Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise für beliebtes Urlaubsland – auch Tourismusgebiete betroffen
Griechenland-Reisende müssen derzeit mit extremer Waldbrandgefahr rechnen. Worauf Urlauber achten sollten, um über Evakuierungsmaßnahmen informiert zu bleiben.
Athen – Das Auswärtige Amt warnt Urlauber vor der aktuell sehr hohen Waldbrandgefahr in Griechenland. Extreme Hitze und anhaltende Trockenheit haben die Lage dramatisch verschärft.

Die Situation in Griechenland spitzt sich zu: Allein am 12. August brachen 82 neue Waldbrände aus - eine außergewöhnlich hohe Zahl, wie Kostas Tsigas, Präsident der griechischen Feuerwehrvereinigung, mitteilte. Besonders betroffen sind beliebte Touristenregionen wie die Urlaubsinseln Zakynthos, Chios und Kefalonia sowie die Region um Patras, Griechenlands drittgrößte Stadt. Die griechischen Behörden haben für mehrere Regionen bereits Dürre-Warnungen ausgegeben. Mit Beeinträchtigungen der Infrastruktur auch in Tourismusgebieten muss gerechnet werden. Es kann jederzeit zu Straßensperren und weiteren Einschränkungen kommen.
Griechenland-Reisende müssen mit extremer Waldbrandgefahr rechnen
Auf Zakynthos wütet ein massiver Flächenbrand mit einer Länge von 20 Kilometern. In Patras haben die Flammen bereits das Stadtgebiet erreicht und hunderte Autos zerstört. Sieben Stadtviertel mussten evakuiert werden, darunter ein Kinderkrankenhaus und ein Altenheim. Auf Chios rettete die Küstenwache Menschen über das Meer vor den Flammen. Diese Webseite informiert über aktuelle Orte mit Brandherden in Griechenland.
In den Sommermonaten kommt es in Griechenland aufgrund der klimatischen Bedingungen regelmäßig zu Busch- und Waldbränden. Die aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius verschärft die Lage zusätzlich. Wechselnde Windrichtungen können dazu führen, dass sich Feuer schnell ausbreiten oder wieder neu entfachen. Rund 5000 Einsatzkräfte und Freiwillige kämpfen rund um die Uhr gegen die Flammen. Griechenland hat über den EU-Katastrophenschutz vier Löschflugzeuge angefordert. Ein Experte gibt Tipps, wie man das Extremwetter übersteht.
Handlungsempfehlungen des Auswärtigen Amts bei Hitze und Brandgefahr
Das Auswärtige Amt empfiehlt, Aufenthalte in der Sonne und überfüllte öffentliche Bereiche zu meiden. Körperliche Anstrengung in der Mittagshitze sollte vermieden werden. Empfohlen wird das Tragen leichter, heller Kleidung aus natürlichem Material sowie eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit. Bei Wanderungen sollten außerdem ausreichend Sonnenschutz und eine zusätzliche Ladequelle für Mobiltelefone (Power Banks) mitgenommen werden. Urlauber sollten auf Ihrem Mobiltelefon die Funktion für Notfallbenachrichtigungen (Cell Broadcast Alerts) aktivieren. Diese Mitteilungen werden von den griechischen Behörden je nach Region als SMS oder Push-Nachricht verschickt – in griechischer und englischer Sprache.
Betroffene erhalten so wichtige Informationen, insbesondere zu Evakuierungsmaßnahmen. Alle Anweisungen aus den Notfallnachrichten sollten sorgfältig befolgt werden. Wichtig sind außerdem Verbotsschilder, Warnhinweise und die Hinweise der lokalen Behörden und Einsatzkräfte. Im Notfall wählen Urlauber die europäische Notrufnummer 112, so kann deren Standort geortet werden, um schnell Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Es ist ratsam, sich zusätzlich über aktuelle Entwicklungen zu informieren – zum Beispiel über die Medien, Hotelpersonal oder den Reiseveranstalter. Im ganz Südeuropa spitzt sich die Lage zu: Auch in Spanien forderten verheerende Waldbrände bereits Todesopfer. (diase)