„Dreiviertelblut“ über wildes Rock‘n‘Roll-Leben und ein seltsames Ritual vor dem Auftritt

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Auf Erfolgskurs mit „Dreiviertelblut“: Sebastian Horn (li.) und Gerd Baumann (re.). © Bert Heinzlmeier

„Dreiviertelblut“ gehört zu den beliebtesten Bands in Bayern: Vor dem Konzert in Penzberg gewährt Gerd Baumann in unserem Fragebogen überraschende Einblicke.

Mit ihren berührenden, gern mal etwas düsteren musikalischen Geschichten über „das Leben, den Tod und alles, was dazwischen liegt“ hat sich die Band „Dreiviertelblut“ zu einer der markantesten und beliebtesten Stimmen Bayerns gemausert. Ob Hip-Hop, Rock, Tarantella, Disco, Ska, Jazz, Pop, Westernsounds oder Zwiefacher: Das Septett um Filmkomponist Gerd Baumann und Sänger Sebastian Horn (bekannt auch von den „Bananafishbones“) verbindet verschiedenste Einflüsse zu stimmiger Klangpoesie mit tiefschürfenden bairischen Texten – mal humorvoll-absurd, mal poetisch-entrückt.

Das fällt „Dreiviertelblut“ spontan zu Penzberg ein

Mit dem neuen Live-Programm „Prost Ewigkeit“ gastiert „Dreiviertelblut“ am Samstag, 11. Oktober, in der Stadthalle Penzberg. Gerd Baumann (57) – der 2007 unter anderem den Deutschen Filmpreis für seine Musik zu „Wer früher stirbt ist länger tot“ erhielt und seit 2013 auch als Professor an der Musikhochschule München wirkt – hat dazu unseren Fragebogen „Zu Gast in Penzberg“ beantwortet.

Was fällt Ihnen spontan zu Penzberg ein?

Die unglaublich herzliche und mitfühlende Reaktion des Penzberger Publikums, als wir ein Konzert um fünf Minuten vor 8 Uhr absagen mussten wegen eines plötzlichen Krankheitsfalls. Das Nachholspiel-Konzert war dann die späte Wiedergutmachung für uns alle.

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Finden Sie ohne „Navi“ nach Penzberg?

Ja.

Was darf hinter der Bühne nicht fehlen?

Freundliche Menschen und Kaffee.

Wenn der Saal mal eher leer ist: Was machen Sie?

Wir lesen die Kurzfassung der Relativitätstheorie und stellen fest, dass „eher leer“ nicht existiert, und spielen dann das Konzert unseres Lebens...

Ein Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?

Eine Art „Plié“: Wir stehen im Kreis, eine Wasserflasche in der Mitte, Fersen zusammen, die Füße der Bandmitglieder müssen sich quasi sternförmig berühren, dann dreimal in die Knie... Schon seltsam.

Wie viele Auftritte pro Jahr schaffen Sie?

Dieses Jahr mit „Dreiviertelblut“ etwa 50.

Ein Auftritt, den Sie nie vergessen werden?

Ein Auftritt vor über 30 Jahren mit einem Duo mit dem schönen Namen „Kommando Mango“. Unser erster Auftritt! Auf der Bühne waren wir zu zweit, im Publikum nur eine einzige Person: Eine ältere Dame, die dann auch gleich zu uns auf die Bühne gesprungen ist, eine ziemlich mitteilungsfreudige, exzentrische ehemalige Opernsängerin, die aber nicht mehr richtig singen konnte. Ein bunter Abend. Das Duo hat sich dann aufgelöst..

Mit wem würden Sie gern mal auf einer Bühne stehen?

Zeitmaschine vorausgesetzt: mit Karl Valentin. Und weil‘s mir spontan einfällt: mit dem mexikanischen, meisterlichen 50er Jahre-Kunst-Kitsch-Trio „Los Tres Aces“. Es gibt aber bestimmt auch viele noch lebende Beispiele!

...und mit wem niemals?

Mit der mitteilungsfreudigen Opernsängerin...

Was machen Sie nach dem Auftritt in Penzberg?

Klassisches Rock’n‘Roll-Leben: Betrunken zum Hotel torkeln, etwas randalieren und dann wahrscheinlich einen Fernseher aus dem Fenster werfen.

Und was ist die nächste Station?

Ein Konzert mit meiner Band „B-Parade“ in Jolling (bei Bad Endorf) am 17. Oktober. Mein Dichterfreund Marcus H. Rosenmüller ist als Gast dabei und wir lesen auch ein paar Gedichte aus unserem neuen Programm „Allerdings und die Wunderlampe“

Karten

für das Konzert von „Dreiviertelblut“ am Samstag, 11. Oktober, um 20 Uhr in der Stadthalle Penzberg gibt es online unter www.kultur-ticketshop.de.