„Der Feind wartet nicht“: Bundeswehr-General schlägt Alarm – und kündigt Drohnen-Verbände an

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Der neue Inspekteur des Heeres richtet deutliche Worte an die Truppe. Er will die Bundeswehr auf Drohnen-Einsätze vorbereiten. Und die Panzerbrigade für Litauen voranbringen.

Strausberg – Der Ukraine-Krieg und die Aggressionen von Russland unter Kreml-Machthaber Wladimir Putin dienen als Warnung. Der neue Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Christian Freuding, will den Kampf mit und gegen Drohnen umgehend weiterentwickeln und ausbauen. In seinem ersten Tagesbefehl an die Truppe zählt er dies zu den dringend erforderlichen Fähigkeiten der deutschen Bundeswehr und schreibt zudem: „Wir werden wieder eine Heeresflugabwehrtruppe haben.“

Die Bundeswehr soll laut Generalleutnant Christian Freuding (li.) besser zur Drohnenabwehr ausgestattet werden. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ABACAPRESS / Sven Eckelkamp

Es sind deutliche Worte, die Freuding wählt. „Das alles geschieht unter hohem Zeitdruck, denn die Lage richtet sich nicht nach unserem Planungszeitstrahl. Der Feind wartet nicht auf unsere ‚Fertig‘-Meldung“, schreibt Freuding, der zuvor Chefkoordinator der militärischen Ukraine-Hilfe und Leiter des Planungs- und Führungsstabs im Verteidigungsministerium war. Sein Tagesbefehl lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Aufrüstung der Bundeswehr: Heeresinspekteur will neue Großverbände aufstellen

Viele Aufgaben müssten nun gleichzeitig in Angriff genommen werden und nicht immer werde das Heer zur Erfüllung des Auftrags all das haben, was wünschenswert sei oder gebraucht werde. Es gelte, in der Umsetzung schneller zu werden. „Der rasche Fortschritt ist wichtiger als die perfekte Lösung. Im Gefecht hat das Einfache Erfolg. Wir werden in und mit der Lage leben. Das können wir!“, schreibt Freuding, während die Bundeswehr etwa für die Deutsche Marine neue Fregatten 127 bekommen soll.

Zuletzt hatten mutmaßlich russische Drohnen-Überflüge über Polen und Dänemark im NATO-Bündnis für Unruhe gesorgt. Vor den deutschen Landstreitkräften lägen nun anspruchsvolle Aufgaben, meint Freuding und nennt eine weitere Verbesserung der Einsatzbereitschaft. Endlich müsse die materielle Vollausstattung erreicht werden. „Wir müssen auch personell wachsen. Wir werden neue Verbände und Großverbände aufstellen – zuvorderst unsere Panzerbrigade 45 in Litauen – und unsere Ausbildungsstrukturen auf den neuen Wehrdienst anpassen.“

Bedeutsam sei der Wille, den Kampf heute aufzunehmen und zu gewinnen, „dann, wenn wir gefordert sind, uns und unsere Alliierten zu verteidigen“. Dabei gelte auch: „So wie wir sind, mit dem, was wir haben.“ Freuding löste am Mittwoch (1. Oktober) in Strausberg bei Berlin Generalleutnant Alfons Mais in der Spitzenposition ab. Als oberster Soldat des Heeres führt der Inspekteur das sogenannte Feldheer mit den vier Divisionen des Heeres sowie das Amt für Heeresentwicklung in Köln und das Ausbildungskommando in Leipzig. (Quelle: dpa) (pm)