Staufalle: Ampeln und doppelte Abbiegespur sollen Kreisel an der Seeshaupter Straße ersetzen

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Der Kreisverkehr an der Seeshaupter Straße in Penzberg wird womöglich wieder aufgelöst. Er soll einer Ampel-Regelung weichen. Außerdem soll es zwei Abbiegespuren in Richtung Nonnenwald geben. © Franziska Seliger

Der Kreisverkehr an der Seeshaupter Straße in Penzberg wird womöglich abgerissen, weil er eine Staufalle ist. An seiner Stelle könnten Ampeln aufgestellt werden. Über diese Gedankenspiele berichtete Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) am Dienstag. Einer Radlerbrücke auf Höhe der A95 gibt er keine großen Chancen.

Bürgermeister Stefan Korpan hat am Dienstag im Penzberger Bau- und Mobilitätsausschuss von den aktuellen Überlegungen des Staatlichen Bauamts zur Autobahn-Anschlussstelle zwischen Penzberg und Iffeldorf berichtet. Dem schickte er voran, dass es noch keine Planung gebe, sondern nur ein Konzept. Ihm zufolge beginnt das Staatliche Bauamt nun mit der Planung für den Staatsstraßen-Abschnitt auf Höhe der Anschlussstelle. In einem zweiten, späteren Schritt wird es laut Korpan aber auch um den Kreisverkehr an der Seeshaupter Straße gehen.

Kreisverkehr gibt es seit Herbst 2006

Diesen Kreisverkehr gibt es seit Herbst 2006. Gebaut wurde er gemeinsam mit der Westtangente, die in das Industrie- und Gewerbegebiet Nonnenwald und zum Roche-Werk führt. Korpan sagte, dass es damals schon die Empfehlung gegeben habe, stattdessen Ampeln zu installieren und zwei Abbiegespuren (aus Richtung Ortseingang) in den Nonnenwald zu bauen. Ein Gutachten habe beide Varianten aufgezeigt, politisch sei aber ein Kreisverkehr gewollt worden.

Kreisel nicht mehr leistungsfähig: Situation verschärft sich

Mittlerweile hat sich laut Korpan gezeigt, dass der Kreisverkehr nicht mehr leistungsfähig ist. Die Situation wird sich ihm zufolge verschärfen, wenn Roche und das Industrie- und Gewerbegebiet wachsen. Zudem sei der Kreisverkehr als Unfallschwerpunkt kartiert worden. In den vergangenen Jahre habe es öfters Unfälle, sogar mit Verletzten, gegeben, sagte er. Deswegen sehe das Staatliche Bauamt nun zwei Abbiegespuren und Ampeln vor. Zu den Kosten sagte er, dass die Stadt Penzberg wohl ein Drittel übernehmen müsste. Laut Gesetz muss die Kommune sich beteiligen, wenn von einer Staatsstraße mehr als 20 Prozent abbiegen. Überlegen müsse man sich dann, wie man „eine große Firma, die viel Verkehr hat“, über einen städtebaulichen Vertrag beteiligt. Geben wird es vermutlich auch eine staatliche Förderung. Nach Korpans Schätzung wird eine Realisierung aber erst 2026 oder 2027 kommen.

Hardi Lenk (SPD) sagte dazu, er könne sich nicht daran erinnern, dass damals eine Ampel-Regelung vorgestellt wurde. Armin Jabs (BfP) bezweifelte, dass genug Platz für zwei Abbiegespuren in den Nonnenwald vorhanden ist. Stadtbaumeister Justus Klement antwortete darauf, dass es ohne zusätzliche Grundstücksflächen nicht gehen werde.

Umbau der Staatsstraße auf Höhe der A95

Womöglich noch heuer wird mit dem Umbau der Staatsstraße auf Höhe der Autobahn-Anschlussstelle begonnen. Bürgermeister Korpan sagte, dass das Staatliche Bauamt intelligente Ampeln aufstellen will: eine für Fahrzeuge und Radfahrer auf der Iffeldorfer Seite und eine zweite für Fahrzeuge auf der Penzberger Seite der A95. Zugleich wird der Auf- und Abfahrtstrichter auf der Iffeldorfer Seite schmäler, wodurch sich der Kreuzungsbereich für Radler verkürzt. In Richtung Penzberg soll es in zwei Spuren bis etwa auf Höhe der Golfplatz-Einmündung gehen.

Kaum noch Chancen für Radlerbrücke?

Eine Direktrampe auf Penzberger Seite in Richtung München ist laut Korpan nicht vorgesehen. Sie sei nach jetzigem Stand nicht zwingend notwendig, weshalb Bund und Land dafür kein Geld ausgeben. Keine Chancen mehr räumt Korpan offenbar der Radlerbrücke ein, für die sich Iffeldorf starkmacht, die aber auch Korpan selbst für sinnvoll hält. Er sagte, dass die Brücke nach Rückmeldung der Förderstelle nicht förderfähig sei, man die Kosten also selbst tragen müsste. „Die Brücke bei der Haushaltslage ohne Förderung zu finanzieren, ist wohl nicht möglich.“

„Sehr enttäuscht“ zeigte sich Martin Janner (PM). Es sei ein „rückschrittliches Denken“. Er wünsche sich, dass die Kommunen wegen des Radwegs noch einmal auf die Behörden einwirken. Armin Jabs (BfP) brachte als Alternative einen Radwegtunnel ins Spiel, eine Variante, die schon länger nicht mehr weiterverfolgt wird. Er sagte, dass es in Schäftlarn bei der A95 eine Unterführung gebe, obwohl dort deutlich weniger Verkehr herrsche. Ludwig Schmuck (CSU) sagte, dass es für Radfahrer noch eine andere Möglichkeit gebe: die Strecke über den „Posten 10“. „Das ist der sicherste und schönste Weg.“

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