Schrecklicher Verdacht: Russland soll Horror-Bombe eingesetzt haben

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Die russische Armee soll Wowtschansk im Norden der Ukraine mit einer heftigen Bombe attackiert haben. Bei X ist ein Video von dem Angriff im Umlauf.

Wowtschansk – Es sind brutale Bilder aus dem Ukraine-Krieg. Russland hat Wowtschansk im Norden des geschundenen Landes erneut heftig bombardiert. Ukrainische Militärblogger verbreiten auf der Online-Plattform X ein Video, das den Einschlag einer ODAB-1500-Aerosolbombe in der ohnehin völlig zerstörten Kleinstadt nahe der Grenze zeigen soll. Ort und Zeitpunkt der Aufnahme lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Hat Russland Wowtschansk mit einer Aerosolbombe angegriffen?

Ein Blogger spricht von einer „Taktik der verbrannten Erde“ des Moskau-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin, wie sie etwa im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Die Nachrichtenseite ntv.de schreibt, dass es sich tatsächlich um einen verifizierbaren Häuserblock in Wowtschansk handeln soll. Die Kleinstadt mit vormals 18.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt direkt an der ukrainisch-russischen Grenze.

Immer wieder wurde Wowtschansk laut Kiew mit Gleitbomben angegriffen, genauso wie die Donbass-Bastion Wuhledar, die wohl an Russland gefallen ist. Aerosolbomben gelten jedoch als besonders brutal. Sie können in Bunker und Tunnelsysteme eindringen, das bei der Detonation entstehende Vakuum entzieht der Luft Sauerstoff und kann somit zum Tod durch Ersticken führen.

Wladimir Putins Aerosolbombe: Brutale Waffe im Ukraine-Krieg eingesetzt

Die Bombe mit einem gewaltigen Gefechtsgewicht von 525 Kilogramm und einem wuchtigen Durchmesser wurde in den 1980er Jahren vom russischen Rüstungsunternehmen NPO Basalt entwickelt. Am Bombenheck befinden sich vier Stabilisierungsflügel für den Zielanflug, der Zündmechanismus ist in der Bombenspitze untergebracht. Der Rumpf enthält unter anderem eine 193 Kilogramm schwere Wirkladung aus Aerosolstoffen.

Ein Brems- und Stabilisierungsschirm bremst die Bombe nach dem Abwurf, was die Zielgenauigkeit unter dem Einsatz eines Funkhöhenmessers aus militärischer Sicht verbessern soll. Die Explosion erzeugt kurzzeitig eine sehr hohe Temperatur sowie einen Überdruck von 20 bis 30 bar. Die Explosionsstärke entspricht laut Produktbeschreibung des russischen Waffenbauers in etwa 1000 Kilogramm TNT. Eine Zerlegeladung bewirkt mit minimaler Verzögerung zur ersten Explosion eine Aerosolwolke mit den beschriebenen brutalen Folgen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russen setzen Aerosolbomben gegen Bunker ein

Der Brennstoff kann in Bunkeranlagen eindringen, wie sie in Wowtschansk auf ukrainischer Seite vermutet werden, was diese Waffen auch gegen befestigte Ziele verheerend macht. Durch den großen Feuerball ist die Sogwirkung stärker als bei konventionellen Bomben, was dazu führt, dass wie bei einem Vakuum in einem Radius von bis zu 30 Metern der Sauerstoff genommen wird. (pm)

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