Eurofighter mit sensationellem Rekord: Kampfjet überrascht bei internationaler Militärübung

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Noch bis Ende Mai fliegen vermehrt Kampfjets über den Süden von NRW. (Symbolfoto) © Aaron Bunch/dpa

Ein Eurofighter der Bundeswehr bricht auf der Strecke von Japan nach Hawaii eine Bestmarke. Der Rekord verweist auch auf die Flexibilität des Kampfjets.

Honolulu – Der Eurofighter ist nicht nur ein wichtiges Glied in der Kette der Bundeswehr. Auch in der Verteidigung der Nato-Grenzen spielt der Kampfjet eine wichtige Rolle. Das zeigt nicht zuletzt der Alarmstart von Eurofightern, die russische Flugzeuge an der Ostflanke abfingen.

Eurofighter stellt sensationellen Rekord auf – Kampfjet setzt neue Marke bei Militärübung im Indopazifik

Dennoch kommen Kampfjets wie der Eurofighter eher in einem vergleichsweise kleinem Gebiet zum Einsatz, um dort ihre Stärken ausspielen zu können. Doch nun hat eines der Kampfflugzeuge im Dienst der Bundeswehr auf dem Weg zum Manöver „RIMPAC“ offenbar einen sensationellen Rekord aufgestellt.

Denn zum Auftakt der Militärübung im Indopazifik ist ein Eurofighter nach Angaben der Luftwaffe die Strecke schneller geflogen als je zuvor. Die Nachricht kommt ein paar Tage nach der Meldung, dass ein Eurofighter-Kampfjet bei der internationalen Übung „Pitch Black“ in Nordaustralien abgestürzt ist. Nun also eine positive Botschaft. Laut eines Sprechers hat der Kampfjet die etwa 8600 Kilometer lange Strecke von Japan bis nach Hawaii in 10 Stunden und 31 Minuten hinter sich gebracht. Um den neuen Rekord aufzustellen, bedurfte offenbar fünf Tankvorgänge in der Luft.

Bundeswehr-Eurofighter stellt neuen Langstreckenrekord auf: Kampfjet mit neuer taktischer Komponente

Der sensationelle Rekord des Eurofighters ist umso erstaunlicher, da Kampfjets grundsätzlich nicht für solche Langstrecken konzipiert sind. Ihre Vorteile liegen eher in einem engen Radius, der sich in der Nähe ihres Flugplatzes befindet, auf dem sie stationiert sind. Deshalb zählen einige Länder auch Flugzeugträger zu ihrem Arsenal, um die Mobilität und die Flexibilität der Kampfjets nicht zu verlieren und stattdessen diese möglichst nah an das jeweilige Einsatzgebiet heranzubringen.

Der jüngste Flug mit dem Eurofighter verdeutlicht aber, dass die Kampfjets eine weitere taktische Komponente in der Hinterhand haben. Der Rekord zeigt nämlich, dass theoretisch auch ein weit entfernter Einsatzort im Bereich der Einsatzfähigkeit liegt. Allerdings muss die Betankung in der Luft gewährleistet sein, damit der Kampfjet sein Ziel ohne weitere Zwischenstopps direkt anfliegen kann.

Eurofighter an Militärübung beteiligt: Kampfjets trainieren Tiefflug, Luftangriff und Luftverteidigung

Die Militärübung „RIMPAC“ auf Hawaii gehört zur großangelegten Übungsserie „Pacific Skies“, die aktuell im Gange ist. Trainiert wird unter anderem auch in Japan, Australien und Indien. Ebenfalls zählt Alaska dazu, wo vor kurzem Kampfjets aus den USA und Kanada einige Bomber aus Russland und China abfingen. Doch die Vorfälle sind offenbar nicht nur einseitig. Denn auch Russland hat bereits Kampfjets aufsteigen lassen, um Bomber der USA am Überflug zu hindern.

Insgesamt nehmen bis Mitte August mehr als 30 Flugzeuge, Kampfjets wie der Eurofighter, Hubschrauber, Transport- und Tankflugzeuge an der Übung teil. Neben der Bundeswehr sind auch die Luftwaffe aus Frankreich mit Mirage-Kampfjets, die bereits russische Flugzeuge abgefangen haben, und aus Spanien beteiligt. Deren F-16-Kampfjets hatten auch in der jüngeren Vergangenheit mit Kampfflugzeugen aus Russland zu tun.

Eurofighter-Kampfjets im Einsatz: Verteidigungsminister Pistorius besucht die Region

Ab Montag (29. Juli) soll auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD mehrere Länder in der Region bereisen. Bei der einwöchigen militärpolitischen Reise in den US-Bundesstaat Hawaii, nach Südkorea und in die Philippinen wird Pistorius nach Angaben seines Ministeriums Gespräche mit Kollegen führen und deutsche Soldatinnen und Soldaten besuchen, die dort derzeit im Einsatz sind.

Die Region hat in den vergangenen Jahren geopolitisch zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Bundeswehr nimmt in diesem Jahr an mehreren multinationalen Übungen im Indopazifik teil. Auf Pistorius’ Agenda steht ein Truppenbesuch an Bord der deutschen Fregatte „Baden-Württemberg“ an, die sich wie auch der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ an „RIMPAC“ beteiligt.

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