Neue Kostenverteilung bei Netzausbau: Auswirkungen auf Strompreise im Kreis Miesbach noch unklar

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Tegernsee
  4. Tegernsee

Kommentare

Wie teuer ist nächstes Jahr der Strom? Eine Prognose dazu gibt es für die Kunden von E-Werk Tegernsee und Gemeindewerken Holzkirchen derzeit noch nicht (Symbolbild). © Jens Büttner/DPA

Wegen einer neuen Kostenverteilung des Stromnetz-Ausbaus könnten die Strompreise für Haushalte in ländlichen Regionen Bayerns sinken. Ob auch Kunden des E-Werks Tegernsee und der Gemeindewerke Holzkirchen davon profitieren, ist noch unklar.

Tegernsee/Holzkirchen - Die Nachricht klingt vielversprechend: Weil die Bundesnetzagentur ab 2025 die Kosten des Stromnetzausbaus bundesweit neu verteilt, werden ländliche Gebiete mit viel Windkraft und Photovoltaik (PV)-Anlagen bei den Netzentgelten grundsätzlich eher entlastet. Profitieren könnten davon auch Stromkunden im bayerischen Oberland, wo der PV-Ausbau zuletzt anzog. Netzentgelte machen immerhin ein Viertel des Strompreises aus.

E-Werk-Sprecher: „Kennen noch nicht alle Komponenten“

Ob sich auch für Kunden der lokalen Netzbetreiber E-Werk Tegernsee und Gemeindewerke Holzkirchen auf günstigeren Strom freuen dürfen, ist allerdings noch nicht ganz klar. „Wir kennen noch gar nicht alle Komponenten“, macht E-Werk-Vertriebsleiter Florian Appel auf Nachfrage deutlich. Wie Stefan Hafner, Co-Geschäftsführer der Gemeindewerke, ergänzt, müssen lokale Netzbetreiber für die eigene Kalkulation erst definitiv wissen, was die „vorgelagerten“ Netze von Bayernwerk und Tennet für 2025 tatsächlich aufrufen; dazu kommen dann eigene Ausbaukosten. „Das ist für jeden Netzbetreiber anders“, sagt Appel.

Bayernwerke senken Netzentgelte um elf Prozent

Hoffnung auf fallende Strompreise dürfen sich die Verbraucher im Landkreis aber durchaus machen. Wie die dpa meldet, senken die Bayernwerke die Netzentgelte um elf Prozent. „Sollten sich Spielräume ergeben, geben wir sie 1:1 an unsere Kunden weiter“, verspricht Hafner. Wie E-Werk-Sprecher Appel weist er jedoch darauf hin, dass für die Kalkulation von Strompreisen nicht nur Netzentgelte eine Rolle spielen. Erst im Laufe der nächsten Wochen seien die neuen Parameter klar. „Und dann erst können wir den Bleistift spitzen und die genauen Preise berechnen“, erklärt Appel. Die Ankündigung sinkender Netzentgelte „liest sich erst einmal schön“, sagt der Vertriebsleiter, „aber auch hier gibt es nicht die wundersame Geldvermehrung“.

Kunden erfahren Mitte November, wie sich der Strompreis entwickelt

Erst Mitte November, also sechs Wochen vor einer möglichen Preissenkung zum 1. Januar, müssen E-Werk und Gemeindewerke ihre Kunden schriftlich über neue Strompreise informieren. Stefan Hafner geht davon aus, dass die Gemeindewerke Holzkirchen ihre Preise ändern – und macht Hoffnung, dass die Richtung für die Verbraucher stimmt. „Ich hoffe schon, dass wir weiter runterkommen.“

avh/gab

Auch interessant

Kommentare