Teure Perfektion - 899.000 Euro für OPs: Influencerin empfindet ihre Schönheit als „Gefängnis“
Die Influencerin Janaina Prazeres hat rund 758.000 Pfund (etwa 899.000 Euro) in ihr Aussehen investiert. Doch inzwischen zweifelt die 35-Jährige an der Last, die ihr gutes Aussehen mit sich bringt.
„Mein Aussehen ist zu einem Gefängnis geworden“
„Die Leute erwarten von mir, dass ich immer makellos aussehe“, sagte sie gegenüber „Need To Know“. Diese Erwartung sei nicht nur anstrengend, sondern hindere sie auch daran, ein unbeschwertes und spontanes Leben zu führen. „Mein Aussehen ist zu einem Gefängnis geworden.“
Auch ihre sozialen Beziehungen sind davon betroffen. Prazeres berichtet von Schwierigkeiten, echte Freundschaften zu pflegen, da sie oft ein Gefühl von Konkurrenz und Neid verspürt.
Influencerin plant weitere Operationen für 100.000 Dollar
Außerdem wird sie oft als Objekt oder Trophäe betrachtet, was es ihr erschwert, ihre beruflichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. „Ich hoffe, dass Frauen in Zukunft nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihre anderen Qualitäten und Stärken anerkannt werden“, sagte sie gegenüber „Need To Know“.
Trotz der Herausforderungen will Prazeres nicht aufhören, ihren Körper und ihr Gesicht zu verändern. Sie plant weitere Operationen im Wert von 100.000 Dollar (etwa 89.800 Euro), um ihr Gesäß zu rekonstruieren.
Schönheitsoperationen im Ausland belasten das Gesundheitssystem
Doch Schönheitsoperationen bergen auch Risiken, vor allem wenn sie im Ausland durchgeführt werden. Dr. Marc Pacifico, Präsident der British Association of Aesthetic Plastic Surgeons (BAAPS), berichtet laut „Daily Mail“, dass Ärzte ständig Patienten behandeln, die im Ausland schlecht operiert wurden.
Seine Kollegen berichten regelmäßig von schweren Komplikationen nach Operationen in Ländern wie der Türkei. Diese Entwicklungen führen zu Verzögerungen bei Routinebehandlungen in Großbritannien und verursachen dem staatliche Gesundheitssystem zusätzliche Kosten in Millionenhöhe.
Auch in Deutschland kehren immer mehr Patienten mit Komplikationen von Schönheitsoperationen aus der Türkei zurück, wie der „Spiegel“ berichtet. Helge Jens, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), weist auf die besonderen Risiken von Straffungsoperationen hin, die eine intensive Nachsorge erfordern. Probleme wie Infektionen oder verminderte Durchblutung treten oft erst Wochen nach der Operation auf.