Wanderer teilt beeindruckenden Moment: Bär läuft Pilzsammler in Norditalien vor die Kamera
Bär in Norditalien aufgenommen: Wanderer teilt beeindruckenden Moment – der Einheimische jedoch besorgt
Ein Wanderer ist im Norden Italiens auf einen Bären getroffen. Doch während es bei solchen Begegnungen in der Region auch schon Todesfälle gab, verlief sie dieses Mal völlig friedlich.
Crovaina - Das Val di Sole im Norden von Italien ist das Gebiet mit der höchsten Bärendichte im westlichen Europa. Rund um den Monte Peller wird die Anzahl der Braunbären derzeit auf rund 150 Exemplare geschätzt auf relativ engem Raum. Nur auf der Balkanhalbinsel und in den Karpaten dürfte die Bärendichte in Europa höher sein, als hier in unmittelbarer Nähe zu Südtirol.
Bären machen sich im Norden Italiens immer mehr breit
Ende der 1990er Jahre wurden hier Braunbären im Nationalpark Adamello-Brenta ausgewildert, als die örtliche Population der Sohlengänger auszusterben drohte. Mittlerweile haben sie sich mehr vermehrt, als den Einheimischen lieb ist. Immer wieder kommt es zu Vorfällen wie geplünderten Mülltonnen oder Bienenstöcken, Nutztiere werden gerissen. Es gab mehrfach Verletzte nach Begegnungen mit Bären. Am dramatischsten war aber voriges Jahr der Tod eines Joggers, der von einer Bärin getötet wurde, weil sie offenbar ihre Jungen verteidigen wollte.
Ein Bewohner des Val di Sole, das am Fuß des Monte Peller liegt, machte am Freitag (5. Juli) eine Begegnung, die nicht nur friedlich ausging, sondern die Herzen vieler Facebook-Nutzer berührt. Denn dort hat Andrea Corte Dei Toldi, der gerade mit seinem Auto den Almweg befuhr, einen Jungbären beim Fressen beobachtet und Videos und Fotos von der Begegnung gemacht.
Waldgänger war schon Hunderte Mal unterwegs und traf jetzt auf den Bären
In einer lokalen Facebook-Gruppe, in der er die Bilder gepostet hat, berichtet Dei Toldi von dem Erlebnis und betont, dass er die Situation unter Kontrolle gehabt habe, da er im Auto saß. Dei Toldi war an der Alm namens Malga Selva di Croviana unterwegs, nur wenige Dutzend Meter von der kleinen Kirche des Ortes entfernt. „Ich bin Stammgast im Wald, seit 40 Jahren bin ich praktisch jedes Jahr mehr als 200 Mal dort“, schreibt Dei Toldi . „Ich bin ein leidenschaftlicher Sammler von Kräutern, Sprossen, Früchten, Pilzen und praktisch allem, was der Wald zu bieten hat.“
Bei all seinen „Tausenden von Ausflügen“ habe er oft Begegnungen mit wilden Tieren, Rehen, Füchsen, Hasen, Hirschen gehabt. „Aber ich habe mich oft gefragt, wie mein Gemütszustand wäre, wenn ich einem Bären begegnen würde.“ Am Freitag war es so weit. „Nach langer Zeit traf ich dieses junge Exemplar auf der Berghütte Selva di Croviana. Ich konnte es filmen und fotografieren.“ Gefahr habe für ihn keine bestanden.. „Das Tier war sehr ruhig, obwohl ich nicht weiter als 20 Meter entfernt war.“
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Andere Einheimische sind eher entsetzt über die Begegnung
Während des Filmens hat der Mann ebenfalls die Szenerie kommentiert. Der Naturbeobachter schließt seinen Beitrag mit den Worten: „Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich ein sehr spannendes Erlebnis hatte.“ Die Facebook-Nutzer aus der Region sehen die Begegnung mit gemischten Gefühlen: „Wunderschön, ja ohne Zweifel. Aber bei dem Geräusch des Autos und wenn du redest, sollte ein wildes Tier schnell flüchten.“ Eine Frau schreibt: „Wer zu Fuß in die Berge geht, ist viel mehr gefährdet. Mit dem Autogeräusch wird er dich bestimmt gehört haben, und dass es nicht scheu ist, ist besorgniserregend.“
Kürzlich filmten Anwohner unweit des Gardasees eine ganze Bärenfamilie, die sich in ihrem Garten breit gemacht hatte. Ein Einzeltier streifte jüngst während eines Festes durch den Ort Malé im Trentino und wurde dabei gefilmt. Während der Europawahl belagerte ein Bär ebenfalls nahe des Gardasees ein Wahllokal.