In diesem Garten haben Vögel die Qual der Wahl
Vaterstetten nennt sich gerne-„Gartenstadt“. Der Gartenbauverein hat die schönsten Gärten prämiert. Wir besuchen einige davon und stellen die Menschen mit dem grünen Daumen vor. Heute: Familie Schmid.
Vaterstetten – Der Garten von Christine und Rudi Schmid ist ein Paradies für Vögel. Dafür sorgt nun schon die vierte Generation der Familie. Einst war es Christines mittlerweile verstorbener Vater, der mit Begeisterung Nistkästen und Vogelhäuschen in den unterschiedlichsten Größen und Formen aus Holz zimmerte. Inzwischen kümmern sich seine Urenkel um den Erhalt und die Pflege dieser Vogelbehausungen, tatkräftig unterstützt von ihrem Opa Rudi. Am Schuppen hängt ein ganzes Sammelsurium von Vogelhäuschen, die die Familie demnächst noch überarbeiten will. Acht Häuschen stehen auch den Sommer über im Garten verteilt, im Winter werden es über 20, strategisch aufgestellt an verschiedenen Stellen für große und kleine Gartenvögel.

Betritt man den weitläufigen Garten der Familie Schmid, fällt zunächst die ausladende Hängebirke auf, die bereits über 40 Jahre alt ist. „Wir wohnen seit 40 Jahren hier. Kurz nach dem Einzug wurde uns diese Birke angeboten, die war damals etwa zwei Meter groß“, erinnert sich Rudi. Inzwischen ist der Baum mehr als doppelt so hoch, vor allem aber haben seine Äste eine Spannweite von über acht Metern erreicht, sodass die Baumkrone ein schützendes Blätterdach über den Garteneingang breitet.
Gleich daneben fallen die liebevoll bepflanzten Balkonkästen an den beiden Fenstern der Garagenwand auf, hier wachsen Weihrauch und Buntnesseln. Das Beet daneben ist ebenfalls bunt bepflanzt: Die Herbstanemone wird von Bienen umschwirrt, die Fetthennen stehen kurz auf dem Aufblühen. „Leider haben Sie unseren Hibiskus verpasst“, sagt die Hausherrin zur EZ-Reporterin. „Der hat heuer geblüht wie noch nie, aber das ist inzwischen schon vorbei.“ Dafür blüht noch die Sommerhortensie: Deren Blüten sind zunächst strahlend weiß, verfärben sich aber nach und nach ins Rosafarbene. Davor steht eine letzte wackere Sonnenblume im sattgrünen Rasen, der übrigens nicht extra gegossen wird, wie die stolzen Gartenbesitzer versichern. Gegossen werden lediglich die Blumenbeete, dafür wird in zwei großen Tonnen das Regenwasser gesammelt und verwertet.

Zwei Apfelbäume tragen reichlich Früchte. Rudi und seine beiden Enkel Sabrina und Sebastian, die gerade zu Besuch sind, kontrollieren die Äpfel jeden Tag akribisch auf Pilzbefall, um betroffene Früchte gleich aussortieren zu können. Aber es schaut gut: Die Äpfel hängen groß, rund, glänzend und augenscheinlich gesund an den beiden Obstbäumen. Sind sie reif, werden sie zu Kuchen verarbeitet oder gleich pur vernascht.
Ein wenig Sorgen bereitet hingegen die Kastanie, die leider von der Miniermotte befallen ist, von der sich jedoch die Meisen gerne ernähren. Dennoch habe der Baum heuer kräftig geblüht, erzählt Christine. Inzwischen hängt er voller Früchte, außerdem dient der Baum als willkommener Schattenspender, hier stellt die Hausherrin im Sommer gerne ihren Liegestuhl auf – mit großem Sicherheitsabstand zu dem Fußballtor, das Rudi für seine Enkel selbst gebaut hat.

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Auch sonst gibt es im Garten viele verschiedene Plätze, die zum Aufenthalt einladen. Ganz neu ist eine Terrasse an der Ostseite des Hauses entstanden. „Ein wundervoller Platz zum Frühstücken“, schwärmt das Ehepaar. Zwar macht der große Garten unbestreitbar viel Arbeit, „aber das ist eine sehr befriedigende Arbeit“, findet Christine und ergänzt: „Ich versuche, die Blumen so anzupflanzen, dass immer irgendetwas blüht, das ist mir wichtig, auch für die Bienen.“ Ein Garten also, in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen können.