Nachwuchsläufer furios im Cross: Zum Debüt im Penzberger Trikot gleich ein Meistertitel

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Starke Premiere: U20-Läufer Sebastian Lange glänzte über die 3400 Meter und gewann seine Klasse. © Conny Lechner-Brennauer

Der TSV Penzberg war mit einigen Athleten bei der Bezirksmeisterschaft im Crosslauf am Start. Für Furore sorgte ein Youngster, der erstmals für den TSV antrat.

München – So eine Premiere wünscht sich wohl jeder: Gleich bei seinem ersten Einsatz im Trikot des TSV Penzberg hat Sebastian Lange einen Titel geholt.

Der 17-jährige Uffinger gewann bei der oberbayerischen Crosslaufmeisterschaft, die beim 15. Münchner Stadion-Cross ausgetragen wurde, in der U20-Klasse die Goldmedaille. Lange lief auf der Kurzstrecke (3400 Meter) so schnell, dass er sogar nur einem Athleten aus der Männerklasse den Vortritt lassen musste.

Sebastian Lange holt U20-Gold im Crosslauf

Das Ergebnis ist umso erstaunlicher, da der TSV-Athlet nach einer hartnäckigen Erkältung im Januar und Februar erst drei Wochen vor dem Wettkampf wieder mit dem Training beginnen konnte. Der Auftritt in München, auf dem Sportgelände des Post SV, „war eine erste Standortbestimmung“, berichtete TSV-Coach Markus Brennauer.

Direkt nach dem Start reihte sich Lange an der vierten Position ein. Der 17-Jährige, der bislang für den VfL Murnau antrat, aber schon seit Jahren regelmäßig bei Melanie Jäger und Brennauer in Penzberg trainiert, sondierte erst einmal das Geschehen.

Während sich vorn der jordanische 3000-Meter-Hindernis-Spezialist Mohammad Almimi Marouf schnell vom Rest des Feldes absetzte, blieb Lange zunächst hinter Severin Bächle (LG Stadtwerke München), der am Ende die Männerwertung gewann, da Marouf außer Konkurrenz startete. „In der zweiten Runde wurde Bächle immer langsamer, sodass ich mich dann dazu entschied, ihn zu überholen“, sagte Lange.

So kam es, dass der TSV-Athlet in der letzten von drei Runden sogar auf den Jordanier aufholen konnte, wenngleich beide Läufer im Ziel 21 Sekunden trennten. Lange hatte den Wiesenparcours in 11:43 Minuten absolviert. Bächle kam, als oberbayerischer Meister der Männer, 14 Sekunden nach Lange ins Ziel.

Der zweite TSV-Athlet in diesem Rennen, Christoph Spitzenberger, belegte mit 12:11 Minuten den fünften Gesamtplatz. Der 31-jährige Langstreckenspezialist hatte den Wettbewerb aus dem vollen Training heraus bestritten und war deshalb mit keinen großen Erwartungen an den Start gegangen.

Zweiter bei den Männern: Christoph Spitzenberger holte seine erste Medaille.
Zweiter bei den Männern: Christoph Spitzenberger holte seine erste Medaille. © Conny Lechner-Brennauer

Im Rennen ging es ihm gut, als es in die finale Runde ging, startete er eine Aufholjagd. Unter den Anfeuerungsanrufen der Betreuer und Athleten des TSV Penzberg arbeitete er sich nach vorn. 400 Meter vor dem Ziel startete er mit seinem Schlussspurt, wobei dieser frühe Schlussspurt ihm fast zum Verhängnis geworden wäre. „Ich dachte, dass das Ziel dort wäre, wo wir gestartet waren“, so Spitzenberger. Doch das Ziel war vom Startbogen noch 250 Meter entfernt.

Christoph Spitzenberger holt seine erste Medaille

Durch den verfrühten Schlussspurt hatte er sich am direkten Konkurrenten Maximilian Kirmeier (Lauffeuer Chiemgau) vorbeigeschoben. „Meine Beine waren blau vom Schlussspurt. Ich musste echt kämpfen, um nicht zu sehr an Tempo zu verlieren“, sagte Spitzenberger. Er blieb vor Kirmeier (12:16) und holte so Silber bei den Männern. Für Spitzenberger war es die erste Medaille bei einer offiziellen Meisterschaft. Als nächstes peilt er einen Start bei der Marathon-DM Mitte April in Hannover an.

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Auf deutlich kürzeren Strecken sind die beiden 15-jährigen TSV-Läufer Tim Hickl und Tobias Heinrich unterwegs. Die beiden Schüler belegten bei der Meisterschaft in der U18 die Plätze vier und fünf. So hatte Hickl im Ziel auf der 2,35-Kilometer-Strecke nur eine Sekunde Abstand zum Bronzerang, den Leo Schrei (SV Schloßberg-Stephanskirchen) mit der Zeit von 8:35 Minuten belegte.

Formkurve für U18-Duo zeigt nach oben

Hickl war „etwas defensiv gestartet“, heißt es in einer Mitteilung. Zunächst lag er an Position sechs, nach der ersten Runde lief er circa 40 Meter hinter seinem Vereinskameraden Heinrich. Doch im Verlauf der zweiten Runde näherte er sich ihm und konnte am steilsten Anstieg der Strecke an Heinrich vorbeiziehen. Hickl wurde nun immer schneller, überholte einen weiteren Läufer und machte sich daran, die mehr als 50 Meter Rückstand auf Schrei zu verkleinern. 100 Meter vor dem Ziel hatte sich der TSV-Athlet bis auf fünf Meter genähert. Auf der Zielgeraden beschleunigte dann aber Schrei, sodass der Abstand zum Konkurrenten nicht mehr kleiner wurde.

Die Formkurve geht nach oben: (v.l.) Tobias Heinrich und Tim Hickl liefen in der U18 und zeigten ansprechende Leistungen, auch wenn ihnen ein Podestplatz verwehrt blieb.
Die Formkurve geht nach oben: (v.l.) Tobias Heinrich und Tim Hickl liefen in der U18 und zeigten ansprechende Leistungen, auch wenn ihnen ein Podestplatz verwehrt blieb. © Conny Lechner-Brennauer

Hinter Hickl (8:36) konnte auch Heinrich (8:49) noch einmal beschleunigen, der mit seinem Schlussspurt noch den Japaner Taiga Morita (LG Stadtwerke München) überholte und letztlich mit 13 Sekunden Abstand zu Hickl das Ziel erreichte. Im Vergleich zur bayerischen Crosslaufmeisterschaft fünf Wochen davor „zeigten sich die beiden TSV-Nachwuchsläufer deutlich stärker und konkurrenzfähiger, was auf eine erfolgreiche Sommersaison hoffen lässt“, so lautete Brennauers Fazit.

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Möglichst schnell vergessen möchte hingegen Paulina Kisselbach ihren Auftritt bei den Bezirksmeisterschaften im Crosslauf. Die 30-Jährige belegte bei den Frauen über 3400 Meter den sechsten Rang – eigentlich eine passable Platzierung. Allerdings war ihr Rückstand von 2:17 Minuten auf die Spitze deutlich größer als erwartet.

Aufgrund von Krämpfen musste Kisselbach bereits nach der ersten Runde ihr Tempo deutlich reduzieren, weshalb sie am Ende mit 16:06 Minuten ungefähr 90 Sekunden langsamer als erwartet war. Nach dem Rennen wurde schnell klar, woher die Krämpfe kamen: Magnesiummangel und die ungewohnt hohen Temperaturen hatten sich ungünstig auf die muskuläre Situation ausgewirkt.

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