„Erhebliche Gesundheitsrisiken“: Experten schlagen Alarm wegen „Super-Kakerlaken“ in Urlaubsland

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Ein beliebtes Reiseziel vieler Deutschen sieht sich mit der rasanten Ausbreitung von Kakerlaken konfrontiert. Vor allem die Widerstandsfähigkeit macht Gesundheitsexperten Sorge.

Palma – Allein bei dem Gedanken von Kakerlaken dürfte den meisten Menschen ein kalter Schauer den Rücken hinunterlaufen. Das nicht umsonst: Sie rufen nicht nur Ekel bei vielen Menschen hervor, sondern die Schädlinge können auch Krankheiten übertragen und stellen so ein Gesundheitsrisiko dar. Aus diesem Grund warnt die spanische Gesundheitsbehörde nun vor Kakerlaken-Befall – denn die kleinen Tiere breiten sich in dem Urlaubsland und auf der Mittelmeerinsel Mallorca rasant aus.

Kakerlaken breiten sich rasant in Spanien aus – Temperaturen sorgen für steigende Population

Mit malerischen Buchten und kleinen Städten sowie idyllischer Landschaft gehört die größte Baleareninsel Mallorca zum beliebtesten Reiseziel der Deutschen. Doch wer plant, in diesem Sommer Urlaub auf der spanischen Insel zu machen, sollte sich auf die Begegnung mit der ein oder anderen Kakerlake einstellen. Denn wie die Gesundheitsbehörde „Asociación Nacional de Empresas de Sanidad Ambiental“ (ANECPLA) mitteilt, vermehren sich die Insekten in ganz Spanien rasant, auch auf Mallorca.

Experten befürchten, dass die Bekämpfung der Schädlinge aufgrund des Klimawandels schwieriger sein wird als in den Vorjahren. Darüber berichtet unter anderem das spanische Portal Canarian Weekly. Die hohe Luftfeuchtigkeit und stetige Temperaturen über 28 Grad in den warmen Monaten bieten den Kakerlaken besonders gute Lebensbedingungen. Das hat bereits dazu geführt, dass sich der Lebenszyklus der Kakerlaken exponentiell beschleunigt und sich die Population vergrößert, so ANECPLA-Generaldirektor Jorge Galván.

Eine Kakerlake, daneben eine Frau mit Kind an einem spanischen Strand
Kakerlaken im Hotelzimmer können die Urlaubsstimmung schnell trüben. In Spanien dürfte dies Touristen in diesem Sommer vermehrt treffen. © IMAGO / blickwinkel & picture alliance/dpa | Clara Margais

Gesundheitsexperten alarmiert: „Super-Kakerlaken“ sind widerstandsfähiger – Balearen besonders betroffen

Für Experten ein Grund zur Beunruhigung, da in den vergangenen Jahren „immer höhere Temperaturen erreicht wurden, die Hitze mitten im Frühling einsetzt und erst im Herbst wieder endet“. In diesem Jahr gab es bereits im Dezember gab es eine Hitzewelle in Spanien. Hinzu komme die Widerstandsfähigkeit der „Super-Kakerlaken“. In den letzten Jahren haben laut der Gesundheitsbehörde genetische Mutationen dazu geführt, dass die Insekten weniger empfindlich gegen gängige Insektizide sind. Die Bekämpfung der wachsenden Population wird somit erschwert.

Wie RTL berichtet, sind vor allem die Balearen, wozu Mallorca gehört, von der Kakerlaken-Einfall betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Befall mit den Insekten im ersten Quartal 2024 um 37 Prozent zugenommen. So ein starker Anstieg sei im Rest von Spanien nicht dokumentiert worden.

Gesundheitsrisiken durch Kakerlaken – Spanien sagt Insekten den Kampf an

Die Gesundheitsbehörde betont deshalb, die Wichtigkeit proaktiver Maßnahmen zur Bekämpfung der „Super-Kakerlaken“. Vor allem, weil die Tiere nicht nur eine Plage seien, sondern auch „erhebliche Gesundheitsrisiken“ mit sich bringen. Frühes Eingreifen und konsequente Bemühungen seien der einzige Weg, die ungebetenen Insel-Bewohner in den Sommermonaten in Schach zu halten.

Kakerlaken können Krankheitserreger auf Lebensmittel übertragen, die bei Kontakt oder Verzehr dann für Menschen gesundheitliche Risiken bergen können. Wie der Verein Pestizid Aktion-Netzwerk schreibt, können Kakerlaken so Überträger von Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis, aber auch Auslöser von Allergien sein. Mallorca-Urlauber sollten also auf Sauberkeit im Hotel oder der Ferienwohnung achten, Feuchtigkeitsansammlungen vermeiden und Essensreste immer ordentlich verschließen und wegpacken. Zudem empfiehlt die Gesundheitsbehörde, Einstiegspunkte für Kakerlaken wie Risse oder Löcher zu schließen. (nbe)

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