Putin-Vertrauter nach Beobachtung beunruhigt: „Macht man normalerweise vor einer Offensive“

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Kiew scheint im Ukraine-Krieg eine Gegenoffensive zu planen, glaubt zumindest Dmitry Rogozin, enger Vertrauter Putins und ehemaliger Chef von Roskosmos.

Moskau – Die Ukraine scheint sich auf eine Gegenoffensive vorzubereiten. Das meint zumindest Dmitry Rogozin, ehemaliger Direktor der russischen Luft- und Raumfahrt Behörde Roskosmos. Rogozin gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und Senator für die von Russland besetzte Saporischschja Region der Ukraine.

Auf seinem Telegram Social-Media-Kanal schrieb Rogozin am Dienstag (18. Juni): „Die ukrainischen Baba Jagas (Spitzname eines ukrainischen Drohnenmodells, Anm. d. Red.) werden vom Feind nur nachts für die Verminung aller unserer Frontstraßen genutzt.“ Denn die umfangreiche Verminung der Straßen befindet Rogozin: „Macht man normalerweise vor einer Offensive.“ Mit dem großen US-Hilfspaket, das erst kürzlich vom US-Kongress verabschiedet wurde und den lang erwarteten F-16 Jets könnten die Chancen der Ukraine bei einer Gegenoffensive aktuell günstig stehen.

Ukrainische Soldaten der Khartia-Brigade laden eine D-20-Kanone nach, während sie an der Frontlinie auf russische Stellungen schießen.
Ukrainische Soldaten an der Frontlinie nahe Charkiw. © picture alliance/dpa/AP | Evgeniy Maloletka

Mögliche Gegenoffensive der Ukraine? F-16 Jets und US-Hilfspaket kommt gelegen

Wolodymyr Selenskyj selbst gab im April bereits bekannt, dass Kiew einen Plan für eine Gegenoffensive parat hätte, sollte das Hilfspaket aus Washington genehmigt werden, wie Newsweek berichtet. Bis die US-Waffen allerdings vollumfänglich in der Ukraine ankommen, dauert es noch. Außerdem gab Präsident Joe Biden grünes Licht für die US-Langstreckenwaffen wie die ATACMS-Raketen der Ukraine: Die dürfen jetzt – zumindest bei Charkiw – auch gegen Stellungen der Russen innerhalb Russlands eingesetzt werden – ein Novum für die Ukrainer und großer Vorteil um im Krieg gegen Putin auch aktiv reagieren zu können.

Die vorherige Gegenoffensive der Ukrainer im Frühling 2023 geriet nach anfänglichen Erfolgen schnell ins Stocken. Mittlerweile ist Russland im Ukraine-Krieg seit Anfang 2024 auf dem Vormarsch. Neben den heftigen Kämpfen um Charkiw ist die Ukraine auch an den anderen Fronten in der Defensive.

Fortschritte in der Verteidigung gegen Putins Angriff auf Charkiw

Eine weitere Front im Ukraine-Krieg ist Tschassiw Jar. Die Stadt westlich von Bachmut ist weiterhin hart umkämpft. Hier wird um jeden Häuserblock der Kleinstadt gerungen. „Der Feind versucht weiterhin, in den kleinen Bezirk Novy in der Stadt Tschassiw Jar vorzudringen“, wie das ukrainische Militär in einem Bericht mitteilte.

Bei Charkiw jedoch sollen die ukrainischen Truppen langsam Fortschritte machen und Putins Streitkräfte jüngst wieder zurückdrängen. In seiner täglichen Rede über den Status der Ukraine-Front gab der ukrainische Präsident an, dass die ukrainischen Streitkräfte in „Pokrowsk und anderen Richtungen in der Region Donezk sowie in der Region Charkiw“ Fortschritte verzeichnen würden. „Unsere Kräfte drängen den Besatzer allmählich aus der Region Charkiw zurück.“ Selenskyj Ausblick bleibt optimistisch. Ob die Ukraine mit den neuen Waffen aus Europa und der USA tatsächlich bald in eine Offensive gehen kann, bleibt abzuwarten. (sischr)

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