Nach acht Todesfällen von Touristen – US-Botschaft warnt Urlauber vor Dating-App

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In Kolumbien sind mehrere Urlauber tot aufgefunden worden. Sie wollten eigentlich Land und Leute kennenlernen und tappten in eine tödliche Falle.

Medellín – Tragisch endete die Reise nach Kolumbien für einen 50-jährigen US-Amerikaner. Der Comedian Tou Ger Xiong aus Minnesota wurde erst verschleppt und dann ermordet. Die US-Botschaft Bogotá warnt nun offiziell Touristen vor Dating-Apps. Sein Mord in Medellín ist kein Einzelfall.

„Kriminelle nutzen Dating-Apps, um Opfer zu Treffen an Orten wie Hotels, Restaurants und Bars zu locken, um sie dann später anzugreifen und auszurauben“, heißt es in einer Mitteilung der US-Botschaft. Und weiter: „Zahlreiche US-Bürger in Kolumbien wurden von ihren kolumbianischen Dates unter Drogen gesetzt, ausgeraubt und sogar getötet.“

Acht Todesfälle von US-Bürgern zwischen dem 1. November und 23. Dezember in Medellín (Kolumbien) der US-Botschaft bekannt. Bei den Todesfällen scheint es sich entweder um eine unfreiwillige Überdosis Drogen oder um mutmaßliche Tötungsdelikte zu handeln. Auch wenn den Behörden zufolge die Todesfälle in keinem Zusammenhang stehen, wurden in mehreren Fällen Dating-Apps genutzt.

Die zweitgrößte Stadt Kolumbiens, Medellín, ist ein Touristenmagnet (Archivfoto).
Die zweitgrößte Stadt Kolumbiens, Medellín, ist ein Touristenmagnet (Archivfoto). © Wolfgang Veeser/imago

US-Amerikaner lernte Frau in Medellín über das Internet kennen

Tou Ger Xiong ist eines dieser acht Todesopfer. Während einer Reise nach Medellín verabredete er über die Dating-Plattform Tinder mit einer Frau. Der 50-Jährige wurde bei dem Rendezvous verschleppt und dann getötet. Die Entführer zwangen Xiong laut CBS noch bei einem Freund anzurufen, um Lösegeld in Höhe von 2000 US-Dollar zu fordern. Zur Übergabe des Lösegelds sei es nicht gekommen.

US-Tourist Tou Ger Xiong wurde grausam in Kolumbien umgebracht.
US-Tourist Tou Ger Xiong wurde grausam in Kolumbien umgebracht. © Facebook/ Tou Ger Xiong

Seine Leiche wurde mit Stichwunden in einem Waldstück gefunden. Vermutlich versuchte Xiong noch zu fliehen, wie die Zeitung El Colombiano berichtet. Seine Entführer hätten den 50-Jährigen dann brutal mit einem Messer angegriffen, in den Wald getrieben und dann in eine Schlucht geworfen. Gleichzeitig soll eine Frau Sachen aus der Wohnung geschafft haben.

Reiseziel Kolumbien für Ausländer extrem gefährlich

Dieser Mord sei einer von 27 gewaltsamen Todesfällen von Touristen in Medellín, so kolumbianischen Zeitung. Bis Ende Oktober seien 49 Entführungen gemeldet worden.

Die Gewalt in Kolumbien nimmt auch laut der Beobachtung der US-Behörden zu. Die Botschaft erhalte regelmäßig Berichte über Vorfälle aus Großstädten, unter anderem Medellín, Cartagena, und Bogota.

  • Bei Diebstählen und ausgeraubten Besuchern (Venezolaner ausgeschlossen) ist die Anzahl der Betroffenen im dritten Quartal um 200 Prozent gestiegen.
  • Die Anzahl der ausländischen Todesopfer einer Gewalttat stieg der Mitteilung zufolge 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent.

Die Dunkelziffer sei jedoch hoch. Viele Opfer würden sich schämen und ein Gerichtsverfahren scheuen.

Die US-Botschaft empfiehlt ihren Bürgern beim Nutzen von Online-Dating-Apps in Kolumbien vorsichtig zu sein und raten unter anderem, sich nur an einem öffentlichen Ort zu treffen, abgelegene Orte zu meiden, sowie Freunde oder Familie von dem geplanten Treffen zu erzählen. „Leisten Sie bei einem Raubversuch keinen physischen Widerstand. Verbrechensopfer, die sich einem Raub widersetzen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit getötet“.

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Vier Kinder dagegen überlebten einen Flugzeugabsturz über dem Amazonas Regenwald in Kolumbien. (ml)

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