktienmarkt relativ unbeeindruckt. Auch ein überraschend starker Preisanstieg in den USA hat die Anleger im Dax nicht wesentlich gestört. Sie nutzten am Nachmittag die temporäre Kursschwäche nach den US-Daten schnell für Käufe und trieben den deutschen Leitindex erneut in zuvor nicht gekannte Höhen bis fast an die Marke von 22.200 Punkten. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Plus von 0,50 Prozent auf 22.148,03 Punkte. Im frühen Handel hatten bereits gute Vorgaben aus Asien für gute Stimmung gesorgt.

Investoren lenken seit einiger Zeit ihren Fokus stärker auf europäische Aktien, weil sie im Vergleich zu den heiß gelaufenen US-Aktien als günstiger bewertet gelten und zudem das Zinsumfeld in der Eurozone vorteilhafter ist. „In Europa senkt die EZB die Zinsen weiter, und die Bewertungen sind noch immer niedrig. Zudem gibt die Aussicht auf einen wie auch immer gearteten Waffenstillstand in der Ukraine den Märkten derzeit Rückenwind“, schrieb Eckhard Schulte, Vorstandschef vom Vermögensverwalter MainSky. (bohy mit Agenturen)

Auch interessant

Kommentare