Mann fährt bei Volksfest in Gruppe Feiernder: Auch Mädchen verletzt – Ermittler nennen neue Details
War es Absicht oder war der Auslöser für den Unfall ein medizinischer Notfall? Diese Frage wollen die Ermittler nach dem Unfall in Großwallstadt klären.
Großwallstadt - Ein Autofahrer ist in Großwallstadt (Unterfranken) in eine Gruppe feiernder Menschen gefahren. Bei dem Vorfall am Montag, 23. September, gab es mehrere Verletzte. Nun rekonstruieren die Ermittler die Sekunden vor dem Notfall.
Kirchweih in Großwallstadt: Autofahrer fährt in Gruppe Menschen - mehrere Verletzte
Nach dem ungeklärten Autounfall mit fünf Leichtverletzten bei einer Kirchweih im Norden Bayerns schließen die Ermittler ein versuchtes Tötungsdelikt aus. Dies ergebe sich aus der Gesamtschau der Umstände, sagte ein Polizeisprecher. Dennoch sei denkbar, dass der Fahrer absichtlich in die Gruppe Feiernder gefahren ist. Vor dem Zusammenstoß soll sich der Mann über die Menschen geärgert haben. Ebenso sei ein medizinischer Notfall des 58-Jährigen möglich, er musste nach dem Zusammenstoß reanimiert werden. Er könnte laut Polizei einen Herzinfarkt gehabt haben. Ein Terrorakt wurde bereits ausgeschlossen.
Er hatte am Abend mehrere Menschen in Großwallstadt im Landkreis Miltenberg mit seinem Wagen erfasst. Zwei Frauen, zwei Männer und ein Mädchen (10) wurden dabei leicht verletzt. Der Autofahrer liegt in einem Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig.
Ein Sachverständiger hatte am Montag den Tatort untersucht, um bei der Aufklärung zu helfen. Er werde sowohl das Auto als auch den rollenden Biertisch in Augenschein nehmen, sagte Polizeisprecher Florian Leimbach. Der Biertisch könnte eine entscheidende Rolle bei dem Vorfall gespielt haben. Bei dem Fest sei es üblich, das Feiernde mit Stehtischen auf Rollen durch die Stadt ziehen, erläuterte Leimbach. „Die Gruppe von gestern ist damit auf der Straße gelaufen.“ Deshalb sei es zu einem Streit mit dem Autofahrer gekommen. Zeugen hätten berichtet, dass wild gestikuliert worden sei, so der Polizeisprecher.
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Unfall auf „Wällster Kerb“ in Großwallstadt: Absicht oder Unfall?
Großwallstadt liegt unweit der Grenze zu Hessen und knapp 20 Kilometer südlich von Aschaffenburg. Am Montag war der letzte Tag der dreitägigen „Wällster Kerb“, einem Kirchweihfest, das traditionell mit der Verbrennung einer Strohpuppe namens „Kerb-Hannes“ enden sollte. Das Fest war allerdings nach dem Unfall abgebrochen worden.
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Der Erste Bürgermeister von Großwallstadt, Roland Eppig (Freie Wähler), besuchte am frühen Montagabend die Unfallstelle und hofft auf eine schnelle Aufklärung, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Mir tut es leid, dass die Sache überhaupt passiert ist.“ (kam/dpa)