TV-Experiment: Überleben in der Wildnis

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Experiment in der Wildnis: Tölzer (43) nimmt an RTL-Show teil

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Christian Lindenthaler ist Natur- und Wildnispädagoge und beteiligte sich an einem Überlebens-Experiment des Fernsehsenders RTL+. Gedreht wurde auf Vancouver Island vor der Westküste Kanadas. © RTL / Frank J. Fastner

„Alone – Überlebe die Wildnis“ ist der Titel eines neuen Überlebens-Experiments in der Wildnis, das RTL+ in Kanada gedreht hat. Mit dabei ist Christian Lindenthaler (43) aus Bad Tölz. Die Serie wird ab dem 8. Februar ausgestrahlt.

Bad Tölz – „Alone“ ist die deutsche Ausgabe eines bereits international erfolgreichen Überlebens-Experiments. Die Idee stammt aus den USA. Zehn Kandidatinnen und Kandidaten werden alleine in der Wildnis ausgesetzt und müssen sich dort ohne Kontakt zur Außenwelt behaupten. Wer am längsten durchhält, gewinnt 75 000 Euro.

Überleben in Kanadas Wildnis: Tölzer Christian Lindenthaler ist mit dabei

Unter den acht Männern und zwei Frauen der ersten deutschen Ausgabe ist der Natur- und Wildnispädagoge Christian Lindenthaler, Spitzname: „Crii“. Der 43-Jährige lebt seit rund zehn Jahren in der Region, derzeit in Tölz. Eigentlich stammt er aus Tirol. Sein Wissen lernte er unter anderem in der „Natur- und Wildnisschule der Alpen“ und bei verschiedenen Wildnis-Experten in den USA. In Tirol war er beim Verein „Lebensoart“ beschäftigt, der mit Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen in die Natur geht, um ihnen dort Selbstvertrauen zu vermitteln.

Im Tölzer Land ist Lindenthaler mit seiner Frau Sarah-Céline, die ausgebildete Kräuterpädagogin ist, einer der Partner der Kräuter-Erlebnis-Region Tölzer Land. Das Ehepaar betreibt die Natur- und Wildnisschule „Grüne Pfade“, in der sie Wildniskurse, Pflanzenwissen und Handwerk wie beispielsweise Bogenbauen, Ledergerben, Korbflechten oder urzeitliches Töpfern anbieten. Die Kurse führten sie jüngst in der Hochland-Siedlung in Königsdorf durch, zudem arbeiten sie als Angestellte von Waldkindergärten.

Die Natur gebe ihm viel Kraft, erzählt der 43-Jährige. „Ich empfinde immer eine große Dankbarkeit, wenn ich draußen unterwegs bin.“ Das Fernseh-Format „Alone“ kannte Lindenthaler, der in der Wildnistrainer-Szene gut vernetzt ist, schon aus anderen Ländern. „Als ich im vergangenen Jahr das erste Mal mit der Produktion über das Format gesprochen habe, habe ich mich sehr gefreut“, sagt Lindenthaler. Er wurde zu einem Auswahl-Camp nach Baden-Württemberg eingeladen, bestand die Bewährungsprobe und erhielt schließlich die Zusage für den Dreh.

Teilnehmer mussten sich selbst filmen

Erst dann erfuhr er, dass diese Staffel auf Vancouver Island vor der Westküste Kanadas gedreht wird. Die 32 000 Quadratkilometer große Insel besteht aus Sümpfen, Gletschern, Bergen, Stränden, Flüssen und Seen. Es gibt auch zahlreiche Raubtiere wie Pumas, Bären und Wölfe.

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Die zehn Kandidaten durften einen Rucksack mit vorgegebener Bekleidung und persönlichen Gegenständen mitnehmen sowie Tracking-, Kommunikations- und Sicherheitsausrüstung. Außerdem sollten sie zehn Gegenstände ihrer Wahl aus einer vorgegebenen Liste einpacken. Lindenthaler entschied sich unter anderem für Pfeil und Bogen, eine Angelschnur, Kochtopf, Axt, Säge, Schlafsack, eine Plane, Fallschirmschnüre und ein multifunktionales Taschenmesser. Die Teilnehmer wurden dann kilometerweit entfernt auf Vancouver Island getrennt voneinander ausgesetzt. Das Besondere ist, dass sich alle bei diesem Experiment selbst filmen mussten. Deshalb bekamen sie entsprechendes Equipment. Aus diesen Videos entstand dann die Serie.

Strenge Auflagen bei der Jagd und ein Notfall-Plan

„In die Stelle, an der ich ausgesetzt wurde, war ich sofort verliebt“, berichtet Lindenthaler. Alles darf er nicht über diese Zeit verraten, nur so viel, dass es sich um eine Bucht handelte. In der darauf folgenden Zeit durchstreifte er die Wälder, unter anderem auf der Suche nach etwas zu essen. Für die Kandidaten galten bei der Suche nach Nahrung und bei der Jagd strengste Auflagen, berichtet Lindenthaler. Zudem stand ein Sicherheitsteam bereit, sollte es zu einer gefährlichen oder gar lebensbedrohlichen Situation kommen. „Dafür waren wir auch entsprechend ausgerüstet“, sagt der 43-Jährige. Unter anderem musste er ein Wildtierspray für den Notfall bei sich führen. Aus Sicherheitsgründen hatten alle einen GPS-Tracker dabei.

Die Dreharbeiten fanden im Oktober statt. Wie war denn da das Wetter? „Darüber darf ich leider nichts sagen“, meint Lindenthaler vielversprechend. Das werde bei der Ausstrahlung eine große Rolle spielen. Verraten darf er auch nicht, wie lange er durchgehalten hat.

Für ihn sei es jedenfalls eine „tolle Erfahrung“ und eine „unglaubliche Zeit“ gewesen. Es sei etwas Besonderes, sich dabei selbst zu filmen und zu erzählen, was man mache und wie es einem dabei ergehe. „Wenn man so alleine in der Wildnis ist, kommen viele Emotionen hoch.“

Weitere Infos

„Alone – Überlebe die Wildnis“ wird ab Donnerstag, 8. Februar, im Streamingdienst auf RTL+ ausgestrahlt. Im Anschluss erscheint pro Woche eine weitere Folge.

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