In Irland wurde ein Pilz entdeckt, der den Körper und das Gehirn von Spinnen infiziert, ihr Verhalten verändert und sie schließlich tötet. Der Pilz wurde laut „New York Post“ nach dem britischen Tierfilmer, Naturforscher und Schriftsteller Sir David Frederick Attenborough benannt und heißt nun: Gibellula attenboroughii-Pilz.
Zombie-Pilz zwingt Spinnen, ihr Versteck zu verlassen
Forscher fanden heraus, dass in Irland viele Spinnen der Art Metellina merianae von dem Pilz befallen sind. Die sogenannte Herbstspinne ist in Mitteleuropa sehr häufig verbreitet und besiedelt nahezu alle mäßig feuchten Habitate des Flachlandes außerhalb der Städte. Sie baut große radförmige Netze, in denen sie sich aufhalten und Insekten fangen kann.
Der Pilz besitzt ähnliche Eigenschaften wie die bekannten Zombie-Ameisenpilze, die das Nervensystem des Insekts stören und die Muskeln kontrollieren. Das Insekt wird nach einer Infektionsperiode von drei bis sechs Tagen an einen Platz gezwungen, der für den Pilz optimale Lebensbedingungen bietet, und stirbt dort.
Nach dem Tod der Spinne wächst der Pilz aus ihrem Körper
Laut einer Studie in der Fachzeitschrift „Fungal Systematics and Evolution“ führt der Pilz auch bei betroffenen Spinnen dazu, dass sie ihre Verstecke verlassen und an Decken oder Wänden hängen, bevor sie im Freien sterben. Dort wächst der Pilz dann aus ihrem Körper heraus. In der Höhe können die Sporen der Pilze durch die Luftströme besser verbreitet werden.
Dennoch stellen die Wissenschaftler fest, dass die Rolle der Pilze in der Populationsdynamik der Spinnen noch weiter erforscht werden muss, „ebenso wie die von ihnen produzierten Stoffwechselprodukte, die es ihnen ermöglichen, eine so hochspezifische ökologische Nische zu nutzen.“
Die Pilzkrankheit in dem beliebten Videospiel und der mit dem Emmy ausgezeichneten Fernsehserie „The Last of Us“ basiert auf diesem Zombie-Pilz.
Große Hoffnung auf Heilung? „Zombiepilz" wirkt gegen Krebs
Im letzten Jahr haben Wissenschaftler der University of Nottingham herausgestellt, dass der parasitische Pilz Cordyceps militaris, bekannt als „Zombiepilz“, eine neue Hoffnung für die Forschung an einem wirksamen Krebsmedikament sein könnte.
Der aus dem Pilz gewonnene Inhaltsstoff Cordycepin hemmt das Wachstum von Krebszellen, indem er deren Genexpression und Signalwege beeinflusst. Die Forscher haben die Wirkungen des Pilzextrakts in menschlichen Krebszellen und Mäusen untersucht. In Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass Cordycepin das Tumorwachstum und die Metastasenbildung signifikant reduziert.