Seniorenresidenz am Starnberger See: Das sind die neuen Perspektiven

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Für die „Seeresidenz Alte Post“ in Seeshaupt zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. © Stephanie Uehlein

Die unsichere Zukunft der Seniorenresidenz in Seeshaupt sorgte für Aufsehen. Jetzt gibt es gute Neuigkeiten.

Seeshaupt – Positive Aussichten für das Seniorenwohnen der „Seeresidenz Alte Post“ in Seeshaupt: Das gemeinnützige Sozialunternehmen KWA geht davon aus, den Betrieb zum 1. April 2026 zu übernehmen. Vor kurzem war die Einrichtung am Starnberger See wegen ihrer ungewissen Zukunft in die Schlagzeilen geraten, es hieß sogar, schlimmstenfalls könne es zu ihrem Aus kommen.

Die Vertragsverhandlungen zur Übernahme des gehobenen Seniorenwohnens durch das „Kuratorium Wohnen im Alter“ (KWA) seien „weit fortgeschritten“, teilte Dr. Johannes Rückert auf Anfrage der Heimatzeitung mit. „Wir bitten um Verständnis, dass wir zu Inhalten laufender Vertragsverhandlungen im Interesse aller Beteiligten keine Aussagen treffen möchten“, so der KWA-Vorstand. Er gehe aber von einem Betriebsübergang zum 1. April aus.

KWA würde dann die Nachfolge der „Seeresidenz Alte Post Betriebs GmbH“ antreten. Die 120 Seniorenwohnungen in Seeshaupt waren von der „Karg‘schen Familienstiftung“ errichtet worden. Sie wurden 2015 verkauft, und die zur Karg-Gruppe gehörende „Seeresidenz Alte Post Betriebs GmbH“ mietete sie anschließend von den neuen Eigentümern für das Seniorenwohnen an. Daraus entwickelte sich dann ein gravierendes Problem, denn zuletzt konnte über die Höhe der Miete keine Einigkeit erzielt werden.

KWA betreibt bereits 16 Premium-Seniorenresidenzen

Seitens der Wohnungseigentümer – die meisten von ihnen haben sich in einer BGB-Gesellschaft zusammengeschlossen – wurde nach einer neuen Betriebsgesellschaft für die „Seeresidenz“ gesucht. In KWA habe er diesen Nachfolger dann gefunden, sagt Rechtsanwalt Dr. Michael Böcker, der die BGB-Gesellschaft vertritt. Das „Kuratorium Wohnen im Alter“ betreibt laut seiner Homepage bereits 16 Premium-Seniorenresidenzen in verschiedenen Bundesländern.

Um auch die „Seeresidenz“ zu übernehmen, muss sich KWA allerdings nicht nur mit den Vermietern der Wohnungen einigen (ein Vertrag, der nie in Kraft trat, muss erneuert werden), sondern auch mit der Karg-Gruppe. Denn diese ist zwar nicht mehr Eigentümerin der etwa 120 Wohnungen, sehr wohl aber anderer Gebäudeteile, zu denen zum Beispiel das Restaurant gehört. Zudem müssen vertragliche Vereinbarungen bezüglich des etwa 70-köpfigen Personals, der rund 140 Bewohner und des Kaufs von Betriebsausstattung getroffen werden.

Dafür werde noch Zeit benötigt, erklärte Philipp Jungblut von „Karg Real Estate“ nach Aussagen Böckers bei einer Wohnungseigentümer-Versammlung in diesem Monat. Der Mietvertrag mit KWA sei dagegen bereits unterschriftsreif. Das Personal werde vom neuen Betreiber übernommen (laut Böcker nicht aber der Geschäftsführer der bisherigen Betriebsgesellschaft, Stefan Müller).

Die Verhandlungen der beiden Parteien waren wie berichtet zunächst gescheitert. Sie wurden aber nach Auskunft von KWA Ende August wieder aufgenommen und machten dann „kontinuierliche und zügige Fortschritte“.

Weitere Versammlung am 23. Oktober

Laut Böcker zeichnet sich ab, dass die „Seeresidenz Alte Post Betriebs GmbH“ das Seniorenwohnen bis 31. März kommenden Jahres weiter betreibt – auch wenn ihr Mietvertrag für die Wohnungen zum Jahresende ausläuft und es derzeit noch Unstimmigkeiten bezüglich der Nutzungsentschädigung für Januar bis März 2026 gebe. Der Rechtsanwalt, selbst einer der Wohnungseigentümer, sagt: „Die Bewohner können beruhigt sein. Es ist alles auf einem guten Weg.“

Mehr Informationen für die sogenannten Residenten und für die Mitarbeiter der Senioreneinrichtung soll es laut Böcker bei einer Versammlung am kommenden Donnerstag, 23. Oktober, geben. „KWA wurde zu dieser Versammlung eingeladen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern bei dieser Gelegenheit sich und sein Betriebskonzept, welches dem bisherigen sehr ähnlich ist, als neue Betreiberin vorzustellen und Fragen zu beantworten“, erklärt KWA-Vorstand Rückert.

Auch er äußert sich positiv zur Zukunft der Einrichtung: „Wir freuen uns darauf, den Weiterbetrieb der Seeresidenz gemeinsam mit den Eigentümern sicherstellen zu können. Als gemeinnütziges Unternehmen wird KWA zunächst die Abläufe und insbesondere die Menschen der Seeresidenz kennenlernen und in die KWA-Welt integrieren.“