Historische St. Nikolaus-Kapelle: Ein Denkmal erwacht zu neuem Leben

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Sanierung: Die Arbeiten am Dachstuhl der St. Nikolaus-Kapelle sind in vollem Gange. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die umfassende Restaurierung der St. Nikolaus-Kapelle in Geretsried schreitet voran. Um das Projekt zu beenden, werden dringend Spenden benötigt.

Geretsried – Mitte März dieses Jahres begannen die Arbeiten an der St. Nikolaus-Kapelle, dem ältesten Bauwerk Geretsrieds. Die Gesamtkosten der Generalsanierung – Dacherneuerung, Fassadenrenovierung, Malerarbeiten im Kircheninnenraum, Ausbesserung von Bodenfliesen – belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat Spenden zugesagt

Laut der 1967 gegründeten Interessengemeinschaft (IG) für die Erhaltung der Nikolaus-Kapelle übernimmt die Stadt Geretsried 200 000 Euro, knapp 80 000 Euro steuert das Erzbischöfliche Ordinariat bei. 2500 Euro kommen vom Denkmalamt, den Rest müssen die Kirchenstiftung der Pfarrei Maria Hilf, zu der die Kapelle gehört, und die IG aufbringen. Seit Dezember sitzt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) aus Bonn mit im Boot. Nach einem Ortstermin und anschließender Sichtung der Bewerbungsunterlagen sagte die DSD einen Förderbetrag in Höhe von 40 000 Euro zu.

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„Damit gehört die aus dem 18. Jahrhundert stammende barocke Kapelle zu den über 590 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie Mittel der Glücksspirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördert“, ist seitens der Stiftung zu hören. Als „beeindruckend“ bezeichnet sie in der Kapelle den Altaraufsatz in barocken Formen. Zu sehen ist hier neben Medaillons mit den 14 Nothelfern ein großes Altarbild mit einer Darstellung des Heiligen Nikolaus. Die kleine Kapelle an der B11 überzeugte auch durch ihre interessante Geschichte. Früher einmal war der Achtkantbau mit Zeltdach und Zwiebelturm von einem Friedhof umgeben. „Die Funktion als Begräbnisplatz ging aber bereits Mitte des 19. Jahrhunderts verloren“, berichtet die Stiftung weiter.

Ende der 1960er hatte die IG das Kleinod schon einmal vor dem Verfall gerettet, 1990 wurde die Fassade in Anlehnung an den Erstzustand renoviert.

Morsche Balken im Dachstuhl.
Morsche Balken im Dachstuhl. © Urso

Es gibt schon Anfragen für Taufen oder Hochzeiten

Aktuell wird an dem Dach gearbeitet. Doppelkreuz und Kugel sind bereits abgebaut, eine Begasung gegen den Holzkäferbefall haben Experten bereits im Juli erfolgreich durchgeführt. Nun werden die beschädigten Balken ersetzt, im Anschluss erfolgt eine Neueindeckung mit Scharschindeln. Josef Urso, Kirchenpfleger und Zweiter Vorsitzender der Interessengemeinschaft, schätzt, dass die Zimmererarbeiten bis zum Frühsommer erledigt sind. Er geht „ganz stark“ davon aus, dass bis zum Patrozinium alle Arbeiten abgeschlossen sind. Die Geretsrieder verfolgen die Arbeiten an dem Bauwerk voller Interesse – und freuen sich darauf, wenn die Kapelle wieder freigegeben wird. Schon jetzt bekommt Urso erste Anfragen für Taufen und Hochzeiten.

Marode Dachschindeln am Glockenturm.
Marode Dachschindeln am Glockenturm. © Urso

Es gibt noch Schindelpatenschaften

Sorgen bereitet allerdings die Finanzierungslücke in Höhe von rund 147 000 Euro. Über Spenden und Schindel-Patenschaften sind bis Mitte Mai knapp 63 000 Euro eingegangen. „Es können noch Schindelpatenschaften vergeben werden“, verrät Urso und verweist auf die Internetseite der Stadtkirche. „Einfach die Wunschschindel anklicken, um sie für andere Interessenten zu blockieren. Nach dem Geldeingang ist der Kauf dann perfekt.“ In der untersten Reihe sind Schindeln für 30 Euro zu haben, die derzeit teuersten im oberen Bereich kosten 270 Euro. „Die Spitze mit 300 Euro pro Stück ist bei dieser Aufteilung bereits vergeben.“

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Infos im Internet: unter www.stadtkirche-geretsried.de/nk/patenschaften-fuer-die-schindeldach-eindeckung/ oder direkt auf das Konto „Interessengemeinschaft Nikolauskapelle“ bei der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen Kontonummer: IBAN DE05 7005 4306 0000 073049

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