Ein eigenes Haus bedeutet Freiheit und Sicherheit – aber auch Verantwortung. Ohne passenden Versicherungsschutz kann ein einziger Schaden schnell zur finanziellen Katastrophe werden. Versicherungsexperte Bastian Kunkel von Versicherungen mit Kopf erklärt, welche Policen Hausbesitzer wirklich benötigen, um ihr Eigentum und sich selbst wirksam zu schützen.
Bastian Kunkel, Gründer von „Versicherungen mit Kopf“, ist ein führender Experte in der Versicherungsbranche mit über 850.000 Followern auf Social Media. Seine VMK Versicherungsmakler GmbH zählt zu den besten Maklern Deutschlands. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.
1. Wohngebäudeversicherung – das Fundament der Absicherung
Die Wohngebäudeversicherung ist die wichtigste Police für Hausbesitzer. Sie deckt Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser, Blitzschlag oder Explosion ab. Auch Überspannungsschäden und Vandalismus sind häufig mitversichert.
Versichert sind alle fest mit dem Gebäude verbundenen Teile – Dach, Wände, Heizungsanlagen oder fest eingebaute Küchen. Einige Tarife beinhalten zudem den Schutz gegen Diebstahl von Wärmepumpen.
Im Schadenfall zahlt die Versicherung den Neuwert des Hauses – vorausgesetzt, der Wiederaufbau beginnt innerhalb von drei Jahren. Die Versicherungssumme wird anhand des sogenannten Werts 1914 oder der Wohnfläche berechnet.
2. Feuerrohbauversicherung – wichtig während der Bauphase
Während des Hausbaus besteht kein Schutz durch eine Wohngebäudeversicherung. Hier greift die Feuerrohbauversicherung, die für Brand-, Blitz- oder Explosionsschäden aufkommt.
Viele Versicherer bieten sie kostenlos als Bestandteil der späteren Wohngebäudeversicherung an. Wichtig: Sie sollte vor Baubeginn abgeschlossen werden, da ab dem ersten Spatenstich die volle Verantwortung beim Bauherrn liegt.
3. Elementarversicherung – Schutz vor Naturgefahren
Starkregen, Hochwasser, Erdrutsch oder Lawinen: Die Zahl der Naturkatastrophen nimmt zu. Eine Elementarversicherung ergänzt die Wohngebäudeversicherung um diese Risiken.
Abgedeckt sind unter anderem:
- Überschwemmung und Rückstau
- Erdrutsch und Erdsenkung
- Lawinen, Schneedruck, Erdbeben oder Vulkanausbruch
In hochwassergefährdeten Regionen ist sie nahezu unverzichtbar. Da meist ein Selbstbehalt vereinbart wird, sollten Eigentümer die Konditionen genau prüfen.
4. Hausratversicherung – Schutz für Ihre Einrichtung
Die Wohngebäudeversicherung deckt nur das Gebäude selbst ab – nicht den Inhalt. Hier greift die Hausratversicherung. Sie schützt Möbel, Kleidung, Elektrogeräte oder Schmuck bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Einbruch, Sturm und Hagel.
Auch Fahrraddiebstahl kann gegen Aufpreis mitversichert werden. Besonders sinnvoll ist die Kombination mit der Wohngebäudeversicherung, um Gebäude und Inventar gemeinsam abzusichern.
Auch Mieter profitieren von einer Hausratversicherung, da sie den eigenen Besitz schützt – unabhängig vom Eigentum am Haus.
5. Haftpflichtversicherung – Schutz vor Forderungen Dritter
Als Hausbesitzer haften Sie für Schäden, die auf Ihrem Grundstück entstehen. Rutscht jemand auf dem Gehweg aus oder verletzt sich auf Ihrer Einfahrt, können hohe Kosten entstehen.
Für selbstgenutzte Immobilien genügt die private Haftpflichtversicherung, für vermietete Objekte ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht notwendig. Sie schützt, wenn Dritte durch bauliche Mängel oder unzureichende Sicherung verletzt werden.
6. Bauherrenhaftpflicht – Pflicht für jeden Neubau
Während der Bauphase tragen Bauherren eine besondere Verantwortung. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung übernimmt Schäden, die auf der Baustelle entstehen – etwa durch Unfälle, herabfallende Gegenstände oder Schäden am Nachbargrundstück.
Schon mit Beauftragung einer Baufirma oder eines Architekten greift die Haftung. Viele Privathaftpflichtversicherungen enthalten nur Basisschutz – für größere Bauvorhaben ist daher eine separate Police notwendig.
7. Risikolebensversicherung – Schutz für die Familie
Wer sein Haus über einen Kredit finanziert, sollte unbedingt eine Risikolebensversicherung abschließen. Stirbt der Hauptkreditnehmer, übernimmt die Versicherung die Restschuld. So bleibt das Haus im Familienbesitz und die Hinterbliebenen werden finanziell entlastet.
Viele Banken fordern diese Absicherung als Voraussetzung für die Kreditvergabe.
8. Zusatzversicherungen – sinnvoller Schutz nach Bedarf
Neben den Basisversicherungen gibt es weitere sinnvolle Ergänzungen:
- Photovoltaikversicherung: Schützt Solaranlagen vor Sturm, Hagel oder Blitzschlag.
- Gewässerschaden-Haftpflicht: Pflicht für Öltankbesitzer – schützt bei Umweltschäden.
- Glasbruchversicherung: Ideal für Wintergärten oder große Fensterflächen.
Diese Policen schaffen individuellen Rundumschutz für Haus und Eigentum.
Fazit: Sicherheit fürs Zuhause ist planbar
Ein Haus ist mehr als nur ein Gebäude – es ist Ihr Lebensmittelpunkt und meist Ihre größte Investition. Mit der richtigen Kombination aus Wohngebäude-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung sind Sie gegen die wichtigsten Risiken geschützt.
Eine Elementar- oder Bauherrenhaftpflicht ergänzt den Schutz sinnvoll, während die Risikolebensversicherung Ihre Familie im Ernstfall absichert. So bleibt Ihr Traum vom Eigenheim ein sicherer – heute und in Zukunft.
-
Bildquelle: Bastian Kunkel
Buchempfehlung (Anzeige)
"Total ver(un)sichert: Was du mit 18 über Versicherungen wissen solltest, aber mit 30 immer noch nicht weiß" von Bastian Kunkel.