Diese Drei können wirklich jeden für Volksmusik begeistern

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„Die ganze Schönheit und urwüchsige Kraft“ der Volksmusik bringen (v.l.) Josef Brustmann, Sebastian Horn und  Benni Schäfer auf die Bühne – am 5. Oktober im von ihnen sehr geschätzten Weilheimer Stadttheater. © Jobst Hahn

Drei bekannte bayerische Musiker haben sich zu einer Art Supergroup in Sachen Volksmusik gefunden: „Brustmann Schäfer Horn“. Warum die Drei auf, vor und hinter der Bühne „eine ziemliche Gaudi“ haben, erklärt Josef Brustmann im Interview.

„Wir singen eigene neue Lieder, die uns unser Leben schreibt, und wir singen natürlich auch alte bayerische Volkslieder, weil die genial schön sind“: So beschreiben die drei sehr unterschiedlichen Musiker des Trios „Brustmann Schäfer Horn“, was sie als „Drei-Männer-Gesang“ zu Zither, Gitarre und Bass auf die Bühne bringen. Mit ihrem hoch gelobten Programm „Isara rapidus“ gastieren die Drei am Sonntag, 5. Oktober, 18 Uhr, im Stadttheater Weilheim. Benni Schäfer („mit 15 noch Punker, dann leidenschaftlicher Jazzer“), Sebastian Horn, bekannt als Sänger und Texter von „Dreiviertelblut“ und „Bananafishbones“, und der vielfach preisgekrönte Wort- und Musikkabarettist Josef Brustmann wollen darin „die ganze Schönheit und urwüchsige Kraft“ der Volksmusik aufzeigen. Woher sie ihre Lieder haben, warum sie sich beim Proben oft wie vor 200 Jahren fühlen und über welches Kompliment sie sich besonders freuten, das verrät der in Waldram aufgewachsene Josef Brustmann (70) im Interview.

Ihr Trio sei „kein Männerdreigesang, vielmehr ein Drei-Männer-Gesang“, heißt es in der Info zu ihrem Konzert. Diese Unterscheidung müssen Sie uns erklären…

Ein Männerdreigesang ist ein Männerdreigesang und ein Drei-Männer-Gesang ist ein Drei-Männer-Gesang, soviel steht fest. Sonst wäre wir ja ein Männerdreigesang, sind wir aber nicht, wollen es auch nicht sein. Der Unterschied ist jetzt aber auch nicht so groß. Wir sind halt alle drei noch im Stimmbruch, bis auf den Benni Schäfer, der muss bei uns immer ganz hoch hinaus. Wie war gleich die Frage?

Ich glaube, wir kommen lieber gleich zur Musik... Was muss ein Lied haben, damit es für Ihr Trio taugt?

Es muss was von uns haben, von unserem Leben hier, unserer Lebenslust und unserer Landschaft. Fast alle unsere Lieder singen wir in unserer Mundart, die schönen alten Lieder sowieso, die neuen Texte schreibt Sebastian Horn, ich weiß keinen, der so wahnsinnsschöne Texte schreibt wie er. Wenn er mir einen schickt, weil ich die dann immer vertonen darf, das ist für mich immer ein Feiertag.

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Ist das jetzt Volksmusik, was bei „Brustmann Schäfer Horn“ erklingt?

Die alten Volkslieder – da sind wir aber extrem gluschtig, wählerisch –, die sind ja eh Volksmusik. Wenn mal jemand unsere neuen, selbstgestrickten Lieder nachsingt, wenn die im Volk einsickern, dann werden das vielleicht auch mal Volkslieder, das wäre schön.

Was ist das schönste Kompliment, das Sie bisher für dieses Projekt bekamen?

Einer hat mal gesagt, dass bei uns die alten Volkslieder so frisch und neu klingen, und unsere neuen Lieder klängen wie die alten. Das ist ein großes Lob, weil die guten alten Volkslieder eine Schönheitsqualität haben, die nur schwer zu erreichen ist. 

Und gab es auch Kritik?

Die Leute klatschen stehend bei fast jedem Konzert und bedanken sich beim Rausgehen mit glänzenden Augen. Was sollen sie kritisieren, wo wir so gut sind?

Sie sind ja mit anderen Projekten schon öfter im Weilheimer Stadttheater aufgetreten. Wie gut passt die Atmosphäre dort zu Ihrem „Drei-Männer-Gesang“?

Das Stadttheater in Weilheim ist was ganz Besonderes, es hat so eine Grandezza, die nicht auftrumpft, weil sie das nicht nötig hat. Und wir hauen zwar schon ordentlich rein, aber eigentlich sind wir eher auch Kammermusik, wie das Theater. Wir proben immer bei der Rosi Horn in ihrem gemütlichen Haus in Krailling, mit unseren drei Stimmen, Dreimännerstimmen eben, einem Akustikbass, einer Akustikgitarre und einer Zither. Die Rosi strickt immer dazu, die kann Zweiviertel- und Dreivierteltakt tadellos stricken. Dann macht sie uns eine Brotzeit, aber so eine schon, und dann singen wir wieder und spielen und schauen beim Fenster hinaus auf ihren Hausberg, das ist dann nicht anders als vor 200 Jahren.

Und was ist für Sie persönlich das Schönste am Projekt „Brustmann Schäfer Horn“?

Dass ich noch so jung bin schon so alt. Und mit so sauguten jungen Gickerln mitkrähen kann. Und wir haben eine ziemliche Gaudi miteinander, auf, vor und hinter der Bühne.

Eintrittskarten

für das Konzert von „Brustmann Schäfer Horn“ am Sonntag, 5. Oktober, um 18 Uhr im Stadttheater Weilheim (präsentiert vom Verein „Freunde des Weilheimer Theaters“) gibt es per E-Mail an TheaFreuWM@t-online.de, unter Telefon 0881/41364, bei der Gärtnerei Ferchl in Weilheim sowie online unter www.zuenftick.de.

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