Wie weit geht Wladimir Putins Moskau-Regime? Russland provoziert die NATO mit Drohnen und Kampfjets. Ein Experte warnt vor einem Angriff gegen ein EU-Land.
München – Die Provokationen des Russland-Regimes gegen die NATO haben jüngst Sorgen bereitet. Was hat Moskau-Autokrat Wladimir Putin neben dem Ukraine-Krieg noch vor? Will er wirklich einen Krieg? Die NATO verstärkt ihre Präsenz mithilfe der Amerikaner etwa im Ostseeraum. Und eine Deeskalation ist aktuell nicht in Sicht. Stattdessen warnen Experten, dass es tatsächlich zu einem russischen Angriff gegen das Bündnisgebiet der NATO und der Europäischen Union (EU) kommen könnte.

„Ich hatte das mal mit 80 Prozent bewertet. Jetzt stehen wir auf 100 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass dieser Krieg kommen wird. Die Europäer haben weder strategische Unabhängigkeit von den USA bewiesen, noch militärische Härte gezeigt. Wir erschaffen Papiertiger, vor denen die Russen keinen Respekt haben“, erklärte Militärexperte Gustav Gressel kürzlich BR24.
Angriff gegen die NATO? Wladimir Putin rüstet in Russland wohl immens auf
Putin teste immer ab, „ob das Opfer isoliert ist und die Helfer schwach sind. Wenn er zum Schluss kommt, die können doch was, lässt er davon ab“, meinte der österreichische Politikwissenschaftler. Er warnte: „Deutschland ist voller strategischer Ziele für russische Raketen und Drohnenangriffe – als Logistikdrehscheibe und wichtigster europäischer Rüstungsproduzent.“
Was Truppen und Panzer am Boden angeht, wähnt der Senior Policy Fellow des European Council on Foreign Relations (ECFR) das Baltikum als wahrscheinlichstes Angriffsziel. Auffällig ist, dass Putins Regime die Mehrwertsteuer in Russland erhöht. Nach Angaben des unabhängigen russischen Nachrichtenportals Meduza soll das zusätzliche Geld ins Militär fließen. Laut dem Online-Portal Defense Express (DE) sind für die Jahre 2025 bis 2027 rund 394,6 Milliarden US-Dollar für das Militärbudget vorgesehen.
Nach den jüngsten Vorkommnissen mit Drohnen-Überflügen über Polen und Dänemark sowie Luftraum-Verletzungen durch russische Kampfjets über estnischem Staatsgebiet warnt auch Carlo Masala eindringlich. Russland will provozieren. Russland will zeigen, dass es sich von den Entscheidungen der NATO - zum Beispiel, die Luftverteidigung an der Ostflanke zu stärken - nicht beeinflussen lässt“, meinte der Politikwissenschafter von der Universität der Bundeswehr München.
Provokationen aus Russland: Bundeswehr-General warnt vor Wladimir Putin
Russland teste „die Reaktion und die Reaktionsfähigkeit der NATO-Staaten“, erklärte er bei tagesschau24: „Das ist eine weitere Provokation – wie die 19 Drohnen in Polen. Russland wird immer mutiger in der Art und Weise, wie es provoziert.“ Russland führe die NATO vor und zeige, „dass es keine Angst vor der NATO hat. Die NATO ist ja dazu da, abschreckend zu wirken, dass so etwas überhaupt nicht passiert“, meinte er: „Russland zeigt, dass es nicht an die abschreckende Wirkung der NATO glaubt.“
Laut tagesschau.de warnt Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer davor, Putin werde bis 2029 die Voraussetzungen schaffen, um einen Angriff auf NATO-Territorium zu wagen. Demselben Bericht zufolge baut Russland neue Militärstützpunkte an den Grenzen zu Finnland und dem Baltikum. Auch schwedische Medien hatten davon berichtet. Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatte zuletzt erklärt: „Seit dem Zweiten Weltkrieg ist unser Land noch nie einem offenen Konflikt so nahe gestanden wie jetzt.“
Wegen Bedrohung durch Wladimir Putin: Hohe Alarmbereitschaft in NATO-Staaten
Und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gemeint, dass die Russen Putins „Schattentanker“ für die Drohnen-Provokationen nutzen. Der neue Heeresinspekteur Christian Freuding hat nun seine Bundeswehr-Soldaten aufgefordert, sich vorzubereiten, „dann, wenn wir gefordert sind, uns und unsere Alliierten zu verteidigen“. Alarmierend: Der Politikwissenschaftler Christian Mölling schilderte im Frühjahr 2024 in der ARD, dass die russische Armee schnell auf Vilnius vorrücken könnte.
Um die litauische Hauptstadt zu besetzen und um sie dann als Druckmittel gegen die NATO zu nehmen. Damals meinte der Experte der Bertelsmann Stiftung: „Dann geht es nicht um die militärische Stärke der NATO, sondern um die politische Solidarität und die Frage: Schicken Deutschland und Paris Soldaten, um Vilnius zu befreien? Oder aber nicht?“ (Quellen: ARD, BR24, tagesschau.de, Meduza, Defense Express) (pm)