„Halte mich nicht für einen Verräter“: US-Soldat wechselt Seiten und zieht für Putin in den Krieg
Ein ehemaliger US-Soldat dient nun für Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. Trotz seiner neuen Loyalität sieht er sich nicht als Verräter.
Moskau – Ein ehemaliger US-Soldat kämpft offenbar für den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. Das zeigte ein Telegram-Beitrag des russischen Verteidigungsministeriums, in dem der Soldat mit dem Rufnamen „Boston“ interviewt wurde. Dass er auf der Seite Russlands dient, scheint für ihn kein Problem zu sein: „Ich halte mich nicht für einen Verräter. Die Vereinigten Staaten und Russland sind nicht im Krieg“.
Laut Newsweek sei der Soldat Wilmer P., um den es sich in dem Video handeln soll, in den USA wegen des Besitzes von Kindespornografie angeklagt gewesen. Er floh demnach im Januar 2024, bevor er vor dem Gericht erscheinen sollte. Nach einigen Angaben diente der Soldat zuerst in Donezk und wechselte dann in seine aktuelle Einheit, wo er als Aufklärungsdrohnen-Operator diene. Laut der US-Nachrichtenseite The Daily Beast habe das russische Verteidigungsministerium von den Anklagen gewusst. In dem Bericht des russischen Verteidigungsministeriums habe jedoch die Außenpolitik Wilmer P. zu dem Wechsel motiviert.

Ehemaliger US-Soldat kämpft im Ukraine-Krieg auf Putins Seite – wegen der US-Politik?
„Nachdem er sich in die internationale Politik vertieft hatte, beschloss er, Russland zu besuchen, und nach einiger Zeit entschied er sich, in die Reihen der russischen Streitkräfte einzutreten“, hieß es dort. „Das Team hat ihn akzeptiert und betraut ihn mit den schwierigsten Kampfeinsätzen“. Laut eigenen Angaben vertraue der ehemalige US-Soldat „absolut darauf, dass sie mir den Rücken freihalten“.
Auch Wilmer P. sprach in seinem Interview über die Außenpolitik und gab an: „Die Vereinigten Staaten haben Dinge getan, die sehr provokativ sind“. Er sagte, dass das Land von anderen Menschen regiert würde als von den Menschen, die dort leben und anders empfinden. Die USA hätten „sich in die Politik anderer Leute und in die Interessen anderer Nationen eingemischt. Das sollte sie nicht tun.“
Der Soldat „Boston“ forderte, dass die Verantwortlichen aus den USA zur Verantwortung gezogen werden sollten. Mit Bezug auf die US-Wahl 2024 forderte er die US-Bevölkerung auf, ihre eigene Recherche mit „unabhängigen Nachrichtenseiten“ zu betreiben. „Wir können eine Art Freundschaft zwischen Russland und den Vereinigten Staaten haben“, so der Soldat. Das Video endete damit, wie der ehemalige US-Soldat auf Russisch sagte: „Der Sieg wird unser sein!“ (lismah)