3 Bauarbeiter stürzen mit Arbeitsgondel in den Tod - Kollegen mussten zusehen
Drei Bauarbeiter sind in Baden-Württemberg mit einer Arbeitsgondel aus großer Höhe abgestürzt und zu Tode gekommen. Das teilte die Polizei in Pforzheim mit. Zuvor hatte der "Schwarzwälder Bote" berichtet. Der Vorfall ereignete sich an der Hochbrücke in Horb am Neckar.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte waren die verunglückten Bauarbeiter bereits nicht mehr am Leben. "Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden", sagte der Sprecher der Feuerwehr in Horb am Neckar, Jan Straub. Er sagte, die Gondel mit den Arbeitern sei aus "großer Höhe" abgestürzt. Die Brückenbaustelle sei zwischen 40 und 100 Meter hoch.
Sturz mit Arbeitsgondel: Drei Bauarbeiter sterben
Die Arbeitsgondel, in der sich die drei Arbeiter befanden, war an einem Kran befestigt. Laut einem Polizeisprecher habe sich die Gondel vom Kran gelöst. Nach "Bild"-Angaben sei das Seil der Gondel gerissen. Wie dies genau passierte, werde jetzt untersucht.

"Wir erheben alle subjektiven und objektiven Beweismittel, um zu klären, weshalb es zu diesem Unfall kam", sagte Polizeisprecher Benjamin Koch. In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft werde auch ein Gutachter herangezogen. In die Ermittlungen sei auch die Kriminalpolizei involviert.
Nach und nach nehme die Zahl der Notfallseelsorger stark zu. Sie kümmerten sich demnach vor allem um die Arbeitskollegen vor Ort. Rund 70 Arbeiter sind auf der Baustelle beschäftigt. Manche von ihnen mussten wohl den Unfall mit eigenen Augen ansehen. Aber auch den Rettungskräften, städtischen Mitarbeitern und anderen anwesenden Personen sei die Erschütterung anzumerken.

Die Ursache des Absturzes ist nach Auskunft der Polizei noch unklar. Die Staatsanwaltschaft in Rottweil habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
"Einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat"
Hermann erklärte im Namen der Landesregierung seine tiefe Betroffenheit nach dem tragischen Unfall auf der Baustelle. "Es macht uns tief betroffen, dass heute drei Menschen bei einem furchtbaren Unfall ums Leben gekommen sind. Das ist einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat", erklärten Hermann, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Landrat Klaus Michael Rückert und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Tragik sei schwer zu fassen. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Wir danken den Rettungskräften für ihren Einsatz. Aufzuklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist jetzt Aufgabe der Ermittlungskräfte."
Rosenberger war direkt nach dem Unglück vor Ort. Der Verkehrsminister möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken.
Die Großbaustelle an der Hochbrücke, einem der größten Infrastrukturprojekte im Land, wurde unmittelbar nach dem Unfall zunächst für mindestens einen Tag stillgelegt.