Die Doppelsperrung am Tegernsee sorgt weiterhin für massive Verkehrsbehinderungen. Die Ausweichroute über Holz wurde jetzt mit Rücksicht auf die Anwohner dicht gemacht.
Tegernseer Tal - Um das Nadelöhr beim Tegernseer Hof durchlässiger zu machen, wurde am Mittwoch die angekündigte Ampel installiert. Sie soll helfen, den Stau zu reduzieren, den die Doppelsperrung verursacht. Noch bis Ende der Woche sind sowohl die B 307 zwischen Seeglas und St. Quirin als auch der Bahnübergang Kaltenbrunn gesperrt. Mit Beginn der Bahn-Bauarbeiten am Montag kam‘s zum Kollaps, am Dienstag und gestern verbesserte sich die Lage etwas.
Ausweichroute über Holz gesperrt
„Aber es kommen leicht 45 Minuten Stau zusammen“, meint eine Sprecherin der Wiesseer Polizei. Ob die Ampel die Situation verbessere, bleibe abzuwarten. Weil Autofahrer verzweifelt nach Schlupflöchern suchen, staue es sich inzwischen aus allen Richtungen, nicht nur zwischen Bad Wiessee und Gmund. Die Ausweichroute über Holz hat die Polizei gestern auf Wunsch der Gemeinde dichtgemacht. „Dort dürfen nur noch Anwohner fahren“, erklärte die Beamtin. Die Sperrung werde kontrolliert. Insgesamt sei die Situation sehr angespannt.
„Verschiebung ist schuld“
„Die Betroffenen sind sauer, und das zu Recht“, sagt Michael Bourjau, Geschäftsführer der Tegernsee Bahn (TGB). Seine Überzeugung: „Wir haben einen Schaden, und der hätte nicht passieren müssen.“ Schuld sei der Umstand, dass das Staatliche Bauamt Rosenheim den Zeitplan für die Vollsperrung der B 307 um eine Woche verschoben habe. Nur deshalb sei es zur Kollision mit der Sperrung des Bahnübergangs gekommen. Die Aussage des Staatlichen Bauamts, man habe zu spät von den Bauarbeiten der Bahn erfahren, weist er zurück. „Es war alles abgestimmt.“
Staatliches Bauamt am 7. März informiert
Die TBG habe das Staatliche Bauamt am 7. März über die Baustelle Kaltenbrunn informiert, erklärt der örtliche TBG-Betriebsleiter Klaus Nottensteiner. Dem vereinbarten Zeitplan zufolge hätte die B 307 am 5. September wieder befahrbar sein sollen. Im Mai habe die TBG erfahren, dass die Straßensperre um eine Woche verschoben wurde. Die Bedenken gegen eine Doppelsperrung habe die TBG dann „deutlich formuliert“. Zur Schadensbegrenzung, so Nottensteiner, habe die TGB Gleisbauarbeiten am Tegernseer Bahnhof wieder abgesagt. Somit könne die Bahn nun wenigstens zwischen Gmund und Tegernsee fahren.
Mehr habe die TBG nicht tun können, um den Super-Gau abzufedern, meint Bourjau. Er wolle jetzt auch keine Schuldzuweisungen tätigen: „Aber wir müssen für die Zukunft daraus lernen.“