In Belize - 4000 Jahre alte Maya-Fischfallen verändern unser Bild von der Vergangenheit
Ein Team von Wissenschaftlern der Universität New Hampshire hat in Belize alte Fischfanganlagen entdeckt, die bis zu 4000 Jahre alt sind. Laut der Studie, die in der Zeitschrift „Science Advances“ erschienen ist, bauten die Maya-Vorfahren komplexe Kanal- und Teichsysteme, um jährlich bis zu 15.000 Menschen zu versorgen. Diese Entdeckung liefert wichtige Hinweise darauf, wie die Maya als Zivilisation in Mittelamerika und im heutigen Südmexiko aufstiegen.
Fischfanganlagen könnten zur Entstehung der Maya-Kultur beigetragen haben
Die alten Fischfanganlagen wurden von Jägern und Sammlern in der archaischen Periode errichtet, bevor die Landwirtschaft in großem Maßstab betrieben wurde. Die Mitautorin der Studie, Marieka Brouwer Burg, erklärte in einer Pressemitteilung: „Es scheint wahrscheinlich, dass die Kanäle die jährliche Fischernte und soziale Zusammenkünfte ermöglichten, was die Menschen ermutigt haben könnte, Jahr für Jahr in dieses Gebiet zurückzukehren und sich dort für längere Zeiträume zu versammeln“.
Nach Ansicht der Forscher könnte diese Entwicklung zur Entstehung der komplexen Maya-Zivilisation beigetragen haben. „Es handelt sich um die älteste groß angelegte archaische Fischfangsiedlung, die im alten Mesoamerika gefunden wurde“, schreibt das Team in der Studie.
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Anlagen wurden auch in späteren Epochen genutzt
Die Region wurde damals trockener, was die Menschen dazu veranlasst haben könnte, solche Anlagen zu bauen, um Nahrungsmittelknappheit zu vermeiden. Die Maya nutzten diese Anlagen auch in späteren Epochen.
Die Forscher verwendeten Satellitenbilder, Drohnenaufnahmen und Radiokarbondatierungen, um die Anlagen zu identifizieren und ihr Alter zu bestimmen. Die Wissenschaftler planen weitere Untersuchungen in der Region.
Archäologen entdecken über 6700 Maya-Strukturen und eine unbekannte Stadt
Kürzlich wurde eine weitere Entdeckung im Zusammenhang mit den Maya gemacht. Archäologen haben mit Hilfe der Lidar-Technologie im mexikanischen Bundesstaat Campeche eine bedeutende Entdeckung gemacht. Sie entdeckten mehr als 6700 Strukturen aus der Maya-Zeit, darunter eine bisher unbekannte Stadt mit Tempelpyramiden. Das Gebiet war im 1. Jahrtausend nach Christus dicht besiedelt und umfasst rund 122 Quadratkilometer auf der Halbinsel Yucatán.