Vhs Peißenberg zieht um: Sparmaßnahmen und Umzug ins ‚Flöz‘ angekündigt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schongau
  4. Kreisbote

Kommentare

Stellten sich im „Flöz“ dort auf, wo künftig die Vhs-Geschäftsstelle zu finden sein wird. Bürgermeister Frank Zellner, Sigrid Halbritter, Herbert Unger, Karin Leibold-Streicher, Ursula Gallmetzer (alle Vhs-Vorstandsteam), die Geehrten Ludwig Degele und Christa Bichlmayr sowie Max Maar (3. Vorstand) und Vhs-Leiter Marco Sailer. © Vhs Peißenberg

Die Volkshochschule Peißenberg steht vor einem großen Umbruch: Um Mietkosten zu reduzieren, zieht die Geschäftsstelle ins „Flöz“ um. Trotz guter finanzieller Ergebnisse sind weitere Sparmaßnahmen nötig.

Landkreis – Bei der Jahreshauptversammlung der Peißenberger Volkshochschule im „Flöz“ gab es viele Neuigkeiten für die anwesenden Mitglieder. Sie erfuhren von einer massiven Umgestaltung, die im Frühjahr vonstattengehen soll.

„Es werden sich ein paar Sachen ergeben in der nächsten Zeit“, eröffnete Karin Leibold-Streicher, die Vorsitzende des derzeit rund 50 Mitglieder umfassenden Vereins die Versammlung. Was sich genau ändert, das hatte Vhs-Leiter Marco Sailer in seinem Rechenschaftsbericht parat.

Zunächst ging er auf die momentanen Buchungszahlen ein: 2023 haben 293 Kurse und Vorträge stattgefunden. 3.997 Teilnehmer besuchten dabei insgesamt 1.488 Unterrichtseinheiten à eineinhalb Stunden. Auch wenn die Zahlen für 2024 nur vorläufig sind, zeigte sich Seiler damit ebenfalls zufrieden: „Wir haben die Zeit vor Corona getoppt“, freute er sich. Bisher haben heuer 342 Kurse und Vorträge mit 3.127 Teilnehmern stattgefunden. Nicht zuletzt dafür ursächlich sind viele Onlinekurse, die im Verbund mit anderen Volkshochschulen angeboten werden. Das Flexticket, bei dem einzelne Kurstage gebucht werden, spreche sich zudem langsam herum.

So sehe der finanzielle Jahresabschluss von 2023 mit 3700 Euro nicht schlecht aus. 9.000 Euro an zurückgeforderten Coronasoforthilfen konnten bereits zurückgezahlt werden, dank eines Zuschusses über 20.000 Euro von der Gemeinde. Der Rohertrag bei der Vhs sei insgesamt gestiegen.

Das aktuelle rechnerische Jahresergebnis ist ausgeglichen. Ein Sonderzuschuss wird voraussichtlich in diesem Jahr nicht notwendig sein, und falls doch, in sehr geringem Umfang. „Man sieht, dass über die letzten Jahre etwas passiert ist“, berichtete Sailer. Um zukünftig nicht auf Zuschüsse angewiesen zu sein, wurden in den letzten Monaten massive Sparmaßnahmen durchgeführt und geplant.

Vhs Peißenberg zieht um: Sparmaßnahmen trotz guter Zahlen nötig

Der größte Eingriff war die Erhöhung der Teilnehmergebühren um zehn Prozent. „Man muss sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Es gab viel Verständnis“, zeigte sich Seiler erleichtert. Zusätzlich wurde die Frequenz der Reinigung der Vhs-Räume im Rigi Center heruntergeschraubt, ein Kellerraum wurde abgegeben, Werbeausgaben und Softwarelizenzen wurden deutlich reduziert. Insgesamt konnten im laufenden Jahr so bereits 11.000 Euro eingespart werden.

Doch das genügt nicht, denn: „Es hat sich herausgestellt, was wir befürchtet hatten“, musste Sailer auch schlechte Nachrichten verkünden. 98.000 Euro an Bundeshilfen müssen zurückgezahlt werden, da die Peißenberger Vhs einer kommunalen Vhs gleichgestellt wurde bei der Bewertung. Diese Summe wird bei der Gemeinde auf die kommenden zwei Haushaltsjahre eingestellt.

Angesichts dieser Unterstützung durch die Gemeinde muss allerdings weiter gespart werden. Die Konsequenz: Um Miet- und Nebenkosten im Rigi Center (57.000 Euro jährlich) einzusparen, wird etwa die Hälfte der Räume dort aufgegeben. „Auch wenn es weh tut, es ist klar, dass wir uns bewegen müssen und etwas tun müssen, um das auszugleichen“, erklärte Sailer. Denn: „Wenn ich nur ein paar Euro an die Gemeinde zurückzahlen kann, bin ich zufrieden.“

Für das Büro und einen Teil der Kursräume sei bereits ein Interessent gefunden. Zum 31. März soll die Übergabe geschehen. Bewegungsraum, Yogaraum und die Umkleiden werden vorerst für fünf Jahre behalten. Die Geschäftsstelle wird ins „Flöz“ umziehen. Dort kann außerdem der Saal für Kurse genutzt werden. Auf knapp die Hälfte werden sich die Mietkosten durch diese Maßnahmen reduzieren.

Zwei Mehrzweckräume fehlen derzeit noch. Momentan werde sich nach einer „günstigen Mietoption“ oder nutzbaren kommunalen Räumen umgesehen, so Sailer, der ergänzte: „Die Attraktivität der Räume ist immens wichtig.“ Denn diese würde die Leute bei der Buchung von Angeboten beeinflussen.

Erfreuliches folgte am Ende der Sitzung: Ludwig Degele wurde für 20 Jahre als Revisor geehrt, Christa Bichlmayr für 25 Jahre im Verein. Ebenso Jutta Geldsetzer, deren Mann die Blumen in Empfang nahm, da sie zeitgleich einen Vhs-Kurs leitete. Beim ehemaligen Vhs-Vorsitzenden Alfred Kästl, der 40 Jahre Mitglied im Verein ist und verhindert war, werden Urkunde und Präsent vorbeigebracht.

Das gesamte Vorstandsteam wurde bei der Wahl bestätigt. Leibold-Streicher bleibt die erste Vorsitzende, Bürgermeister Frank Zeller ist kraft Amtes zweiter Vorsitzender und Max Maar bleibt dritter Vorsitzender. Kassier ist Sabine Gerold, Schriftführerin Sigrid Halbritter und Beisitzer sind weiterhin Herbert Unter und Ursula Gallmetzer. Als Revisoren ernannt wurden Klaus Geldsetzer und Holger Lieb.

Auch interessant

Kommentare