Rektorin übergibt das Zepter: Wechsel an Grundschule Tegernsee

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Ihren letzten offiziellen Auftritt als Tegernseer Schulleiterin hatte Claudia Horstmann bei ihrem Abschiedsfest, das die Schulfamilie für sie vorbereitet hatte. © Privat

Zehn Jahre lang war Claudia Horstmann Rektorin der kleinen Grundschule Tegernsee. Mit 63 hat sie sich nun in den Ruhestand verabschiedet. Das Zepter übernimmt zum neuen Schuljahr Jan Weiss, der aus Bad Tölz ins Tegernseer Tal wechselt.

Tegernsee – Eine der ersten „Amtshandlungen“ von Claudia Horstmann, als sie 2015 die Leitung der kleinen Grundschule Tegernsee übernahm, war die Aufnahme eines eigenen Schulsongs. Als sie nun im internen Kreis von ihrer Schulfamilie verabschiedet wurde, erklang auch zu diesem Anlass die bekannte Melodie. Wegbegleiter hatten den Text auf die scheidende Schulleiterin umgemünzt. „Das war sehr emotional“, erzählt Horstmann, die gerade ihren Urlaub auf Sylt verbringt und dabei erstmals keine Rücksicht auf das Ende der Schulferien nehmen muss.

Grundschule hat gerade einmal 80 bis 90 Schüler

Bei aller Freude über die neu gewonnene Unabhängigkeit blickt die Tegernseerin auch mit etwas Wehmut auf ihre Zeit an der Grundschule zurück. Zum Schuljahr 2011/2012 hatte sie von Tübingen dorthin gewechselt, 2015 übernahm sie die Leitung. An der Grundschule mit ihren gerade einmal 80 bis 90 Kindern hat sich seither einiges getan. Der Brandschutz wurde ertüchtigt, die Innenräume wurden renoviert. „Ich glaube, in der Zeit war ich ziemlich nervig“, sagt Horstmann über ihr energisches Auftreten. „Aber es hat funktioniert.“

Neuer Schulleiter der Grundschule Tegernsee, Jan Weiss
Jan Weiss, neuer Leiter der Grundschule Tegernsee © Privat

Horstmann wollte Kinder in Bewegung bringen

Was den Schulalltag betrifft, so war es Horstmann vor allem wichtig, die Kinder in Bewegung zu bringen. Während andere Schulen Angebote wie Skilager oder Ausflüge eindampfen, organisierte Horstmann mit ihrem Kollegium umfangreiche Wintersporttage, holte einen Fußballtrainer an die Schule oder ermöglichte regelmäßig Ausflüge zum Paraplui. „Das war sozusagen unser Outdoor-Zuhause“, sagt sie. „Wir haben vieles ausprobiert.“

Kleine Grundschule unterrichtet in Kombiklassen

Einen engen Kontakt pflegte Horstmann nach eigenen Worten auch zu den Eltern und dem Elternbeirat. „Die Zusammenarbeit war zuletzt phänomenal.“ Dass man sich an der kleinen Schule untereinander gut kennt, mag das begünstigt haben. Eine Schule dieser Größe ist keine Selbstverständlichkeit: Um den Schulstandort erhalten zu können, gibt es in Tegernsee schon seit vielen Jahren die sogenannten Kombiklassen. Heißt: Die ersten und zweiten Klassen arbeiten übergreifend zusammen. Hinter diesem Konzept sei sie die ganzen Jahre über voll gestanden, betont Horstmann.

Vermissen werde sie neben dem Kollegium in erster Linie die Kinder, erklärt die Ruheständlerin. Sie sei daher froh, in Tegernsee zu wohnen und den Kindern und ihren Eltern somit immer wieder über den Weg zu laufen. „So ist der Schmerz, glaube ich, auszuhalten“, sagt Horstmann augenzwinkernd.

Nachfolger freut sich auf familiäre Atmosphäre

Die familiäre Atmosphäre an der Schule ist es auch, auf die sich Horstmanns Nachfolger, der 47-jährige Jan Weiss, besonder freut. Aufgrund der überschaubaren Größe der Schule könne man zu Kindern, Eltern und den Kollegen nicht nur eine oberflächliche, sondern eine echte Beziehung aufbauen – „das ist es, was ich mir von dieser Schule verspreche, und darauf freue ich mich sehr“, sagt Weiss. Der 47-Jährige war zuletzt an der Grundschule am Lettenholz in Bad Tölz beschäftigt und dort seit einigen Jahren in der stellvertretenden Schulleitung tätig.

Dass die Tegernseer Schule einen starken Bezug zu ihrer Umgebung und zu den Bergen hat, war für Weiss eine zusätzliche Motivation, sich hier zu bewerben. Auch ihm liege es am Herzen, den Sport und die Bewegung zu fördern, sagt er: „Das sind genau meine Interessen.“

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