Straßensanierung erfordert Monster-Umleitung - doch es gibt auch Schleichwege

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Die blaue Linie zeigt die Umleitung. © mm

Monsterumleitung oder Umleitungsmonster – wie man die Umgehung für die bevorstehende Sanierung der FFB 17 in Emmering nennt, ist Geschmackssache. Fakt ist: Sie wird sehr lange sein. Und das hat Gründe.

Emmering/Fürstenfeldbruck – Fest steht, sie ist über 13 Mal so lang wie die gesperrte Strecke – und verdankt ihr Entstehen einem altbekannten Nadelöhr.

Die Bauarbeiten auf viel befahrenen Durchgangsrouten reißen nicht ab. Kaum wird die Sperre der B 2 zwischen Puchheim-Ort und Alling beendet sein, ist ab Montag, 3. Juni, die Emmeringer Straße (FFB 17) von der Kreuzung mit der B 2 am Fürstenfeldbrucker Landratsamt bis zum Kirchplatz in Emmering komplett dicht. Eine Horrorvorstellung für Autofahrer. Die Sperre wird ein halbes Jahr bis zum Jahresende 2024 dauern – und gut praktikable Umfahrungsmöglichkeiten gibt es kaum.

Der genaue Streckenverlauf

Die offizielle Umleitung für die rund 1,5 Kilometer lange gesperrte Trasse ist über 19 Kilometer lang. Teilweise führt sie auf einer Straße in die eine Richtung und dann auf einer anderen, die 20 Meter daneben verläuft, wieder entgegengesetzt zurück. Der genaue Verlauf: Amperstraße, Dachauer Straße, Schloßstraße, Staatsstraße 2345, B 471 (Richtung Inning), Schöngeisinger Straße (in Fürstenfeldbruck), Fürstenfelder Straße, Oskar-von-Miller-Straße. Die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert. Alle Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich großräumig zu umfahren.

Christian Gerhard, Leiter des zuständigen Sachgebietes im Landratsamt, erklärt, wie es zu dieser Umleitung kommt, die manche als Schildbürgerstreich empfinden könnten: Eine formal korrekte Umleitung muss für alle Fahrzeuge passierbar sein. Und die Amperbrücke der B2 in Bruck ist aus Sicherheitsgründen für schwere Lkw gesperrt. Die Umleitung sei mit den Rathäusern Fürstenfeldbruck und Emmering ausgearbeitet worden.

Theoretisch sei eine unwesentlich kürzere Variante über Puchheim und Eichenau denkbar gewesen. Diese falle aber weg, weil auf dieser Trasse ebenfalls Bauarbeiten anstehen.

Schleichverkehr statt Odyssee

Auch Gerhard ist wohl klar, dass in Zeiten von Navis nicht alle Autofahrer sich auf die ausgeschilderte Odyssee begeben werden. Schleichverkehr werde es in Bruck etwa in der Dachauer Straße geben. Temporäre Halteverbote könnten dort möglicherweise für einen besseren Verkehrsfluss sorgen. Doch in Absprache mit den Kommunen seien keine erlassen worden. Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, müsse nachgebessert werden.

Das Nadelöhr

Das Nadelöhr Amperbrücke in Bruck besteht weiterhin, weil aus dem seit langem geplanten Neubau auch infolge der Denkmalerhebung der Brücke nie etwas wurde. Ein Tunnel scheiterte letztlich am Bürgerwillen. Eine Umgehungsstraße für die Kreisstadt macht aus den selben Gründen wenig Sinn, aus denen die Umleitung zum Monster wurde: Der Grundriss der Stadt bildet in etwa die Form einer Banane. Eine Umfahrung wäre so lang, dass sie unattraktiv und wohl nicht genützt würde. Hier beißt sich das Monster in den Schwanz – und nicht das letzte Mal.

Schon jetzt steht fest: Die Bauarbeiten auf der FFB 17 gehen 2025 in die zweite Runde – auch wieder mit einer Komplettsperrung. Neben der Sanierung der Straße stehen auch Arbeiten an Gas- und Wasserleitungen an. Zudem werden Bushaltestellen barrierefrei umgebaut.

Das war die Erstmeldung: Ortsdurchfahrt von Emmering wird komplett gesperrt - Umleitung über Bruck

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