Die Gemeinde Königsdorf spendet 1000 Euro zur Sanierung der Nikolauskapelle in Geretsried. Denn die Filialkirche wechselte den Eigentümer.
Geretsried – Dass an der Geretsrieder Nikolauskapelle gearbeitet wird, ist unübersehbar. Hohe Baugerüste umsäumen den achteckigen Bau an der Bundesstraße 11. Immer wieder sind Hammerschläge zu hören. Im Inneren des 1722 geweihten Baus stützt ein weiteres Spezialgerüst die Decke. Die Gründe für die Sanierungsarbeiten sind unter anderem morsches Holz im Dachstuhl, marode Schindeln und schadhafte Bodenfliesen. Ebenso benötigt die kleine Kapelle dringend einen neuen Außen- und Innenanstrich. All das kostet viel Geld. Nun beteiligt sich nach einem Spendenaufruf die Gemeinde Königsdorf mit 1000 Euro an den Kosten.
„Die Nikolauskapelle war bis 1951 eine unserer Filialkirchen“, erklärt Königsdorfs Pfarradministrator Bernhard Häglsperger, der die Summe an die Vertreter der Interessensgemeinschaft (IG) für die Erhaltung der Nikolauskapelle übergab. „Dann wurde sie, wie es heißt, ausgepfarrt.“ Heute gehört der achteckige Bau zur Katholischen Stadtkirche Geretsried im Dekanat Wolfratshausen der Erzdiözese München-Freising. „Einige Königsdorfer können sich aber noch an alten Zeiten erinnern.“ So wurden beispielsweise immer wieder Bittgänge zur Nikolauskapelle durchgeführt. Pfarrer Häglsperger: „Das wäre etwas, was ich mir durchaus auch in Zukunft wieder vorstellen kann.“
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Die Gesamtkosten der Generalsanierung belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro. „Eine Wahnsinnssteigerung“, sagt Ute Sachers von der 1967 gegründeten IG. In einem ersten Schreiben an das Erzbischöfliche Ordinariat im Jahr 2017 hatte man noch mit 150 000 Euro gerechnet.
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200 000 Euro steuert die Stadt Geretsried bei, 80 000 Euro das Erzbischöfliche Ordinariat. 40 000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Aussicht gestellt, 2500 Euro die Denkmalschutzbehörde. Den Rest muss die Kirchenstiftung der Pfarrei Maria Hilf selbst aufbringen. Über „Schindelpatenschaften“ und weitere Spenden soll diese Finanzierungslücke geschlossen werden. „Wir freuen uns über jeden Euro“, bedankten sich Vereinsvorsitzender Florian Sachers und sein Stellvertreter und Kirchenpfleger Josef Urso für das Geschenk aus Königsdorf.