Kommandeurswechsel bei Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt
Beim 24. Tag der Fallschirmjäger am Donnerstag vergangener Woche hieß es für den Kommandeur der Luftlande- und Lufttransportschule (LL/LTrspS) Oberstleutnant Martin Holle nach fast genau drei Jahren in dieser Funktion Abschied zu nehmen. Er übergab an Oberstleutnant Markus Daniel.
Altenstadt – Nachdem Holle gemeinsam mit dem General der Infanterie Michael Matz, dem Präsidenten des Bunds Deutscher Fallschirmjäger Generalleutnant a. D. Hans-Werner Fritz und Garnisonsbürgermeister Andreas Kögl die Formation abgeschritten hatte, begrüßte er die vielen Gäste, darunter auch der stellvertretende Kommandeur der École des troupes aéroportées (ETAP) aus Frankreich.
Holle gab bei seiner Rede „einige Denkanstöße“. Die Ausbildung vor Ort sei sehr komplex und es müssten verschiedenste Bedingungen erfüllt sein, um ihren Erfolg sicherstellen zu können. Die Umsetzung vieler Maßnahmen werde jedoch durch Prozesse verhindert, was die Einsatzbereitschaft gefährde und „ernstgemeinter Kriegstüchtigkeit“ entgegenstehe. Dank Kreativität und Engagement der Ausbilder und das enge Zusammenwirken von Schule und Truppe habe man den Auftrag erfüllen können.
Gut bestellt sei es um die nationale als auch internationale Zusammenarbeit. Sowohl das beim diesjährigen Wettstreit der europäischen Luftlandeschulen als Sieger hervorgegangene „Challenge-Team“ als auch der im Rahmen der humanitären Hilfe für die Absetzung von 436 Lasten mit etwa 220 Tonnen Hilfsgütern im Gazastreifen verantwortliche Planungsoffizier wurden für Ihre Leistungen geehrt. Würde man ihn, Holle, fragen, was ihm am besten in Erinnerung bleiben wird, laute die Antwort „Sie alle“.
Hernach verwies General a. D. Fritz darauf, dass es ist „nicht selbstverständlich“ ist, am Tag der Fallschirmjäger eine Ansprache halten zu können. Er zeigte auf die Masten, an denen die Fahnen von neun Nationen wehten. Dabei handele es sich um Vertreter europäischer Fallschirmjäger, die sich im U.E.P., der Vereinigung der europäischen Fallschirmjägerverbände, zusammengeschlossen haben. Die Gründung hatte 1989 in Altenstadt stattgefunden. Nun findet ein U.E.P.-Kongress an gleicher Stelle statt.
„Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“ sagte hernach Militärpfarrerin Sandra Gassert. Bevor sie zur LL/ LTrspS gekommen sei, habe sie die Worte schon gekannt, „aber hier bei ihnen verstehe ich sie anders“.
Ganz viel Anerkennung erfuhr Martin Holle von General Matz. „Sie sind ein absoluter Macher“, sagte er und dankte ihm dafür, dass er den Soldaten die bestmögliche Ausbildung zuteilwerden lasse, „anstatt Ihr Engagement in der Bürokratie versanden zu lassen“.
Kommandeurswechsel bei Luftlande- und Lufttransportschule: Fortschreiben einer Erfolgsgeschichte
Mit den Worten „Wenn einer geht, kommt ein Neuer“, wechselte General Matz zu Holles Nachfolger Oberstleutnant Markus Daniel. Der 1982 in Delmenhorst geborene Stabsoffizier ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er war S3-Stabsoffizier bei dem zur Deutsch-Französischen Brigade gehörenden Jägerbataillon 291 und verfügt über Erfahrung im internationalen Umfeld als auch aufgrund einer früheren Verwendung als Kompaniechef einer Fallschirmjägerkompanie als Disziplinarvorgesetzter. Bei ISAF konnte er Einsatzerfahrung sammeln. „Schreiben Sie die Erfolgsgeschichte der Schule mit einer persönlichen Note fort“, forderte ihn der General auf.
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Tag der Fallschirmjäger in Altenstadt: Ein Adler zum Abschied
Auf Holle, der zunächst ins Einsatzführungskommando wechselt, wartete im Anschluss an die Übergabe ein ganz besonderes Geschenk der Angehörigen der LL/ LTrspS. Eigentlich waren es sogar zwei. Nachdem ihm Falkner Wolfgang Schreyer aus Unterschleißheim einen Handschuh gereicht und mit Futter belegt hatte, sah sich Holle schnell Auge in Auge mit eineAdler. Der zweite Adler, das aus Holz gefertigte Geschenk, thronte auf dem Dach des hernach vorfahrenden Einsatzfahrzeugs Mungo, mit dem der nun vormalige Schulkommandeur eine Run-de vorbei an der Aufstellung gefahren wurde.
Der weitere Abend führte die nahezu 800 Teilnehmer zur Mehrzweckhalle der Schule, wo auf alle ein schöner Kameradschaftsabend wartete.
Künftiges Material
Wie schon seit vielen Jahren wurde auch heuer ein umfangreiches Programm geboten. Der Einladung, sich bei dem Vortrag des Amts für Heeresentwicklung zum Thema „Zukunft Material der Fallschirmjägertruppe“ informieren zu lassen, kamen viele nach. In seinen Vortrag ging Oberstleutnant Andreas Denz u. a. auf die Fähigkeitsentwicklung der Fallschirmjäger, das System Sturmgewehr und den aktuellen Stand des Bundeswehr-Projekts zur Einführung des luftbeweglichen Waffenträgers, kurz LuWa, als Nachfolger für den Wiesel ein.
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