Sipri-Bericht - Chinas Nuklearwaffenarsenal wächst schneller als das jeder anderen Nation

Chinas Atomwaffenarsenal wächst rasant. Einer am Montag veröffentlichten Studie des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI) zufolge könnte China zum ersten Mal nukleare Sprengköpfe einsetzen. Dies meldet „Newsweek“.

Die SIPRI-Studie gibt an, dass China seine nuklearen Kräfte von etwa 410 Sprengköpfen im Januar 2023 auf rund 500 im Januar dieses Jahres erhöht hat. Erstmals will China nun auch eine geringe Anzahl an Sprengköpfen auf Raketen während der Friedenszeit stationieren, schätzt das Institut. Es wird angenommen, dass derzeit etwa zwei Dutzend solcher Sprengköpfe stationiert sind.

Wie die „Washington Post“ in Bezug auf den Sipri-Bericht hervorhebt, könnte China bereits im Jahr 2030 über so viele Interkontinentalraketen verfügen wie die Vereinigten Staaten.

Noch hinkt China im Atomwaffenrennen hinterher

Im Vergleich zu Russland und den USA, die mit ihren Tausenden von Sprengköpfen fast 90 Prozent des Weltbestandes ausmachen, ist Chinas Atomwaffenarsenal jedoch deutlich kleiner. Diese beiden Länder verfügen ebenfalls über nahezu die gesamte weltweit strategisch eingesetzte Bewaffnung.

Laut Hans Kristensen, assoziierter Senior Fellow am Institut und Direktor des Nuclear Information Project der Federation of American Scientists, bauen die meisten der neun nuklearen Staaten ihre Atomwaffenarsenale aus oder planen dies. „China erweitert sein Atomwaffenarsenal schneller als jedes andere Land“, zitiert „Newsweek“ ihn.

Atommächte rüsten rasant auf

Chinas Außenministerium hat auf eine Anfrage von „Newsweek“ um einen schriftlichen Kommentar bislang nicht reagiert. Eine Warnung aus letzter Woche von Pranay Vaddi, einem hochrangigen Berater des Weißen Hauses, besagt, dass China, Russland und Nordkorea „ihre Atomwaffenarsenale in atemberaubendem Tempo ausbauen und diversifizieren“.

Während die Gesamtzahl der weltweiten Atomwaffen aufgrund der Abrüstung von alten Kriegsspitzen durch Russland und die USA zurückgeht, steigt laut dem Direktor des SIPRI, Dan Smith, der Anteil funktionsfähiger Atomwaffen in den Reserven, heißt es bei „Newsweek“. „Bedauerlicherweise sehen wir weiterhin jährlich steigende Zahlen an einsatzfähigen Atomwaffen“, wird er zitiert.