Die Lieblingsbranchen der Lehrlinge - es gibt noch freie Stellen
Bald beginnt das neue Ausbildungsjahr. Doch in der Region sind längst nicht alle Stellen besetzt. Manche Branchen trifft der Bewerbermangel allerdings weniger hart – und es gibt sogar einen Hoffnungsschimmer.
Bei Banken, Behörden und städtischen Betrieben im Landkreis muss man sich keine allzu großen Sorgen machen. Bis auf wenige Ausnahmen konnten dort alle Stellen besetzt werden. Im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie im Handwerk ist dagegen noch Luft nach oben.
Leichter Trend nach oben
So richtig unzufrieden ist Noch-Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer allerdings nicht. „Wir werden in diesem Jahr eine leichte Steigerung haben“, teilt er auf Nachfrage mit. Anfang September werden in Handwerksbetrieben im Landkreis wohl etwa 40 Ausbildungsstellen besetzt sein.
Friseure hübschen Durchschnitt auf
Vor allem die Friseurinnung trägt dazu bei: Sie bildet mit 15 Lehrlingen fast doppelt so viele künftige Fachkräfte aus wie im Vorjahr. Das hübscht den Schnitt an Ausbildungsplätzen etwas auf. In besseren Zeiten seien bei den Innungsbetrieben pro Jahr insgesamt 70 oder 80 Verträge unterschrieben worden. Für junge Leute, die noch eine Lehrstelle suchen, ist das eine gute Nachricht: Man kann noch fündig werden. Stichtag ist der 30. September. Wer danach eine Lehre beginnt, kann die Prüfung erst ein halbes Jahr später machen als üblich.
450 unbesetzte Stellen
Auch im Bereich der IHK spricht man von einem leichten Plus, kann aber trotzdem im Landkreis ungefähr 450 unbesetzte Stellen anbieten. Dem stehen etwa 360 gemeldete Bewerber gegenüber, bei denen noch kein Ausbildungsvertrag unterzeichnet werden konnte. „Es gibt also auch jetzt noch Chancen, durchzustarten“, so Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck.
Mehr Interesse an Banklehre
„Alle geplanten Stellen besetzt“, vermelden dagegen die Sparkasse und die VR-Bank in Fürstenfeldbruck. „Wir konnten alle Stellen frühzeitig besetzen und somit gut planen“, so Sparkassensprecher Dirk Hoogen. Vonseiten der VR-Bank begründet das der Vorstand Robert Fedinger mit deutlich gestiegenem Interesse an der Bank-Ausbildung. Allenfalls um einen Auszubildenden für den Beruf des Versicherungskaufmanns zu finden, wolle man bei der VR-Bank noch einmal die Initiative ergreifen.
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Suche beschränkt
Nicht mehr auf die Suche gehen müssen die Stadtwerke Fürstenfeldbruck – zumindest in diesem Jahr. Noch 2023 konnte man dort Ausbildungsplätze nicht oder nur schwer besetzen, wie ein Sprecher mitteilte. In diesem Jahr haben sich die Stadtwerke allerdings darauf beschränkt, Plätze für Fachangestellte der Bäderbetriebe und Kaufleute fürs Büromanagement auszuschreiben. Im kommenden Jahr wolle man wieder in allen angebotenen Ausbildungsberufen Plätze anbieten.
Soziale Arbeit sehr beliebt
„Je mehr Bewerbungen, umso besser wäre es“, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes mit. Die Zahl der Interessenten stufte sie als ebenso zufriedenstellend ein wie deren Qualität. Es ergebe sich ein nicht ganz einheitliches Bild. Im Bereich der Dualen Berufsausbildungen konnten alle für heuer angebotenen Stellen besetzt werden. „Bei den Dualen Studiengängen hätten wir uns den einen oder anderen Bewerber mehr gewünscht“, so die Sprecherin der Kreisbehörde. Immerhin erfreut sich das Duale Studium Soziale Arbeit steigender Beliebtheit. Hier habe man erstmals einen jungen Mann gewinnen können, hieß es.
Mauerblümchen Handwerk
Im Germeringer Rathaus ist man erfreut, dass für die Bereiche Verwaltung, Bibliothek sowie Kinder- und Jugendarbeit ausreichend Bewerbungen vorlagen. Anders sieht es bei den handwerklichen Berufen aus. „Dort ist das Interesse nicht mehr so stark, wie es schon einmal war“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Für die Bäderbetriebe und den Bauhof hatte die Stadt für den Herbst 2024 ausdrücklich keine Ausbildung angeboten. Dort seien die Stellen besetzt und aktuell noch Auszubildende tätig.