Mann wird im Schlaf von Schlange gebissen – und überlebt dank kurioser Reaktion
In Indien wird ein Mann von einer Schlange angegriffen. Sein Überleben verdankt er einer ungewöhnlichen Gegenwehr – und einem alten Aberglauben.
Newada – Stellen Sie sich vor, Sie schlafen friedlich und werden plötzlich von einer riesigen Schlange geweckt. In den meisten Situationen endet das vermutlich nicht gut für den Menschen. Das demonstrierte kürzlich ein Vorfall in Australien, bei dem ein Mann beim Versuch, ein Kind vor einer Schlange zu retten, selbst sein Leben verlor. Ein indischer Mann jedoch konnte sich jetzt aus einer ähnlichen Situation retten.
Mann in Indien wird von Schlange überrascht – und beißt zurück
Der Protagonist dieser Geschichte ist ein 35-jähriger Eisenbahnarbeiter aus Indien, der in einem Waldgebiet nahe der Stadt Nawada in Bihar tätig sei, wie newsweek.com berichtet. Nach einem Arbeitstag habe er sich schlafen gelegt und sei unerwartet von einer Schlange angegriffen worden. Er habe jedoch mit erstaunlicher Schnelligkeit reagiert, griff eine Eisenstange und habe selbst zweimal zugebissen. Laut India Today war es sogar dreimal. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie das geschmeckt haben muss, aber seine Gegenwehr sei effektiv gewesen: Das Tier sei gestorben.
Aberglaube rettet indischen Arbeiter: Er biss Schlange tot
Die Schlange habe aber auch einen Moment erwischt, um den schlafenden Mann zu beißen. Er sei von seinen Kollegen daher ins Krankenhaus gebracht worden und habe dort ein Gegengift erhalten, wie die Times of India berichtet. Kurz darauf habe er das Krankenhaus aber schon wieder verlassen können und erhole sich nun von dem Angriff. Der Eisenbahnarbeiter erklärte gegenüber India Today: „In meinem Dorf herrscht der Glaube, dass man, wenn einen eine Schlange beißt, zweimal zurückbeißen muss, um das Gift zu neutralisieren“. Es ist also so, als würde man der Schlange ihr eigenes Gift zurückgeben.
Indien ist das Zuhause der „Großen Vier“ – das sind die giftigsten Schlangenarten
Die genaue Art der Schlange ist allerdings nicht bestätigt – und somit auch nicht, ob es sich wirklich um eine giftige Schlange handelte. Sicher ist aber, dass in Indien viele giftige Arten heimisch sind. Besonders bekannt ist die Indische Kobra, auch „Brillenschlange“ genannt. Sie ist eine der giftigsten Arten und wird oft von Schlangenbeschwörern zum Tanz aufgefordert. Zu den „Großen Vier“ der giftigen indischen Schlangen gehören auch die Gewöhnliche Krait, die Russelviper und die Sandschuppenviper.

Schlangenbisse sind in Indien noch immer für viele Todesfälle verantwortlich
Eine globale Studie zur vorzeitigen Sterblichkeit in Indien aus dem Jahr 2020 schätzt, dass es in Indien von 2000 bis 2019 1,2 Millionen Todesfälle durch Schlangenbisse gab – durchschnittlich also 58.000 pro Jahr. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass fast die Hälfte dieser Fälle Personen zwischen 30 und 69 Jahren betrifft und die meisten Zwischenfälle im eigenen Haus passieren. „Grob geschätzt gehen wir von 1,11 bis 1,77 Millionen Schlangenbissen im Jahr 2015 aus“, heißt es in der Studie. Die Kettenviper ist die Schlangenart, die am häufigsten für Bisse verantwortlich ist.
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Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt die möglichen Folgen dieser Bisse: Schock, Lähmungen, Blutungen, akutes Nierenversagen und schwere lokale Gewebezerstörung. Die meisten Todesfälle und schwerwiegenden Folgen einer Vergiftung durch Schlangenbisse können jedoch durch eine rechtzeitige Behandlung verhindert werden.
Auch in Bayern steigt übrigens die Population der Giftschlangen. Im Amazonas dagegen trifft man häufiger auf giftige Arten. Kürzlich wurde allerdings eine besondere entdeckt: eine seltene, riesige Anakonda. Ihre Popularität war jedoch ihr Untergang – sie wurde kurz darauf erschossen. Ein Biologe bezeichnete dies als „Schlag für die Biodiversität“. (jh)