Die „Cubaboarischen 2.0“ und die „Hundskrippln“ standen am Montag auf der Bühne im Lenggrieser Festzelt. Sie sprachen unterschiedliche Zielgruppen an.
Lenggries - Dank namhafter Künstler war der erste Montag im Festzelt in der Vergangenheit immer das musikalische Highlight der Lenggrieser Festwoche. Das sollte auch heuer so sein. Mit den „Cubaboarischen 2.0“ und den „Hundskrippln“ sollten gleich zwei Hauptacts das Feiervolk unterhalten und auf Touren bringen. Das gelang nur bedingt.
Die „junge Besetzung“ der „Cubaboarischen“ ist bekannt für Songs aus den Genres Salsa und Son, aber auch Landler. Die Band hat es einfach im Blut – flotte kubanische Rhythmen ebenso wie die erdigen bayerischen. An der Front der spritzigen Band standen auch in Lenggries die beiden Powerpakete der Gruppe: die kubanische Vollblutmusikerin und Sängerin Yinet Rojas Cardona und das Chiemgauer Original Leo Meixner.
Ein Kontrastprogramm dazu ist die Rockband „Hundskrippln“ aus der Nähe von Ingolstadt – „gerade noch in Oberbayern“, wie sie sagten. Ihr Markenzeichen sind knallharter Rock und die eigenen Songs mit durchwegs bayerischen Texten.
„Rehragout“ reißt alle von den Bänken
Die beiden Gruppen lockten gerade einmal um die 700 Besucher ins Lenggrieser Festzelt, wobei man sich des Gefühls nicht erwehren konnte, dass die Mischung diesmal einfach nicht passte. Beide für sich sind ausgezeichnete Gruppen mit jeweils eigenständigem Charakter. Aber die Rhythmen der „Cubaboarischen“, die den Anfang machten, sprachen das junge Partyvolk, das im Bierzelt in erster Linie mitklatschen, mitgrölen und mitfeiern will, offensichtlich nicht so recht an.
Die Musikliebhaber allerdings, die den bekannten Mix aus südamerikanischen und bayerischen Klängen schätzen, kamen voll auf ihre Kosten. Da kam dann auch echte Stimmung auf, als die Gruppe zum Ende ihres Auftritts das unverwüstliche „Rehragout“ anstimmte und mit den Coverversionen von „Waka, Waka“ und „Oye como va“ das Publikum von den Sitzen riss.
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Einen echten Bruch im Musikstil bedeutete gegen 22 Uhr der Auftritt der „Hundskrippln“. Neben den klassischen Rockinstrumenten Schlagzeug, Bass und Gitarre hatten die sieben Burschen aus dem Schambachtal auch ein Akkordeon, ein Tenorhorn, eine Posaune und eine Tuba im Aufgebot. Mit ihrem Sound „Rock‘n‘Blow“, der nur schwer in eine Schublade zu stecken ist, gaben sie auch gleich Vollgas. Glücklicherweise hatten sie einen großen Fanclub mitgebracht, sodass der „Graben“ vor der Bühne gut gefüllt war. Die etwas älteren Musikfreunde hatten nämlich das Festzelt in Scharen verlassen.