Stadtwerke dämpfen Hoffnung auf sinkende Strompreise: „Unberechtigte Erwartungen geweckt“

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Der Preis für Strom stieg zuletzt deutlich an. 2024 senkten die Tölzer Stadtwerke ihre Tarife wieder. Wohin die Reise 2025 geht, steht noch nicht fest. (Symbolfoto) © Ralf Hirschberger

Die Tölzer Stadtwerke dämpfen die Hoffnung auf eine deutliche Senkung des Strompreises. Die Kalkulation für 2025 soll im November bekannt gegeben werden.

Bad Tölz – Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre machten vielen Haushalten zu schaffen. Die Meldung, dass in einigen Regionen Deutschlands – darunter ländliche Gebiete in Bayern – die Strompreise demnächst spürbar sinken könnten, weckte daher Hoffnungen. Für die Kunden der Tölzer Stadtwerke aber dämpft Pressesprecherin Martina Geisberger die Erwartungen.

Stadtwerke Tölz: Noch keine finale Aussage zum Strompreis

Welche Preise ab dem kommenden Jahr bei den Stadtwerken gelten, dazu lasse sich aktuell noch keine finale Aussage treffen, so Geisberger auf Anfrage. „Wir kalkulieren noch verschiedene Preisbestandteile und warten auf die Vorgaben von staatlichen Umlagen und Abgaben“, erklärt sie. Die nötigen Informationen würden voraussichtlich Ende Oktober vorliegen. Spätestens Mitte November sei dann geplant, die Tarife fürs kommende Jahr zu veröffentlichen.

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Eine Senkung des Strompreises hatten die jüngsten überregionalen Presseberichte deshalb in Aussicht gestellt, weil die Kosten des Stromnetzausbaus neu verteilt würden. Deswegen, so hieß es, würden die Netzentgelte gesenkt. Netzentgelte sind Gebühren, die die Gas- und Stromlieferanten an die Netzbetreiber zahlen – und letztlich an die Kunden weitergeben.

Geisberger bestätigt zwar, dass die Netzentgelte rund ein Viertel der Gesamtpreiskalkulation ausmachen. In den Preisbestandteil Netzentelte fließen ihr zufolge aber verschiedene Kalkulationen ein, zum Beispiel Investitionen in den Netzbetrieb – dazu gehören etwa die Erneuerung von Trafostationen und Ausgaben für die E-Mobilität – sowie laufende Unterhaltskosten für die Netzinstandhaltung.

Stadtwerke sprechen von falschen Signalen an Kunden

„Eine Aussage können wir bereits jetzt treffen“, so die Sprecherin: „Auch wenn wir in Bad Tölz sozusagen ,auf dem Land‘ leben, sind wir mit unserem Stadtnetz nicht in einem besonders hohen Maß von der Integration von Erneuerbare-Energien-Anlagen betroffen.“ Dadurch würden die Stadtwerke auch nicht durch den geplanten Ausgleichsmechanismus entlastet. „Es werden hauptsächlich Flächenversorger im Norden beziehungsweise Osten Deutschlands mit großen PV- und Windparks entlastet.“ Ihrer Meinung nach sendet die jüngste Pressemeldung daher „falsche Signale an viele Kunden in ganz Deutschland“ aus. Es würden unberechtgte Hoffnungen auf erhebliche Strompreissenkungen zum Jahreswechsel geweckt.

Zuletzt hatten die Stadtwerke ihren Strompreis 1. Januar 2023 deutlich angehoben. 2024 ging der Preis für die Endkunden dann wieder um einiges nach unten und liegt aktuell beim Eintarif in der Grundversorgung bei 36,60 Cent pro Kilowattstunde. (ast)

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