1 Kilometer zum Kippenautomat: Unbekannter baut dreisprachige Schilder vor Asylunterkunft

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Hinweisschilder hat ein Unbekannter gegenüber einer möglichen Flüchtlingsunterkunft aufgehängt. © Gemeinde

Ein Unbekannter montierte mehrsprachige Wegweiser in Linden. Vor der Öko-Akademie, in der eine Asylunterkunft entstehen soll, stehen diese Schilder.

Dietramszell – Ein weiterer Pfingstscherz? Eine Woche nach dem christlichen Fest tauchte im Ortsteil Linden eine Ansammlung neuer Wegweiser auf: Gegenüber der Einfahrt zum ökologischen Tagungshaus stand zu lesen, wie weit es beispielsweise zum nächsten Zigarettenautomaten, zum Arbeitsamt oder zum Kindergarten ist. Auch die jeweilige ukrainische und arabische Übersetzung der Ziele war auf offiziell aussehenden Schildern angegeben.

7 Kilometer zum Zigarettenautomat: Eigentümlicher Scherz - Dreisprachige Hinweisschilder in Dietramszell

Adressaten sind mutmaßlich die Asylsuchenden, die die Räumlichkeiten in den nächsten Wochen beziehen sollen (wir berichteten). In einer Pressemitteilung stellte Bürgermeister Josef Hauser jetzt klar, dass diese Hinweisschilder nicht von der Gemeinde aufgestellt oder beauftragt wurden. „Vielleicht wollte der unbekannte Aufsteller auf die doch abgeschiedene Lage der geplanten Unterkunft hinweisen“, vermutet der Rathauschef.

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Die Idee, Wegweiser für die zukünftigen Bewohner der ehemaligen Öko-Akademie anzubringen, findet Hauser grundsätzlich nicht verwerflich. Er halte es aber für sinnvoller, „diese bei Bedarf durch die Betreiber auf dem Grundstück der Unterkunft aufzustellen“.

Erste Scherze im Jahr 2022: Vor Asylunterkunft weist Schild auf

Erneut scheuten die Urheber der Pfingstscherze weder Mühen noch Kosten, um die Ortspolitik aufs Korn zu nehmen. Erst eine Woche zuvor hatten Unbekannte am Ascholdinger Kirchplatz ein großes Banner aufgehängt, das unter dem Gemeindelogo auf die hohen Kosten der Dorferneuerung verwies. 2022 begann die Serie mit einer Umfrage zu einem angeblich geplanten Kreisverkehr; ein Jahr später verkündete ein Scherzbold den Baubeginn desselben. Bisher blieben die Aktionen auf den Ortsteil Ascholding beschränkt, in dem auch der Bürgermeister wohnt.

Ob die mehrsprachlichen Wegweiser in Linden auf dasselbe Konto gingen oder ob die Idee der Pfingstscherze Nachahmer gefunden hat, ist nicht bekannt. Die Gemeinde nahm sämtliche bisherigen Streiche „mit Humor zur Kenntnis“.

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