Das Unternehmen „Ortner Anlagentechnik GmbH“ zieht von München nach Penzberg um. Der neue Standort steht vor der Fertigstellung. Im Oktober soll am künftigen Hauptsitz mit der Produktion begonnen werden. Er befindet sich im Industriepark Nonnenwald, gleich neben Roche, einem wichtigen Geschäftspartner.
Das Bürogebäude an der Robert-Koch-Straße ist eingerichtet. Die Produktionshalle samt Lager und Vorfertigung wird derzeit ausgestattet. Ende September will die „Ortner Anlagentechnik GmbH“ den Umzug abschließen und im Oktober die Produktion aufnehmen. Das mittelständische Unternehmen ist innerhalb der vergangenen zwei Jahre das dritte größere Unternehmen, das von München nach Penzberg zieht. Im vergangenen Jahr wechselte der Automobilzulieferer „Winning blw“ mit seinem gesamten Werk an die Seeshaupter Straße in Penzberg. Ebenfalls 2023 verlagerte „Schleicher Fahrzeugteile“ seinen Firmensitz nach Penzberg, wo es bereits seit vier Jahrzehnten mit einem Standort vertreten ist. Das Münchner Werk wurde aufgelöst.
IGO-Industries-Gruppe hat das FC-Bayern-Trainingszentrum ausgestattet
Und nun also die „Ortner Anlagentechnik GmbH“. Sie gehört mit anderen Unternehmen zur Holding „IGO Industries“, einem nach eigenen Angaben „international agieren㈠den Verbund von Technologieunternehmen, führend in der technischen Gebäudeausstattung und im industriellen Anlagenbau“. Deren Schriftzug ist auch an der Außenwand der neuen Produktionshalle zu sehen. „Der Familienkonzern“, so die Eigenbeschreibung, „ist seit 40 Jahren international ausgerichtet und realisiert im Zusammenspiel innovativer Tochterfirmen schlüsselfertige, hochkomplexe Bauprojekte.“ Die inhabergeführte IGO-Industries-Gruppe und ihre Gesellschaften haben zum Beispiel das neue Trainingszentrum des FC Bayern München ausgestattet und das neue Quartier Belvedere Central beim Wiener Hauptbahnhof und das Zalando-Hauptquartier in Berlin errichtet.
Ortner baut in Penzberg eine eigene Produktion auf
Der Münchner Standort von „Ortner Anlagentechnik“ mit rund 50 Arbeitsplätzen besteht aus einem Planungs- und Konstruktionsbüro. Gefertigt werden die Anlagen von Schwesterunternehmen und externen Unternehmen. In Penzberg baut „Ortner Anlagentechnik“ nun eine eigene Produktion auf. „Das ist viel sinnvoller, wegen des Knowhow und der kürzeren Wege“, sagt Benjamin Blaschek, Mitglied der Geschäftsführung. Rund elf Millionen Euro werden ihm zufolge in den neuen Standort investiert. „Ortner Anlagentechnik“ besteht sowohl aus einer Sparte für Energie- und Gebäudetechnik als auch aus einer Sparte für den Anlagenbau, bei dem es um prozesstechnische Produktionsanlagen geht, vor allem für die pharmazeutische Industrie.
Produktionsanlagen für die pharmazeutische Industrie
Dass „Ortner Anlagentechnik“ in die Nachbarschaft des Penzberger Roche-Werk zieht, ist kein Zufall, wie Blaschek bestätigt. Das Biotechnologie-Zentrum ist ein wichtiger Kunde. Als weiteren Grund für den Umzug nennt er den Umstand, dass es in München schwierig gewesen wäre, als Gewerbebetrieb zu erweitern. Von Penzberg aus will das Unternehmen nun den süddeutschen Raum bedienen.
Ziel: 150 Arbeitsplätze in Penzberg
In Penzberg befinden sich künftig die Verwaltung, die technische Abteilung und die Produktion. Ein Teil der technischen Abteilung wird laut Blaschek in München bleiben. Zum Start werden ihm zufolge 70 Mitarbeiter am neuen Standort beschäftigt sein. In zwei, drei Jahren sollen es 150 Arbeitsplätze sein. Um das Ziel zu erreichten, sucht das Unternehmen „dringend Personal in allen Bereichen“, wie er sagt. Zum Beispiel Anlagenmechaniker für Energie- und Gebäudetechnik, Rohrleitungsschlosser, Systemplaner, Techniker und Meister für Heizung, Kälte und Sanitär sowie bauleitende Obermonteure und Projektleiter.
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Bereits ab diesem September will „Ortner Anlagentechnik“ in Penzberg auch ausbilden, zu Systemplanern und Anlagemechanikern für Energie- und Gebäudetechniker. Man habe vier Ausbildungsplätze frei, sagt Blaschek. Künftig wolle man jedes Jahr vier oder fünf Lehrlinge aufnehmen, sodass am Standort immer an die 20 Lehrlinge in Ausbildung sind.